bisher 7 Folgen, Folge 1–7

  • Folge 1 (90 Min.)
    Auf Fanö im dänischen Wattenmeer leben die Insulaner bis heute ihre Traditionen. – Bild: ZDF und NDR/​MANFRED SCHULZ TV & FilmProd.
    Auf Fanö im dänischen Wattenmeer leben die Insulaner bis heute ihre Traditionen.
    Hyggelig, was im Dänischen so viel wie gemütlich bedeutet, und naturverbunden, heimelige Häuschen, vor denen die rot-weiße Dannebrog flattert. Stolz auf ihr Land und ihre Geschichte und mit allen per Du: So könnte man die Dänen beschreiben. Ihr Leben ist geprägt vom „Westmeer“, wie sie die Nordsee nennen. Formt doch dieses raue Meer mit seinen Naturgewalten, Gezeiten, Stürmen und Fluten, seit Tausenden Jahren von Westen her ihre Heimat. Atemberaubende Landschaften, skurrile Geschichten, drollige Seehunde und bunte Inseltrachten, Essen aus dem Watt und Schnaps aus Dünenkräutern, Blaues Licht und lebenslustige Menschen: die Westküste des dänischen Königreichs mit einem kleinen Plattbodenschiff zu entdecken, ist ein faszinierendes Erlebnis.
    Im Süden schufen Nordsee und Stürme das Wattenmeer mit Prielen und Inseln fast nur aus Sand. Die alte Walfänger-Insel Rømø rühmt sich mit dem breitesten Sandstrand Nordeuropas, so breit, dass man den „Spaziergang“ zum Wasser lieber mit dem Auto macht. Auch Fanø hat Strände ohne Ende, dazu zwei Vogelkojen.
    Berühmt aber ist diese Insel für ihre Traditionen, ihre Trachten und die Fannikerdage. Die werden gefeiert, seit die Insulaner Fanø 1741 vom dänischen König ersteigert hatten. Mandø ist die kleine Inselschwester, einst die einzige Hallig Dänemarks, die heute von einem Deich geschützt wird. Doch wenn man sie über einen Damm erreichen will, bekommt man zweimal am Tag nasse Füße. Mit einsetzender Ebbe geht es mit einem Nationalpark-Ranger hinaus, dem „Motor“ des Wattenmeerlebens auf der Spur.
    Zurück zum Festland nach Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks. Eher ein Städtchen, gemütlich mit krummem Fachwerkhäusern, grobem Kopfsteinpflaster und dem altehrwürdigen Dom. Die ersten Wikinger wurden in Ribe bekehrt. Esbjerg ist viel jünger, erst seit 120 Jahren eine Stadt. Sie liegt der Halbinsel Skallingen gegenüber, die wohl dynamischste Landschaft im hier endenden Wattenmeer. Nördlich davon liegt die Haff- und Buchtenküste mit flachen Küstenseen, malerischen Fjorden und Stränden.
    Ferienhäuser befinden sich hier zwischen endlosen Dünen. In Hvide Sande baute man vor dem Ringkøbing Fjord eine Schleuse zum Meer. Eine Dünenwächterin müht sich hier, dem Landfraß der Nordsee Einhalt zu gebieten, während Touristen fleißig auf der großen Fischauktion bieten oder in typischen Vierkanthöfen nach Strandvogt-Legenden suchen. Geologisch interessant und bei Paraglidern beliebt sind die steilen Kliffs am Leuchtturm Bovbjerg Fyr. Und traumhaft schön: der Limfjord. Perfekt für eine Safari zu den Robben, die sich in der breiten, flachen Fjordeinfahrt tummeln.
    Bei Thyborøn haben die Seenotretter ihre Hauptstation. Denn an der Küste nordwärts wüten Stürme und Brandung wie kaum anderswo. Unzählige Wracks allein in der Jammerbucht und auch ins Meer gestürzte Kirchen und Ferienhäuser beweisen das. Alte Bunker, vom Meer aus den Dünen gespült, erzählen in Hanstholm vom Atlantikwall, der gewaltigen deutschen Wehranlage aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Wanderdüne Rubjerg Knude hat den Leuchtturm von Rubjerg einfach überrollt.
