Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Das Porträt „Wally“ von Egon Schiele wurde geliebt, geraubt und versteckt. Museen und Privateigentümer kämpfen seit 70 Jahren um die blauäugige Schönheit. Zwei Staaten sind in den Kampf um NS-Raubkunst verwickelt. Es entwickelte sich ein Kunstkrimi über die Grenzen von Recht und Moral. Ende 1997 entdeckt eine jüdische Familie ein Schiele-Gemälde, das einst ihrer Tante gehörte, im New Yorker Museum of Modern Art. Von den Nazis konfisziert, war das „Porträt der Wally“ jahrzehntelang verschollen. Als die Erben es zurückfordern, beginnt ein historischer Streit um das Gemälde. Staatsanwaltschaften sind involviert, große Kunstinstitutionen, Gesetze werden geschaffen.
    Schieles Gemälde der blauäugigen Schönheit Walburga Neuzil wird zum Symbol des Rechtsstreits um die NS-Raubkunst. Der Film zeichnet die Odyssee des in der Nazizeit gestohlenen Egon-Schiele-Bildes nach und zeigt Bezüge zu spektakulären Fällen wie dem Gurlitt-Fund. Es geht um privates Leid, mühsame Fahndung in Archiven und Spurensuche in unterirdischen Tunnels. Die komplexe Forschungsarbeit von Kunsthistorikern ist ebenso Thema, wie Millionendeals auf dem zeitgenössischen Kunstmarkt. Hinter alldem steht die Frage, wie angesichts des schmutzigen Erbes der NS-Zeit Gerechtigkeit überhaupt hergestellt werden kann. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.06.20153sat
  • Folge 2
    Fälschungen sind für den Kunstmarkt ein ernstzunehmendes Problem. Sie zerstören Reputation, Vertrauen und sind obendrein für den Betrogenen meist eine teure Angelegenheit. Zwei der drei teuersten Gemälde aller Zeiten stammen aus der Kunstgattung „abstrakter Expressionismus“. Zusammen sind sie ca. 326 Millionen Dollar wert. Jackson Pollock und Willem de Kooning sind wahren die Künstler. Eine der bekanntesten Galerien New Yorks verkauft 15 Jahre lang Bilder dieser und anderer Maler für Millionen. Alles vom Feinsten, aber die Bilder sind falsch. Es ist der größte Fall von Kunstfälschung des neuen Jahrhunderts.
    Der Fälschungsfall um Glafira Rosales, Ann Freedman und die New Yorker Galerie Knoedler erschüttert seit 2011 die internationale Kunstszene. Knoedler hat die Galerie geschlossen und in Manhatten streiten sich gerichtlich die achtbarsten Mitglieder der Gesellschaft. Es geht um über 60 falsche Kunstwerke von Pollock, Rothko und Motherwell, und um einen Schaden der im dreistelligen Millionenbereich liegen könnte. Aber die New Yorker Ereignisse sind kein Einzelfall. In Europa wurde Beltracchi entlarvt und auch das letzte Jahrhundert war voller erstaunlicher Fälle von Kunstfälschung. Der Film nähert sich dem Phänomen Kunstfälschung. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.06.20153sat
  • Folge 3
    Der Kunst- bzw. Antikenschmuggel und illegale Handel mit geraubten Antiken, soll bereits an Platz drei der organisierten Kriminalität stehen. Dem IS dient er zur Terrorfinanzierung. Doch das Problem ist nicht neu. Kulturgesegnete Länder wie Griechenland, Türkei oder Italien kämpfen schon lange gegen den Ausverkauf ihres archäologischen Erbes. Italien hat Pionierarbeit gegen Grabräuber, Schmuggler und Mittelsmänner geleistet. Mit der weltweit ersten Kunstpolizei und einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft wurde einer der größten Kunstskandale des 20. Jahrhunderts aufgedeckt und zur Anklage gebracht. Schließlich hatten namhafte Museen wie das Getty oder Metropolitan Museum in den 1980ern wissentlich Schmuggelware angekauft.
    Der Film verfolgt das traurige Schicksal eines der berühmtesten Schmuggelobjekte, der Venus von Morgantina. Der geläuterte Experte Michel van Rijn weist in die Fertigkeit des Schmuggelns mit Kunst ein. Investigativ-Journalisten finden die schmutzigen Machenschaften von Auktions- und Museumshäusern heraus. Der Film liefert außerdem einen Einblick in den mühsamen Kampf von Kunstfahndern und Kriminalarchäologen gegen eine immer noch bagatellisierte Form des Kunstverbrechens, das auch vor Deutschland nicht Halt macht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.06.20153sat
  • Folge 4
    Im Juli 1994 wurden aus der Frankfurter Kunsthalle Schirn insgesamt drei Meisterwerke von William Turner und Caspar David Friedrich gestohlen. Sie wurden von den Hehlern zurückgekauft. Die Gemälde waren Leihgaben der Tate Gallery und der Hamburger Kunsthalle in Frankfurt. Ihr Versicherungswert lag damals bei 70 Millionen D-Mark. Dies war der größte Kunstraub der deutschen Geschichte. Eine abenteuerliche Jagd nach den verlorenen Kunstschätzen beginnt. Von dieser Jagd nach der gestohlenen Kunst erzählt der Film. Dabei kommen die Verhandlungsführer ihrer Museen, Sandy Nairne von der Tate Gallery und Tim Kistenmacher von der Hamburger Kunsthalle zu Wort, sowie zwei der erfolgreichsten Kunstdetektive der Welt: Charley Hill und Dick Ellis.
    Auch die Versicherer haben alle ihr eigenes Interesse daran, dass die Kunst zurück kommt. Doch wer stiehlt eigentlich die Kunst? Was kann man mit gestohlenen Meisterwerken anfangen, mit Kunst die jeder kennt? Die Rückholung der Turners und des Caspar David Friedrich hat Maßstäbe gesetzt und viele Fragen aufgeworfen. Wurden die Millionen gezahlt für Lösegeld oder eine Belohnung? Das ist bis heute umstritten. Und wer die Hintermänner waren, ist auch nicht geklärt. Der Schirn-Raub ist ein rätselhafter Fall mit vielen Gesichtern. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.06.20153sat

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