Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik Folge 89: Willem Einthoven découvre l’électrocardiographie
Folge 89
89. Willem Einthoven découvre l’électrocardiographie
Folge 89
Im Jahr 1840 will der deutsche Physiologe Emil Du Bois Reymond mit elektrischen Messinstrumenten zeigen, dass in Nerven und Muskeln schwacher Strom fließt. Und der Nachweis gelingt: Nerven empfangen und senden Reize durch elektrische Impulse. Dieser Vorgang zeigt sich nicht nur bei Nerven, sondern auch bei Muskeln. Denn auch sie benötigen einen elektrischen Impuls, um sich zusammenzuziehen, zu kontrahieren. Lediglich das Herz erzeugt als einziger Muskel die für seine Tätigkeit notwendigen Impulse selbst. Einthoven erforscht in mehr als 5.000 Elektrokardiogrammen
systematisch die elektrische Herzaktion von Menschen, aber auch von Tieren. Aus einem in der Telegraphie gebräuchlichen Instrument entwickelt er ein Messgerät, mit dem er die kleinen Spannungsunterschiede auf der Haut mittels einer fotografischen Platte sichtbar machen kann. Mit Verbesserungen dieses Mess- und Anzeigesystems kann Einthoven schließlich jenes Instrument entwickeln, das zur Grundlage der modernen Kardiologie wird und den Zugang zur elektrischen Funktion des Herzens erschließt: den Elektrokardiograph, kurz EKG. (Text: ARD-alpha)