    Der Sand hat ihn zwar wieder freigegeben, nun aber droht der Turm ins Meer zu stürzen, vielleicht schon im nächsten Winter. Leicht ist das Leben für die Fischer von Thorup Strand nicht. Weil es keine Häfen hier an der Küste gibt, müssen sie ihre Kutter mit Bulldozern und Winden über den Sand ziehen. Vor allem nachts ein beeindruckender Vorgang. Und im Ozeanarium in Hirtshals kann man in das Fanggebiet der Fischer „eintauchen“: in die Unterwasserwelt der Nordsee. Hoch im Norden bei Skagen, wo die Nordsee auf die Ostsee trifft, wächst Grenen, die nördlichste Landspitze Dänemarks, jedes Jahr rund zehn Meter weiter ins Meer hinaus.
    Eine eigenwillige Landschaft in „Blauem Licht“. Sie zog die berühmten „Skagenmaler“ an. Dank ihnen singen in der Mittsommernacht die Dänen überall entlang dieser Küste am lodernden Sankt-Hans-Feuer ihre „Hymne“. 550 abwechslungsreiche Küstenkilometer, Heimat eines liebenswerten, weltoffenen Volkes, dessen Vorfahren große Seefahrer waren: die unerschrockenen Nordmänner. Das kleine Königreich Dänemark ist eben viel mehr als nur das „Land der Ferienhäuser“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.04.2019NDR
  • Folge 2 (90 Min.)
    Schloss Egeskov ist eins von 123 Schlössern auf der Insel Fünen.
    Dänemark, wie man es noch nicht gesehen hat: ein fesselnder Bildermix, mal skurril, mal faszinierend, dazu amüsante Geschichten über den Zauber des kleinen Inselreichs. Bekannt ist, die Dänen leben in hyggeligen Städtchen, sind mit allen per Du. Sie lieben das Meer, Lakritz und ihre Königin. Vor fast jedem ihrer bunten Häuser weht der Dannebrog, die Flagge Dänemarks. Dänisches Design und traumhafte Strände sind berühmt. Aber worin besteht die Magie dieses Königreichs? Mit einem kleinen Plattbodenschiff beginnt eine spannende Entdeckungsreise der Ostseeküste folgend.
    Los geht es in Skagen auf der nördlichsten Landspitze Dänemarks, wo Nordseewellen auf die Ostsee treffen. Meer und Stürme treiben Dünen über das Land. Eine versandete Kirche erzählt davon, wie sich Menschen gut 200 Jahre lang buchstäblich durch den Alltag schaufeln mussten. Auch die kleine Insel Læsø wurde vom Fluch des Sandes heimgesucht. Die Insulaner hatten ihn selbst heraufbeschworen: Sie hatten alle Bäume gefällt, um Salz sieden zu können. Jahrhundertelang schürften sie das sogenannte „weiße Gold“.
    Heute verhökert „Siede-Poul“ den Inselschatz. Und sein Freund, der Dachdecker, packt tonnenweise Seegras auf die Nachbarhäuser. 200 Jahre Garantie gibt es. Læsø gehört zu den schönsten Inseln Dänemarks, Jomfruhummer sind hier die Spezialität. Im Limfjord, der sich quer durch das dänische Festland schlängelt, tummeln sich die seltenen Europäischen Austern. Perfekt, um auf Safari zu gehen, mit Champagner und Picknickgrill. Austern mit Erdbeeren, Essig und Knobi? Der Tourguide schwört darauf.
    Zurück auf der Ostsee: Die winzige, sehr ursprünglich wirkende Insel Anholt ist Dänemarks abgelegenste Insel. Obwohl man dort seit Generationen um jeden Einwohner kämpft, schrumpft die Gemeinschaft. Weiter südlich am Festland schickt die Fregatte „Jylland“ einen Kanonensalut übers Meer. Schon entern die ersten Freiwilligen die Takelage. Der Dreimaster liegt im Hafen von Ebeltoft. Zum Gesang der Nachtwächter dort wird ein Streifzug durch die alten Gassen der Stadt gemacht. Im Kontrast dazu zeigt sich heute hip und modern das benachbarte Aarhus.
