Dokumentation in 10 Teilen, Folge 1–10

  • Folge 1
    Am Anfang steht die Verheißung von alter Größe und neuer Ordnung, am Ende millionenfacher Mord. Was dazwischen liegt, ist eine Warnung der Geschichte. – Bild: ZDF und Tobias Lenz./​Tobias Lenz
    Am Anfang steht die Verheißung von alter Größe und neuer Ordnung, am Ende millionenfacher Mord. Was dazwischen liegt, ist eine Warnung der Geschichte.
    Am Anfang steht die Verheißung von alter Größe und neuer Ordnung, am Ende millionenfacher Mord. Was dazwischen liegt, ist eine Warnung der Geschichte. Der verlorene Erste Weltkrieg – die Gebietsverluste und Entschädigungen an die Sieger – enttäuschen und verbittern viele Deutsche. Diese Stimmung machen sich radikale Hetzer zunutze. Die Macher des Versailler Vertrages belasten die junge deutsche Demokratie mit einer schweren Hypothek, wie der US-Jurist und Autor James Whitman feststellt: „Sie haben ein Umfeld geschaffen, das den Aufstieg von Kreaturen wie Hitler ermöglicht hat.“ Hass und Rachegelüste schwelen in den Köpfen vieler Deutscher.
    Das Aufeinanderprallen rechter und linker politischer Überzeugungen macht die Weimarer Republik zum Pulverfass. In den Juden, die nur ein Prozent der Bevölkerung ausmachen, meinen viele Deutsche die Ursache aller Übel auszumachen: Sittenverfall, Kommunismus, wirtschaftliche Not. Der Spielfilm „Stadt ohne Juden“ von 1922 – erst vor Kurzem wiederentdeckt – erscheint wie ein Menetekel: Er schildert lange vor Hitlers Aufstieg, wie ein rechter Populist eine Stadt dazu aufhetzt, ihre jüdische Bevölkerung zu vertreiben.
    Eine Schreckensvision, die dem Verfasser der Romanvorlage das Leben kostet: Er wird von einem NSDAP-Anhänger erschossen. Als in Italien die Faschisten 1922 mit Brutalität und Intrige die Macht erobern, nimmt sich ein bis dahin kaum bekannter Agitator namens Adolf Hitler – eine verkrachte und gescheiterte Existenz – den faschistischen Anführer Benito Mussolini zum Vorbild. Hitlers Ziel: die Macht in Deutschland zu erringen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo
  • Folge 2
    1923 ist die NSDAP auf 55 000 Mitglieder angewachsen, ihr Parteivorsitzender Adolf Hitler inszeniert sich als starker Mann der rechtsextremen Szene. Doch was führt er im Schilde?
    1923 ist die NSDAP auf 55 000 Mitglieder angewachsen, ihr Parteivorsitzender Adolf Hitler inszeniert sich als starker Mann der rechtsextremen Szene. Doch was führt er im Schilde? Der Journalist Leo Lania wagt Unglaubliches: Er gibt sich als Parteigänger des italienischen Faschistenführers Mussolini aus und geht 1923 für mehrere Tage bei den Nazis ein und aus. Seine Recherchen enthüllen die Vorbereitungen für einen bewaffneten Putschversuch. Doch Lanias Erkenntnisse finden wenig Beachtung. Am 9. November 1923 scheitert schließlich Hitlers Putschversuch, die Bewegung wird verboten, und der selbst ernannte Führer muss ins Gefängnis.
    Dort verfasst er seine Programmschrift „Mein Kampf“, in der er seine hasserfüllte Gedankenwelt ausbreitet. Die Dokumentation erzählt, wie der braunen Bewegung der Wiederaufstieg während einer Zeit gelingt, in der sich die Weimarer Republik scheinbar konsolidiert. Auf Jahre der Krise folgen die „Goldenen Zwanziger“ – Kunst, Kultur und Wirtschaft blühen auf. Doch die Weimarer Republik lässt ihren Feinden viel Raum.
