Gespräch mit Narges Mohammadi Iranische Menschenrechts-Aktivisten haben zum Boykott der anstehenden Wahlen aufgerufen, unter ihnen auch Narges Mohammadi. Sie ist seit Jahrzehnten politisch aktiv, zuletzt wurde sie 2015 zu 16 Jahren Haft verurteilt, u.a. wegen ihres Engagements gegen die Todesstrafe. Seit sechs Jahren hat sie ihre Kinder nicht mehr gesehen. Für ihr Engagement wurde sie für den Friedensnobelpreis nominiert. „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ Die 2008 vom Bundestag gegründete Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ soll an die Flucht und Vertreibung im historischen Kontext des Zweiten Weltkriegs erinnern. Nach jahrelangen Debatten eröffnet am 23. Juni eine Dauerausstellung im Berliner Deutschlandhaus, die aus europäischer und globaler Perspektive einen Blick auf Zwangsmigration im 20. und 21. Jahrhundert wirft. Tage der deutschsprachigen Literatur Das Bachmann-Wettlesen in Klagenfurt ist in den zweiten Tag gestartet und „Kulturzeit“ zieht eine Zwischenbilanz. Noch bis zum 19. Juni präsentieren neun Schriftstellerinen und fünf Schriftsteller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Texte. Sie kämpfen um den mit 25 000 Euro dotierten Hauptpreis und vier weitere Preise. Cécile Schortmann über die
TDDL „Kulturzeit“-Moderatorin Cécile Schortmann berichtet von den 45. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. „Das Jahresbankett der Totengräber“ Für seine Doktorarbeit zieht der Anthropologe David in ein Dorf im Süden Frankreichs und dringt tief in das Leben der Bewohner*innen ein. Dabei bekommt er Einblick in das jährlich stattfindende Bankett, bei dem nicht nur reichlich geschlemmt wird, sondern auch Kämpfe ums Philosophieren ausgetragen werden. Wir sprechen mit Mathias Énard über seinen Roman „Das Jahresbankett der Totengräber“. Comicbuchtipp: „Über Leben“ Es geht um Tod und Mord, um Gentrifizierung und Obdachlosigkeit, um Traumata und Prostata, häusliche Gewalt und Kindesmissbrauch, schlussendlich aber auch um Liebe: Maki Shimizu widmet sich in ihrer vierten Graphic Novel „Über Leben“ existenziellen gesellschaftlichen Problemen und schafft es, diese mit ihrem Zeichenstrich nuanciert, unverblümt und trotzdem sanft einzufangen. Comicbuchtipp: „Comédie Francaise“ Ein Blick hinter die Kulissen des Élysée-Palastes, tief in die politischen Abgründe Frankreichs. In seinem neuen Comic-Buch hält Mathieu Sapin den Beginn der Präsidentschaft von Emmanuel Macron auf Papier fest und hinterfragt die Verbindung von Kunst und Macht mit Humor und Finesse. (Text: 3sat)