    Noch vor Kurzem gehörte der Hafen der Industrie. Jetzt ist er Mittelpunkt des städtischen Lebens: modernes Wohnen, Arbeiten und Flanieren. Einer der Stararchitekten erzählt vom „Erwachen“ in Dänemark. Nichtsdestotrotz sind die Dänen stolz auf ihre Wurzeln: Am Moesgaard Ufer treiben Hobby-Wikinger nach historischem Vorbild ihr Unwesen. Die Runensteine in Jelling sind jedermann im Land bekannt. Einer der Steine wurde von Gorm dem Alten aufgestellt, ein großer Wikinger und der erste König Dänemarks.
    Dieser Stein gilt als Geburtsurkunde Dänemarks. Der zweite ist der Taufstein Dänemarks. König Harald Blauzahn, Gorms Sohn, ließ darin einmeißeln, dass er den nordischen Göttern entsagt hat und zum Christen wurde. Zurück an Bord ist Samsø nun das Ziel: Dänemarks Energieinsel ist Modell für die Energiewende ein Mekka für Klimaschützer weltweit. Außerdem wachsen dort die besten Kartoffeln, schwören die Dänen. Von Samsø geht es weiter nach Fünen. Dorthin kann man vom Festland aus auch über eine Brücke in schwindelerregender Höhe klettern.
    Zurück am Boden, trifft man auf Fünens Stadt Odense auf die Spuren des berühmtesten Sohnes: der Dichter Hans Christian Andersen. Oft hat er die Schlösser der Insel besucht, auch die Wasserburg Egeskov. Sie wurde auf Eichenpfählen errichtet. Denn seit Jahrhunderten glaubte das Grafengeschlecht, die Burg würde zur Heiligen Nacht im Wassergraben untergehen. Auch kulinarisch ist Fünen speziell: Frischkäse aus dem Räucherofen und Flødeboller vom Chocolatier. In Kerteminde, im einzigen „Tümmlerarium“ der Welt, ist Schweinswal Freja Wissenschaftlern bei der Arbeit behilflich.
    In Südjütland, gegenüber von Fünen, geht es schließlich um deutsch-dänische Geschichte. Das alte Herzogtum Schleswig gilt heute als europäisches Beispiel, wie aus einem Gegeneinander von Völkern ein Miteinander werden kann. Mittendrin liegt die Stadt Sonderborg, gegenüber Flensburg. Früher segelten im Herbst die schleswiger Bauern ihre Ernten über die Förde zum Flensburger Markt. Eine Tradition, die Schiffer beider Länder wieder aufgenommen haben. Unterwegs mit einem dänischen Haikutter zum Flensburger Apfelmarkt endet die Filmreise. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.04.2020NDR
  • Folge 3 (90 Min.)
    Der Leuchtturm auf der Insel Anholt.
    Dänemark in faszinierenden Bildern: Sie zeigen das Königreich mit seinen 1.000 Inseln überraschend anders. Die meisten Eilande sind klein, nur 400 davon haben Namen. Sie liegen verstreut in einem Inselmeer voller fesselnder Geschichten von Erfindern, Trollen, Abenteurern und Raketenkonstrukteuren, von royalem Glanz und glücklichen Menschen. Mal karibisch, mal einsam bizarr oder einfach nur schön. Es ist ein besonderes Erlebnis, den Zauber dieser Inselwelt von einem Segelboot aus zu entdecken. Von der Flensburger Förde aus geht es in die Dänische Südsee, das Inselmeer von Südfünen.
    Vielerorts ist das Wasser türkisblau, mit Traumstränden und urgemütlichen Orten ist dieser Archipel einer der schönsten in der Ostsee. Ærøskøbing auf der Insel Ærø gilt als am besten erhaltene mittelalterliche Stadt Dänemarks. Bunt und märchenhaft drohte sie zur Museumskulisse für Touristen zu verkümmern. Eine Hochzeitsplanerin erzählt, was sie getan hat, um ihren Heimatort wiederzubeleben. Nur ein paar Häuser weiter kreiert ein gewitzter Koch besonderes Lakritzkonfekt.