    Hitlers Parteifreund Julius Streicher darf in der Zeitschrift „Der Stürmer“ gegen Juden hetzen. Immer mehr Deutsche kaufen das Propagandablatt. Bei der Reichstagswahl von 1928 fahren Hitler und seine NSDAP ein miserables Ergebnis ein. Noch deutet nichts darauf hin, dass die Nazis nur fünf Jahre später die Macht in Deutschland übernehmen werden. Der Film zeigt, wie die Bewegung die Toleranz der Demokratie in Deutschland ausnutzt und sich mit Hetze und Gewalt auf die politische Bühne zurückkämpft. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo
  • Folge 3
    Die „Landvolkbewegung“ protestiert Ende der 1920er Jahre gegen den sozialen Abstieg. Aus dem Protest wird eine radikale Bewegung, deren Wut Hitler und die NSDAP für sich nutzt.
    Die „Landvolkbewegung“ protestiert Ende der 1920er-Jahre gegen den sozialen Abstieg. Aus dem Protest wird eine radikale Bewegung, deren Wut Hitler und die NSDAP für sich nutzen. Hitlers Partei beginnt, gezielt Redner zu schulen, sie wird präsenter für die Wähler. Sogar Arbeiter, die eigentlich linken Parteien nahestehen, sind für ihre Parolen empfänglich. Das Ergebnis: 1932 wird die NSDAP stärkste Partei im Reichstag. Die Dokumentation zeigt, wie die Folgen der Weltwirtschaftskrise, die in den USA beginnt und auch in Deutschland zu Armut und Arbeitslosigkeit führt, verheerende Auswirkungen auf die Weimarer Republik haben. Doch wie kann eine Partei wie die NSDAP, die die Demokratie offen bekämpft, solchen Zulauf erhalten? Die wiederentdeckten Fragebögen von über 500 Arbeitern und Angestellten aus der Zeit zwischen 1929 und 1932 geben Hinweise.
    Das Material enthüllt, dass auch Arbeiter, die linken Parteien nahestanden, für nationalistische Parolen empfänglich waren. Dazu kommt: Um Menschen an sich zu binden, setzt die NSDAP gezielt auf Emotionen. Dabei hebt sich die Hitler-Partei von den demokratischen Parteien ab. Als die Wirtschaftskrise 1932 einen Höhepunkt erreicht und sechs Millionen Deutsche Arbeit suchen, ist die Saat bereits im Boden. Die NSDAP wird stärkste Partei im Reichstag. Mithilfe konservativer Kreise hebelt Reichspräsident Hindenburg die Reste der Demokratie aus. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo
  • Folge 4
    Kaum im Amt, lässt Reichskanzler Adolf Hitler seine Maske fallen und erstickt jede Opposition im Keim. In weniger als zwei Jahren macht er aus Deutschland eine Diktatur.
    Kaum im Amt, lässt Reichskanzler Adolf Hitler seine Maske fallen und erstickt jede Opposition im Keim. In weniger als zwei Jahren macht er aus Deutschland eine Diktatur. Auffallend ist dabei: Hitler geht scheinbar legal vor, schafft für seine Maßnahmen Verordnungen und Gesetze. In scheinbar freien Wahlen und Volksabstimmungen sichert er sich Rückhalt, um zu signalisieren, dass die Deutschen hinter ihm stünden. Nach dem Reichstagsbrand 1933 unterschreibt Reichspräsident Hindenburg eine Verordnung, die die Meinungs- und Versammlungsfreiheit außer Kraft setzt.
    Die braunen Machthaber achten stets darauf, dass sie nur auf angebliche Bedrohungen der Gesellschaft reagieren, wie etwa bei der brutalen Unterdrückung der Kommunisten. Der Historiker Moshe Zimmermann ordnet ein: „Man muss betonen, dass die Nazipropaganda aufgrund der damaligen Mentalität Erfolg hatte. Sie beschwor eine ernsthafte Bedrohung durch den Kommunismus herauf, was auf breite Zustimmung in der Gesellschaft stieß.“ Die Machtübernahme wäre jedoch nicht möglich gewesen ohne Terror.
