Es steht viel auf dem Spiel für Großbritannien am 23. Juni: Der Brexit könnte die gesamte Wirtschaft des Königreichs ins Wanken bringen. Mehrere Finanzdienstleister in der Londoner City jedenfalls drohen mit einem Abzug, falls sich das Königreich bei der Volksabstimmung aus dem Europäischen Binnenmarkt verabschiedet. Die Branche dominiert noch immer die Wirtschaftsstruktur der Insel. Kein Wunder, dass Premierminister Cameron für den Verbleib in der EU wirbt. Der Ausgang ist dennoch ungewiss, denn die Mitgliedschaft in der EU war immer eine Vernunftehe, nie
eine Liebesbeziehung. 1975 stimmten die Briten schon einmal über Europa ab. Damals waren über 60 Prozent für den Verbleib. Aber wiederholt sich die Geschichte? Oder sieht die Generation heute eher Vorteile im Alleingang nach dem Vorbild Norwegens oder der Schweiz? Der Brexit hätte auch Folgen für die übrige Union. Der EU fehlte mit Großbritannien plötzlich der drittgrößte Nettozahler und 15 Prozent der gesamten Wirtschaftskraft. Vor allem aber wäre es vielleicht der Auftakt für den politischen Zerfall des Kontinents. (Text: 3sat)