    Die Schifffahrtsgeschichte von Ærøs lernen die Zuschauerinnen und Zuschauer in Marstal kennen, früher Heimat der zweitgrößten Handelsflotte Dänemarks. Ein Nachfahre der alten Reeder trommelt gerade die Menschen auf der Insel zusammen, um die Rückkehr der berühmten Marstalschoner zu feiern, wuchtige Frachtsegler. Auf dem Inselchen Svelmø ist weniger los: Nur ein Bauer tuckert dort mit seinem Traktor durchs flache Meer und versorgt eine Handvoll Insulaner.
    Und auf Skarø wird mit Birkensaft und Seetang „gesundes“ Eis für Singapore Airlines produziert. Der nächste Stopp ist Langeland. Von dieser Insel kam der Entdecker des Elektromagnetismus. Ein Physiker, der auch dänische Worte erschaffen hat wie beispielsweise Sommerfugl für Schmetterling. Sehr viel älter ist die Geschichte der Grafen Ahlefeldt-Laurvig auf Langeland. Doch ohne einen Sohn als Nachfolger wird Graf Christian der letzte Graf auf dem Familienschloss Tranekær sein. Ostwärts geht es weiter zum malerischen Nakskov Fjord.
    Otto Paludan schippert hier mit seinem Postboot durch die Inselwelt. Zu Hause ist er auf Lolland. Dort wächst ein gigantischer Steinkreis zu magischer Größe heran. Für den Künstler Thomas Kadziola ein Lebenswerk. Den Grafen von Knuthenborg hat eine andere Leidenschaft gepackt. Sein Erbe ist heute ein Safari- und Erlebnispark, zu dem auch ein Dinosaurierwald gehört. Über Falster geht es weiter nach Møn, zur Insel der Seegrasfischer und Elmelunde-Meister, Freskenmaler.
    Die Kreidefelsen von Møns Klingt sind berühmt, atemberaubend in der Morgensonne und ein Eldorado für Fossilienjäger. Nördlich von Møn liegt Seeland, die größte Ostseeinsel. Dort ragt die Steilküste Stevns Klint aus dem Meer, ein UNESCO-Weltnaturerbe. Wie kein anderer Ort erzählt sie vom Aussterben der Dinosaurier. Roskilde auf Seeland war das Zentrum dänischer Macht, als die Wikinger den Norden Europas beherrschten. Später entstand der Dom zu Roskilde als erste gotische Backsteinkathedrale Skandinaviens.
    Viele Könige wurden seit der Ära Harald Blauzahn dort begraben. Hinterlassen haben sie prächtige Schlösser wie Frederiksborg. Bei Gefahr für das Königreich erwacht im Schloss Kronborg der Volksheld Holger Danske aus seinem Jahrhundertschlaf. Auch Kopenhagen liegt auf Seeland, Hauptstadt des Landes und Residenzstadt der jetzigen Königin. Dort wollen die Copenhagen Suborbitals einen der ihren ins Weltall schicken. Spinnerei oder Bastelei auf Hightech-Niveau? Acht Raketen haben sie bereits vor Bornholm gestartet.
    Auf der einzigen dänischen Felseninsel erfolgt der letzte Stopp dieser Reise. Einst heiß umkämpft, ist die Festung Hammershus ihr Wahrzeichen. Rundkirchen, Grotten aus Granit, feinste Sandstrände, Handwerkskunst, das „Gold von Gudhjem“ (Räucherei), Felszeichnungen, „Unterirdische“ und Gitarren aus alten Schiffsplanken: Keine andere Insel Dänemarks bietet eine solche Vielfalt. Vor Bornholm liegen die Ertholmene (Erbseninseln), eine winzige Gruppe felsiger Schären. Eine Marinefestung. Wer hier lebt, wohnt in Kasernen und ist vom dänischen Verteidigungsminister angestellt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.04.2020NDR
  • Folge 4 (60 Min.)