    Die ersten Konzentrationslager für politische Gegner werden eingerichtet – nicht etwa heimlich, sondern flankiert von großen Berichten in Zeitungen und Zeitschriften. Die Deutschen wissen davon. Da es zunächst nur die politischen Gegner und Minderheiten betrifft, stimmen die meisten schweigend zu. Doch wer, wie der jüdische Anwalt Ludwig Marum, in die Fänge der Nazis gelangt, bezahlt oft mit seinem Leben. Der Sozialdemokrat wird 1934 im KZ Kislau erdrosselt. Seine Familie flieht ins Ausland. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo
  • Folge 5
    Hitlers offensiv judenfeindliche Politik wird von Millionen Deutschen unterstützt. Vor aller Augen und unverhohlen werden Juden diskriminiert, entrechtet und verfolgt.
    Hitlers offensiv judenfeindliche Politik wird von Millionen Deutschen unterstützt. Vor aller Augen und unverhohlen werden Juden diskriminiert, entrechtet und verfolgt. Der zunehmende Rassismus und Antisemitismus in Deutschland führt zu Protesten im Ausland. Doch die Regierungen tun sich schwer damit, Maßnahmen gegen Hitlers Reich zu beschließen. In den Pogromen vom 9. November 1938 eskaliert die Gewalt gegen Juden in Deutschland. Im Oktober 1934 sitzt Hitlers Regime fest im Sattel – zum Entsetzen ausländischer Beobachter. Der amerikanische Soziologe Theodore Abel will herausfinden, was die Anhänger der NSDAP motiviert hat, und sammelt 700 Biografien von Parteimitgliedern.
    Sie enthüllen: Viele lassen tief sitzenden Judenhass erkennen. In den Rassengesetzen der USA sehen die Nazis einen willkommenen Vorwand für ihre eigenen „Nürnberger Gesetze“. Mit Ausgrenzung, Entrechtung und Gewalt beginnt schon in den 1930er-Jahren das, was heute als größtes Verbrechen der Menschheitsgeschichte gilt. Seltene Farb- und Schwarz-Weiß-Filme erzählen die tragische Geschichte des Bremer Schildermachers Walter Hachenburg, Sohn eines Juden, der sich ganz als deutscher Patriot begreift.
    Während er der Illusion nachhängt, von Hitlers Judenhass nicht betroffen zu sein, wird in Breslau der jüdische Lehrer Willy Cohn aus dem Staatsdienst entlassen. Wie viele deutsche Juden zu der Zeit, überlegt auch Cohn, auszuwandern. Doch auch im Ausland, selbst in Amerika, sind Juden und Jüdinnen nicht willkommen. Cohn und ein Teil seiner Familie werden schließlich deportiert und ermordet, Hachenburg überlebt das KZ als gebrochener Mann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo
  • Folge 6
    Am 1. September 1939 überfallen deutsche Truppen Polen. In ihrem Rücken folgen SS-Männer mit dem Auftrag, die polnische Intelligenz zu ermorden. Tausende fallen ihnen zum Opfer.
    Am 1. September 1939 überfallen deutsche Truppen Polen. In ihrem Rücken folgen SS-Männer mit dem Auftrag, die polnische Intelligenz zu ermorden. Tausende fallen ihnen zum Opfer. Hitler setzt seine Kriegspläne ungehindert durch. „Es wäre richtig gewesen, in Deutschland einzumarschieren, gegen Deutschland Krieg zu führen“, meint der Historiker Götz Aly. Doch Frankreich, Großbritannien und die USA zögern. Die Deutschen stehen mehrheitlich hinter Hitlers Diktatur, berauschen sich an Erfolgen, wie der Besetzung des Rheinlandes oder dem Anschluss Österreichs.
    Währenddessen stehen die ehemaligen Siegermächte des Ersten Weltkrieges vor einem Dilemma: Einerseits wollen sie den Versailler Vertrag nicht mehr durchsetzen, ihre Zugeständnisse sollen den deutschen Diktator aber auch nicht zusätzlich legitimieren. Währenddessen lügt, täuscht und erpresst Adolf Hitler, um seine Forderungen durchzusetzen. Hätte man Hitler stoppen können? Der spanische Bürgerkrieg zeigt auf drastische Weise, wie brutal der moderne Krieg mit seinen Bombenangriffen geworden ist.
