Die „MS Völkerfreundschaft“ war der Stolz der DDR-Kreuzfahrt. Aber konnte man auf ihr tatsächlich völlig sorglos in ferne Länder reisen – funktionierte das „sozialistische Gesundheitswesen“ im Notfall auch an Bord? „Lebensretter“ geht auch dieser Frage nach: am 3. Juli, 20:15 Uhr im MDR FERNSEHEN. Fernab von der Heimat einen Blinddarm zu entfernen, wurde auf der „MS Völkerfreundschaft“ schnell zu einer großen Herausforderung. „Vor allem dann, wenn die Assistenten alles andere als ein erfahrenes OP-Team darstellen“, so Christa Anders. Sie war drei Jahre lang die Ärztin an Bord des DDR-Kreuzfahrtschiffes. Schlimm sei es auch gewesen, wenn bei Windstärke acht den Patienten nicht geholfen werden konnte: „Bei solchem Seegang waren die Instrumente nicht zu führen“, so die Schiffsärztin weiter. Und
was passierte, wenn man in „kapitalistischen Gewässern“ erste Hilfe brauchte …? „Lebensretter“ erzählt außerdem die Geschichte von Christiane Thomas. Im Januar 2012 waren sie und ihr Ehemann Passagiere auf der „Costa Concordia“. Beide Sachsen-Anhalter freuten sich riesig auf die Fahrt. Doch dann kam es zur Katastrophe: Das Schiff kentert vor der italienischen Insel Giglio. Die Situation scheint aussichtslos – getrennt von ihrem Mann und eingeklemmt zwischen einer Gangway und der Bordwand hat sie schon mit ihrem Leben abgeschlossen. Urplötzlich aber reicht ihr ein Lebensretter die Hand und dann ein Handy. „Ich konnte meinem Mann eine SMS schicken: ‚Ich lebe!‘“ Und schließlich geht Marco Schreyl den Möglichkeiten zur Lebensrettung auf hoher See nach und erfährt, dass im Fall der Fälle auch Hubschrauber zum Einsatz kommen. (Text: mdr)