    Die Lebensart der Dänen könnte man so beschreiben: „hyggelig“ und naturverbunden, in gemütlichen Häusern wohnen, vor denen der rot-weiße Nationalflagge Dannebrog flattert, stolz auf ihr Land und ihre Geschichte und mit allen per Du. Die Menschen sind geprägt vom Westmeer, wie sie die Nordsee nennen. Formt doch dieses raue Meer mit seinen Naturgewalten, Gezeiten, Stürmen und Fluten, seit Tausenden Jahren von Westen her ihre Heimat. Atemberaubende Landschaften, skurrile Geschichten und drollige Seehunde, bunte Inseltrachten und Essen aus dem Watt, blaues Licht und lebenslustige Menschen: Die Westküste des dänischen Königreichs mit einem kleinen Plattbodenschiff zu entdecken, ist ein faszinierendes Erlebnis.
    Im Süden Dänemarks schufen Nordsee und Stürme das Wattenmeer mit Prielen und Inseln fast nur aus Sand. Die alte Walfängerinsel Rømø rühmt sich mit dem breitesten Sandstrand Nordeuropas. Er ist so breit, dass man den „Spaziergang“ zum Wasser lieber mit dem Auto macht. Auch Fanø hat Strände ohne Ende. Berühmt aber ist diese Insel für ihre Traditionen, ihre Trachten und die Fannikerdage.
    Die werden gefeiert, seit die Insulaner Fanø 1741 vom dänischen König ersteigert hatten. Mandø ist die kleine Inselschwester, die einzige Gezeiteninsel und einst die einzige Hallig Dänemarks. Heute wird sie rundherum von einem Deich geschützt. Doch wenn man sie über einen Damm erreichen will, bekommt man zweimal am Tag nasse Füße. Mit einsetzender Ebbe geht es mit einem Nationalparkranger hinaus, dem „Motor“ des Wattenmeer-Lebens auf der Spur. Zurück geht es zum Festland: nach Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks. Eher ein Städtchen, gemütlich mit krummem Fachwerkwerkhäusern, grobem Kopfsteinpflaster und dem altehrwürdigen Dom.
    Die ersten Wikinger wurden in Ribe bekehrt. Nördlich vom Wattenmeer liegt die Haff- und Buchtenküste mit flachen Küstenseen, malerischen Fjorden und Stränden. Ferienhäuser haben ihren Platz hier zwischen endlosen Dünen. In Hvide Sande baute man vor dem Ringkøbing Fjord eine Schleuse zum Meer. Eine Dünenwächterin müht sich hier, dem Landfraß der Nordsee Einhalt zu gebieten. Touristen bieten hingegen fleißig auf der großen Fischauktion oder suchen in typischen Vierkanthöfen nach Strandvogt-Legenden.
    Geologisch interessant und bei Paraglidern beliebt sind die steilen Kliffe am Leuchtturm Bovbjerg Fyr. Und traumhaft schön ist der Limfjord. Bei Thyborøn haben die Seenotretter ihre Hauptstation. Denn an der Küste nordwärts wüten Stürme und Brandung wie kaum anderswo. Unzählige Wracks allein in der Jammerbucht und auch ins Meer gestürzte Kirchen und Ferienhäuser beweisen das. Alte Bunker, vom Meer aus den Dünen gespült, erzählen in Hanstholm vom Atlantikwall, der gewaltigen deutschen Wehranlage aus dem Zweiten Weltkrieg.
    Die Wanderdüne Rubjerg Knude hat den Leuchtturm von Rubjerg einfach überrollt. Der Sand hat ihn zwar wieder freigegeben, dann aber drohte der Turm ins Meer zu stürzen. Für die Fischer von Thorup Strand ist das Leben nicht leicht. Mangels Häfen dort an der Küste, müssen sie ihre Kutter mit Bulldozern und Winden über den Sand ziehen. Vor allem nachts ein beeindruckender Vorgang. Und im Ozeanarium in Hirtshals kann man in das Fanggebiet der Fischer „eintauchen“: in die Unterwasserwelt der Nordsee. Hoch im Norden bei Skagen, wo die Nordsee auf die Ostsee trifft, wächst die nördlichste Landspitze Dänemarks, Grenen, jedes Jahr rund zehn Meter weiter ins Meer hinaus.