    Davor schrecken die Großmächte zurück. Für Hitler dagegen ist er die Generalprobe, ein Testlauf für deutsche Kampfflieger, die später im Blitzkrieg gegen Polen eine wichtige Rolle spielen werden. Die Opfer dieser Politik sind die Demokratien Europas – die wenigen, die nach den Revolutionen 1918/​19 übrig geblieben sind. Erst die Tschechoslowakei, dann Polen und Frankreich, das in einem weiteren „Blitzkrieg“ binnen weniger Wochen besiegt wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo
  • Folge 7
    Am 22. Juni 1941 greift Hitlers Armee die Sowjetunion an. Im Schatten des Krieges begehen Deutsche Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung.
    Am 22. Juni 1941 greift Hitlers Armee die Sowjetunion an. Im Schatten des Krieges begehen Deutsche Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung. In den Konzentrationslagern beginnen grausame Experimente, um das Töten noch effektiver zu machen. Hitlers Drohung wird Realität: „Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft!“ Mit dem Stocken der Offensive in Russland, dem Überfall von Pearl Harbour und dem darauffolgenden Eintritt der USA in den Krieg ist die Aussicht auf einen schnellen Sieg Deutschlands vorbei. Der Beschluss, die deutschen Jüdinnen und Juden zu deportieren, löst eine Kettenreaktion aus, die den Völkermord beschleunigt. Berichte von Massenerschießungen an der Front kommen mit den Soldaten in die Heimat.
    Das Wissen, was im Osten passiert, ist verbreiteter, als es nach dem Krieg zugegeben wird. „Davon haben wir nichts gewusst“ – ein Selbstbetrug. Der Augenarzt Helmut Machemer meldet sich freiwillig zur Wehrmacht und nimmt am Feldzug gegen die Sowjetunion teil. Sein Motiv: Er will durch Tapferkeit ein Eisernes Kreuz verdienen, denn damit, so hofft er, könnte er seine nach den Rassengesetzen der Nazis halbjüdische Frau Erna und ihre Kinder vor Verfolgung schützen. Machemers Plan geht auf, doch er überlebt den Krieg nicht. Sein Vermächtnis sind einzigartige Film- und Fotoaufnahmen von der Front. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo
  • Folge 8
    Der Holocaust wird grausame Wirklichkeit. Gleichzeitig gerät Hitlers Reich immer mehr in Rückstand zur industriellen Macht seiner Gegner. Mit der Furcht vor der deutschen Niederlage wächst auch das Wissen um die Verbrechen, die von Deutschen begangen werden.
    Im besetzten Polen beginnt 1942 die „Aktion Reinhardt“. Die Deutschen ermorden innerhalb weniger Monate mehr als zwei Millionen Juden in Lagern, die nur einem Zweck dienen: Massenmord. Der Holocaust wird grausame Wirklichkeit. Gleichzeitig gerät Hitlers Reich immer mehr in Rückstand zur industriellen Macht seiner Gegner. Mit der Furcht vor der deutschen Niederlage wächst auch das Wissen um die Verbrechen, die von Deutschen begangen werden. Millionen Deutsche profitieren vom Völkermord an den Juden und werden so zu Komplizen des Regimes, wie der Historiker Götz Aly feststellt: „Wenn sie in die Wohnung eines Juden gezogen sind oder nur ein Klavier oder auch Hausratsgegenstände von ihm gekauft haben, dann fürchten sie, dass einer von denen zurückkommen wird, sie zur Rede stellt.“ Vernichtung und Ausbeutung gehen Hand in Hand.
    Während die Menschen in der „Aktion Reinhardt“ sofort ermordet werden, profitieren Industrie und SS in Auschwitz-Monowitz von KZ-Häftlingen, die unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten müssen. Von der Heimatfront über die polnischen Gettos in den besetzten Gebieten Westeuropas bis zum Vatikan und dem Weißen Haus in Washington wächst das Wissen um den Völkermord an der jüdischen Bevölkerung.
