Cordula Stratmann, eine der bekanntesten deutschen Komödiantinnen, zog es nie zum Fernsehen. Klingt auf den ersten Blick seltsam bei einer über zwanzigjährigen, erfolgreichen TV-Karriere – entspricht aber den Tatsachen. Aus einer Laune heraus nahm sie an einem Moderatorencasting teil. Als Gewinnerin stellte sich dann für sie die Frage, weiterhin als Familientherapeutin zu arbeiten oder den Schritt in eine ungewisse Zukunft zu wagen. Ihre Entscheidung wurde bis heute geehrt mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Bayerischen Fernsehpreis, der Goldene Kamera und dem Deutschen Comedypreis. Familientherapie ist eine gute Basis, Nachbarschaftspflege zu bestreiten und bei Bedarf ein offenes Ohr zu haben. In ihrer Paraderolle der Annemie Hülchrath gab sie prominenten Mitbewohnern in „Zimmer frei“ hilfreiche Tipps, wie man am besten in der WG überleben kann. Und in zehn Jahren herrschte da eine rege Fluktuation: Til Schweiger, Lilo Wanders, Katharina Thalbach, Gregor Gysi, Heike Makatsch um nur einige zu nennen. Während sie sich noch das Treppenhaus als Zweitwohnsitz in der WDR Kult-WG teilt, bevor sie nach genau zehn Jahren dort auszieht, ist sie längst als Hauptmieterin in die „Schillerstraße“ eingezogen. In 103 Folgen bestimmt sie in der neuen Improvisationscomedy das Geschehen. Von sich selbst behauptet Cordula Stratmann: „Ich bin extrem konzeptfrei, warte ab was kommt und dann reagiere ich schnell.“ Damit weiß Schauspielkollegin, Komödiantin und enge Freundin Annette Frier umzugehen. Sie erinnert sich an die
Zeiten der „Schillerstraße“ ebenso wie an ihre gemeinsame neue Impro-Sitcom mit Cordula Stratmann „Wir müssen reden!“ Und worüber? Darüber kann Bestsellerautor Frank Schätzing berichten. Seine Bücher umfassen mehr als tausend Seiten, ihre weniger als die Hälfte. Aber bei privaten Treffen kämpfen beide um den gleichen Wortanteil. Echte Freunde! Ob diese Gespräche eine frühe Coachingzone für ihre spätere Talkshow „Annemie Hülchrath – Der Talk“ im WDR gewesen sind oder aber ein Trainingslager für die gemeinsame Arbeit mit Olli Dittrich, sei es in der Persiflage auf „Das Frühstücksfernsehen“ oder aber auf „Das Talkgespräch“, werden wir von ihr persönlich erfahren. Journalistisch begleitet Cordula Stratmann über ihre gesamte Fernsehkarriere Bettina Boettinger. Statt kritische Fragen zu stellen, spricht sie hier ganz privat wie auch Schauspielkollegin Claudia Michelsen. Jürgen von der Lippe gewährt Backstage-Einblicke auf die vielseitige Cordula Stratmann, denn sie verbindet das Schreiben, die Improvisation und die Schauspielerei. In guter Gesellschaft ist Cordula Stratmann auch bei ihrem Herzensprojekt „Rheinflanke“, für das sie sich seit Jahren sozial engagiert. Bei einem Treffen mit ihrem ehemaligen Kommilitonen Christoph Bex verrät sie, wie man mit guter Sozialarbeit helfen kann. Und von sich selbst behauptet sie, immer noch beide Seelen ausgewogen in sich zu tragen: die der Familientherapeutin und der Komödiantin. Ihre Devise: „Ohne Humor kann man ja gar nicht ernsthaft mit Menschen zusammenarbeiten.“ (Text: WDR)