    Die eigenwillige Landschaft in „blauem Licht“ hat die berühmten „Skagenmaler“ angezogen. Einen von ihm ist es zu verdanken, dass in der Mittsommernacht überall entlang dieser Küste Dänen am lodernden Sankt-Hans-Feuer ihre „Hymne“ singen. 550 abwechslungsreiche Küstenkilometer sind die Heimat eines liebenswerten, weltoffenen Volkes, dessen Vorfahren große Seefahrer waren: die unerschrockenen Nordmänner. Das kleine Königreich Dänemark ist eben viel mehr als nur das „Land der Ferienhäuser“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.10.2020NDR
  • Folge 5 (60 Min.)
    So hat man Dänemark noch nicht gesehen: ein fesselnder Bildermix, mal skurril, mal faszinierend, gespickt mit amüsanten Geschichten über den Zauber des kleinen Inselreichs. Jeder weiß: die Dänen leben in hyggeligen Städtchen, mit allen per Du. Sie lieben das Meer, Lakritz und ihre Königin. Vor fast jedem ihrer bunten Häuschen weht der Dannebrog. Berühmt sind dänisches Design und traumhafte Strände. Aber worin besteht die Magie dieses Königreichs? Unterwegs mit einem kleinen Plattbodenschiff beginnt eine spannende Entdeckungsreise der Ostseeküste folgend.
    Los geht es in Skagen, der nördlichsten Landspitze Dänemarks, wo Nordseewellen auf die Ostsee treffen. Meer und Stürme haben Dünen über das Land gejagt. Eine versandete Kirche erzählt davon, wie sich Menschen gut 200 Jahre lang buchstäblich durch den Alltag schaufeln mussten. Auch die kleine Insel Læsø wurde vom Sandfluch heimgesucht. Die Insulaner hatten ihn selbst heraufbeschworen: Sie hatten alle Bäume gefällt, um Salz zu sieden. Jahrhundertelang schürften sie das „weiße Gold“.
    Heutzutage verhökert „Siede-Poul“ den Inselschatz. Und sein Freund, der Dachdecker, packt tonnenweise Seegras auf die Nachbarhäuser mit 200 Jahren Garantie. Læsø gehört zu den schönsten Inseln Dänemarks, Jomfruhummer sind hier die Spezialität. Im Limfjord, der sich quer durch das dänische Festland schlängelt, tummeln sich weitere Meerestiere, die seltenen Europäischen Austern. Perfekt, um auf Safari zu gehen mit Champagner und Picknickgrill. Austern mit Erdbeeren, Essig und Knobi? Der Guide schwört, wie lecker es sei.
    Zurück auf der Ostsee: Anholt, Dänemarks abgelegenste Insel liegt voraus, winzig, sehr ursprünglich. Die Gemeinschaft dort schrumpft, obwohl seit Generationen um jeden Bewohner gekämpft wird. Weiter südlich am Festland schickt die Fregatte „Jylland“ einen Kanonensalut übers Meer. Die ersten Freiwilligen klettern in die Takelage. Der Dreimaster liegt im Hafen von Ebeltoft. Zum Gesang der dortigen Nachtwächter streift das Filmteam durch die alten Gassen der Stadt.
    Im Kontrast dazu zeigt sich heute hip und modern die benachbarte Stadt Aarhus. Noch vor Kurzem gehörte der Hafen dort der Industrie. Jetzt ist er Mittelpunkt des städtischen Lebens: modernes Wohnen, Arbeiten und Flanieren. Einer der Stararchitekten erzählt vom „Erwachen“ in Dänemark. Nichtsdestotrotz sind die Dänen stolz auf ihre Wurzeln: Am Moesgaard Ufer kämpfen Hobby-Wikinger nach historischem Vorbild. Und die Runensteine in Jelling kennt jeder im Land. Einen davon stellt schon der große Wikinger und erste König Dänemarks auf, Gorm der Alte.
