Mein Ausland Gipfel der Eitelkeiten: Selfie-Manie am Mont Blanc
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Gipfel der Eitelkeiten: Selfie-Manie am Mont Blanc
Der Berg ruft; und es antworten immer mehr Menschen, die es eher nicht tun sollten. Die Aussicht treibt sie an, die Aussicht auf das Selfie mit die Aussicht. Am Mont Blanc spielen sich inzwischen immer mehr absurde und gefährliche Szenen ab. Ein Brite hat kürzlich eine Rudermaschine hinaufgeschleppt und dann unterhalb des Gipfels stehen gelassen. Andere haben ein aufblasbares Sprudelbecken, ihre Kinder oder Hunde mit auf den höchsten Berg Europas nehmen wollen. Dabei gilt der Aufstieg auf den Mont Blanc als eine der tödlichsten Routen. Jedes Jahr gibt es im Schnitt 80 Rettungseinsätze. Bergführer beobachten, dass der Wunsch nach dem spektakulären Foto für die sozialen Netze immer mehr Menschen in Höhen treibt, in denen sie
eigentlich nichts zu suchen hätten. Der Bürgermeister von Saint-Gervais, durch dessen Gebiet die Hauptroute auf den Mont Blanc verläuft, schlägt nun Alarm. Er fordert, dass der Gipfel erfahrenen Bergsteiger vorbehalten sein solle. Seit vergangenem Sommer muss jeder, der hinauf möchte, eine Reservierung in einer Hütte nachweisen. Eine Weiße Brigade soll dies kontrollieren und zugleich versuchen, allzu naive Bergsteiger zur Umkehr zu bewegen. Thomas Walde und sein Team hat die weiße Brigade dabei begleitet – und hat unter anderem eine Gruppe von Russen getroffen, deren Vorbereitung darin bestand, eine Weile das Rauchen und Trinken aufzugeben. Sie mussten erschöpft und höhenkrank kehrtmachen. (Text: Phoenix)