Länder – Menschen – Abenteuer Usbekistan – Auf der Seidenstraße unterwegs
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Usbekistan – Auf der Seidenstraße unterwegs
Wilde Reiterspiele, märchenhafte Paläste und gastfreundliche Menschen, die stolz auf ihre großartige Kultur sind. All das findet man auf einer Reise entlang der Seidenstraße in Usbekistan. Das zentralasiatische Land grenzt im Norden an Kasachstan und im Süden an Afghanistan. Die Reportage führt von Samarkand über Boysun, Termez und Shahrisabz in die Hauptstadt Taschkent, dann von Buchara nach Chiwa entlang der alten Handelsroute. Jahrhundertelang boten märchenhafte Städte wie Samarkand, Buchara und Chiwa den Handelskarawanen auf der Seidenstraße die nötige Infrastruktur. Dort wurden Waren umgeschlagen, Menschen und Tiere beherbergt. Atemberaubende Gebäude zeugen noch heute von der Pracht und dem Reichtum, den der Handel in die Oasenstädte brachte. Inmitten dieser Baudenkmäler findet das alltägliche Leben der Usbeken statt. In Samarkand, einer der ältesten Städte der Welt, lebt Aschur Eschpulatow. Er ist ein Kenner der usbekischen Kultur und Geschichte. Der ehemalige Germanistikprofessor betreibt heute einen Souvenirladen in einer ehemaligen Koranschule am berühmten Registan-Platz. Samarkand ist bekannt für seine wertvollen Seidenteppiche. Noch heute werden sie nach traditioneller Methode Knoten für Knoten handgeknüpft. Auch die dazu verwendete Seide wird immer noch traditionell gefärbt, zum Beispiel mit Walnusshüllen. Bei der Stadt Boysun im Hissargebirge wird
vor schneebedeckten Dreitausendern das uralte, wilde Reiterspiel Kopkari ausgetragen. Dabei versuchen mehr als 100 Männer hoch zu Ross, einen Ziegenbalg vom Boden zu greifen und mit dieser Beute den Mistreitern zu entkommen. Schorre, einer der besten Reiter der Region, hat schon mehrfach den Kopkari-Wettbewerb gewonnen. Es ist ein harter und wilder Wettbewerb. Schiedsrichter und Aufseher setzen sich bei Reitern und Zuschauern mit Megafon und Peitsche durch. In Shahrisabz lebte im 14. Jahrhundert der mächtige Herrscher Amir Timur. Der Palast, den er bauen ließ, war gigantisch. 1.000 mit Edelsteinen geschmückte Zimmer soll sein Ak Saray gehabt haben. Heute ist von dieser Zentrale der Macht nur eine eindrucksvolle Ruine übrig geblieben. Der Restaurator Azis lebt vom Mythos des sagenumwobenen Palastes. Er kopiert die historischen Kacheln und malt Bilder mit historischen Motiven aus der Glanzzeit des Palastes. Seine Werke bietet er den Touristen zum Kauf an. Der Film berichtet über Usbekistan wie es heute ist, zeigt seine märchenhaften Bauten, faszinierende Landschaften und begleitet Menschen, die stolz sind auf ihre Tradition, die aber auch mit den Herausforderungen der heutigen Zeit zurechtkommen müssen. Er verschweigt aber auch die die Probleme des Landes nicht: die Versalzung von Feldern durch den extensiven Baumwollanbau und die sehr eingeschränkte Pressefreiheit. (Text: NDR)