    Dieser gilt als „Geburtsurkunde“ Dänemarks. Der zweite Fels ist der Taufstein Dänemarks. Gorms Sohn, König Harald Blauzahn, ließ darin einmeißeln, dass er den nordischen Göttern entsagt hat und zum Christen wurde. Zurück an Bord ist Samsø nun das Ziel: Dänemarks Energieinsel und als Modell für die Energiewwende ein Mekka für Klimaschützer*innen weltweit. Außerdem wachsen dort die besten Kartoffeln, schwören die Dänen. Man sagt ihnen ja auch nach, die glücklichsten Menschen der Welt zu sein in ihrem Königreich zwischen den Meeren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.10.2020NDR
  • Folge 6 (60 Min.)
    Dänemark ist das älteste Königreich Europas. Ein fesselnder Bildermix, mal skurril, mal faszinierend, erzählt von den unzähligen Inseln, malerischen Fjorden und „hyggeligen“ Orten. Dazu amüsante Geschichten von Brückenkletterern, Lakritzkonfekt, einem fidelen Schweinswal, Grafen und ihren Schlössern, gewitzten Erfindern und schmuck restaurierten Oldtimerschiffen. Schiffe sind Teil der dänischen Kultur. Kein Land ließe sich besser mit einem Boot bereisen als dieses Königreich. Der erste Stopp ist in Middelfart auf Fünen, der drittgrößten Insel Dänemarks.
    Dorthin kann man vom Festland aus in schwindelerregender Höhe über eine Brücke klettern. Wieder am Boden, kommt in Odense Fünens berühmtester Sohn um die Ecke: der Dichter Hans Christian Andersen. Er hat die Schlösser seiner Insel oft besucht. Auch die Wasserburg Egeskov, die auf einem ganzen Wald aus Eichenpfählen errichtet wurde. Denn beim Grafengeschlecht herrscht seit Jahrhunderten der Glaube daran, irgendwann einmal in der Heiligen Nacht im Wassergraben unterzugehen. Auch kulinarisch ist Fünen speziell: Hier gibt es Frischkäse aus dem Räucherofen.
    Und Flødeboller, Schaumküsse mit Marzipanboden, vom Chocolatier. In Kerteminde hilft im einzigen „Tümmlerarium“ der Schweinswal Freja Wissenschaftlern bei der Arbeit. In Südjütland, direkt gegenüber von Fünen, geht es schließlich um deutsch-dänische Geschichte. Das alte Herzogtum Schleswig gilt heute als europäisches Beispiel, wie aus einem Gegeneinander von Völkern ein Miteinander werden kann. Sonderborg liegt mittendrin und Flensburg gegenüber. Im Herbst segelten früher die schleswiger Bauern ihre Ernten über die Förde zum Flensburger Markt.
    Eine Tradition, die Schiffer beider Länder wieder aufgenommen haben, unterwegs zum Flensburger Apfelmarkt. Von Flensburg aus geht es über die Förde in die Dänische Südsee, das Inselmeer von Südfünen. Vielerorts ist das Wasser türkisblau, Traumstrände und urgemütliche Orte machen diesen Archipel zu einem der schönsten in der Ostsee. Ærøskøbing auf der Insel Ærø gilt als am besten erhaltene mittelalterliche Stadt in Dänemark. Bunt und märchenhaft drohte sie zur Museumskulisse für Touristen zu verkümmern. Eine Hochzeitsplanerin erzählt, was sie getan hat, um ihren Heimatort wiederzubeleben.
    Nur ein paar Häuser weiter kreiert ein gewitzter Koch besonderes Lakritzkonfekt. Ærøs Schifffahrtsgeschichte lernt man in Marstal kennen, früher Heimat der zweitgrößten Handelsflotte Dänemarks. Ein Nachfahre der alten Reeder trommelt gerade alle auf der Insel zusammen, um die Rückkehr der berühmten Marstal-Schoner zu feiern, der wuchtigen Frachtsegler. Auf dem Privatinselchen Svelmø ist weniger los: Nur ein Bauer tuckert dort mit seinem Traktor durchs flache Meer und versorgt eine Handvoll Insulaner.
