makro Folge 333: Die Rübermacher – Vom Westen in den Osten
Folge 333
Die Rübermacher – Vom Westen in den Osten
Folge 333
Manchmal werden sie belächelt, manchmal bedauert, manchmal bewundert: Doch wer sind die Menschen aus Westdeutschland, die nach der Wende ausgerechnet im Osten ihr Glück suchten? Jahrzehntelang geht der Trend eindeutig Richtung Westen: vor dem Mauerbau, nach dem Mauerbau und nach dem Mauerfall. Ostdeutschland verlor Millionen Menschen. Mittlerweile ziehen aber mehr Menschen in Deutschland von West nach Ost als umgekehrt. Auch die wirtschaftliche Lage hat sich stabilisiert.Da ist zum Beispiel Konrad Linkenheil: In der Niederlausitz produziert der Niederrheiner erfolgreich Spreewaldgurken. Vom
äußersten Westen zog Linkenheil Anfang der Neunziger fast an die polnische Grenze und wurde ein wichtiger Arbeitgeber in der strukturschwachen Region. Eher unbewusst hatte er etwas im Gepäck, was im SED-Staat unbekannt und unerwünscht war: mittelständisches Unternehmertum.Heute bilden klein- und mittelständische Unternehmen die Wirtschaftsbasis für die Länder zwischen Ostsee und Erzgebirge. Die Mittelstandsidee hat sich schnell ausgebreitet, auch, weil deutsche Großkonzerne den Osten nach der Wende eher als zusätzlichen Absatzmarkt und verlängerte Werkbank verstanden. (Text: 3sat)