    Im kleinen Kreis brüstet sich SS-Chef Heinrich Himmler sogar damit. Das Ziel: die Deutschen in eine Verbrechensgemeinschaft zu zwingen, um sie bis zum bitteren Ende weiterkämpfen zu lassen. „Die schweren Verbrechen, die wir begangen haben, lassen uns keinen Weg zurück“, so beschreibt Holocaust-Experte Moshe Zimmermann das Kalkül der Nazis. Die Mitwisserschaft um den Holocaust führt so bei vielen zur Bereitschaft, für Hitlers Regime bis zum eigenen Untergang zu kämpfen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo
  • Folge 9
    Stalingrad ist das Signal für die NS-Führung, Terror und Propaganda noch einmal zu intensivieren. „Am Endsieg zweifeln ist Verrat“, so schreibt eine junge Lehrerin in Westpreußen an ihren Verlobten an der Front. Die letzten Monate des Krieges werden für die Deutschen die verlustreichsten.
    Die Niederlage von Stalingrad 1943 ist die Wende im Krieg. Während die Gestapo jeden Widerstand im Keim erstickt, beginnen 1944 die Todesmärsche zurück ins Reich. Stalingrad ist das Signal für die NS-Führung, Terror und Propaganda zu intensivieren. „Am Endsieg zweifeln ist Verrat“, so schreibt eine Lehrerin an ihren Verlobten an der Front. Die letzten Monate des Krieges werden für die Deutschen die verlustreichsten. 1943 ist die Lage für Hitlers Deutschland zunehmend aussichtslos. Ohne Zwangsarbeiter wäre die Rüstungsindustrie am Ende; Millionen schuften unter teils grausamen Bedingungen in deutschen Fabriken. Die verbündeten Staaten Rumänien, Ungarn, Italien und Finnland verlassen nach und nach den Pakt mit den Deutschen und zwingen die Wehrmacht dazu, ihre Kräfte zu überdehnen.
    Währenddessen erscheint das Regime im Inneren nach wie vor stabil. Die Dokumentation deckt auf, welche wichtige Rolle Denunziationen aus der Bevölkerung dabei spielen, dass der relativ kleine Überwachungsapparat der Gestapo fast jeden Widerstand effektiv unterdrücken kann. Nach dem Scheitern des „Stauffenberg-Attentats“ am 20. Juli 1944 werden in der Wehrmacht so viele vermeintliche „Verräter“ liquidiert, dass es niemanden mehr gibt, „der willens gewesen wäre, diesen Wahnsinn zu beenden“, so der Militärhistoriker Sönke Neitzel. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo
  • Folge 10
    1945 endet der Zweite Weltkrieg, doch die Gewalt geht weiter. Überlebende und Sieger wollen die Deutschen zur Verantwortung ziehen. Doch wer trägt die Schuld?
    1945 endet der Zweite Weltkrieg, doch die Gewalt geht weiter. Überlebende und Sieger wollen die Deutschen zur Verantwortung ziehen. Doch wer trägt die Schuld? Wie geht man mit einem Volk um, das Krieg und Völkermord bis zuletzt unterstützt oder zumindest gebilligt hat? Und wie könnte ein Neuanfang aussehen? Die Siegermächte wollen die Deutschen juristisch zur Verantwortung ziehen. Einer der vielen emotionalen Höhepunkte der Nürnberger Prozesse: Der Jurist Hersch Lauterpacht, der maßgeblich an der Formulierung des Anklagepunkts „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ beteiligt ist, erfährt im Gerichtssaal vom Schicksal seiner Familie, die bei einem der zahlreichen Pogrome ums Leben kam.
    Die Abrechnung mit dem Nationalsozialismus fällt zwiespältig aus. Einerseits gelingt der politische Neuanfang, und der größte Teil der Nazi-Elite wird ausgeschaltet. Andererseits hat das Ansehen der Sieger nicht nur durch Stalins Verbrechen und die Vertreibungen gelitten. Und niemand weiß, ob die Deutschen wirklich mit dem Nationalsozialismus gebrochen haben. Viele Täter stricken sich Legenden oder nutzen kirchliche Hilfe bei der Flucht. Dennoch: Die rechtliche Aufarbeitung der Verbrechen im Nationalsozialismus führt zu Regeln, die die Menschheit zukünftig schützen sollen. Der Kampf gegen die Barbarei des Nationalsozialismus hat vor allem die Demokratien stark gemacht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021ZDFinfo

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