    Und auf Skarø wird es süß: aus Birkensaft und Seetang wird hier „gesundes“ Eis für die Singapore Airlines produziert. Der nächste Stopp ist Langeland. Von dieser Insel stammt der Entdecker des Elektromagnetismus. Ein Physiker, der auch dänische Worte erfunden hat wie beispielsweise Sommerfugl für Schmetterling. Viel älter ist die Geschichte der Grafen Ahlefeldt-Laurvig auf Langeland. Doch ohne einen Sohn wird Graf Christian der letzte Graf auf seinem Familienschloss Tranekær sein. Eine spannende Entdeckungsreise voller Überraschungen durch das Königreich Dänemark, dem Land der 1.000 Inseln, zwischen den Meeren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.2020NDR
  • Folge 7 (60 Min.)
    Dänemark in faszinierenden Bildern, die das Königreich mit seinen 1.000 Inseln überraschend anders zeigen. Die meisten Eilande sind klein, nur 400 von ihnen haben Namen. Sie liegen verstreut in einem Inselmeer und sind voller fesselnder Geschichten von Erfindern, Trollen, Abenteurern und Raketenbauern, von royalem Glanz und glücklichen Menschen. Mal karibisch, mal einsam bizarr oder einfach nur schön. Den Zauber dieser Inselwelt von einem Segelboot aus zu entdecken, ist ein besonderes Erlebnis. Die Insel Lolland ist das erste Ziel auf dieser Reise. An ihrer Westküste greift breit und flach der malerische Nakskov Fjord ins Land hinein, das Revier von Otto Paludan und seinem alten Postboot.
    Auf seiner Heimatinsel Lolland wächst ein gigantischer Steinkreis zu magischer Größe heran. Für den Künstler Thomas Kadziola ein Lebenswerk. Den Grafen von Knuthenborg hat eine andere Leidenschaft gepackt. Sein Erbe ist heute ein „Jurassic Park“. Über Falster geht es weiter nach Møn, zur Insel der Seegrasfischer und Elmelunde-Meister, einem namentlich nicht bekannten Maler. Noch berühmter sind die Kreidefelsen von Møns Klint.
    Ein atemberaubender Anblick in der Morgensonne und ein Eldorado für Fossilienjäger. Nördlich von Møn liegt Seeland, die größte Ostseeinsel. Dort ragt die Steilküste Stevns Klint aus dem Meer, die zum UNESCO-Welterbe gehört, weil diese Klippe wie kein anderer Ort vom Aussterben der Dinosaurier erzählt. Als die Wikinger den Norden Europas beherrschten, war Roskilde auf Seeland das Zentrum dänischer Macht. Später entstand der Dom zu Roskilde als erste gotische Backsteinkathedrale Skandinaviens. Seit Harald Blauzahn wurden viele Könige im Dom begraben.
    Hinterlassen haben sie prächtige Schlösser wie Frederiksborg. Und bei Gefahr für das Königreich erwacht im Schloss Kronborg der Volksheld Holger Danske aus seinem Jahrhundertschlaf. Auch Kopenhagen liegt auf Seeland, Hauptstadt des Landes und Residenzstadt der amtierenden Königin. Und Stadt der sogenannten Copenhagen Suborbitals. Die wollen einen der ihren ins Weltall schicken. Spinnerei oder Basteln auf Hightech-Niveau? Acht Raketen haben sie bereits vor Bornholm gestartet, dem letzten Stopp auf dieser Reise. Die einzige dänische Felseninsel ist historisch heiß umkämpft.
    Die Festung Hammershus ist ihr Wahrzeichen. Rundkirchen, Grotten aus Granit, feinste Sandstrände, Handwerkskunst, das „Gold von Gudhjem“, das sind silberne Heringe, die nach dem Räuchern eine goldene Farbe bekommen, Felszeichnungen, „Unterirdische“ und Gitarren aus alten Schiffsplanken: Keine andere Insel Dänemarks bietet eine solche Vielfalt. Vor Bornholm liegen die Ertholmene, eine winzige Gruppe felsiger Schären. Eine Marinefestung. Wer hier lebt, wohnt in einer der Kasernen und ist vom dänischen Verteidigungsminister angestellt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.11.2020NDR

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