Sitzplatzhocker, Kuttenträger, Ultra oder Hooligan – für manche ist die Liebe zur schönsten Nebensache der Welt auch nur Vorwand oder Mittel zum Zweck, aber eins sind sie doch alle: Fußballfans. Der FC St. Pauli gilt als „Punkrockverein“. Mit keinem anderen Fußballclub verbindet sich ein ähnlich ausgeprägtes Lebensgefühl. Bei aller Professionalisierung bleibt er anders: rebellisch, links, antifaschistisch. Mitte der 1980er Jahre wurde der FC St. Pauli von einer alternativen Szene
entdeckt, die zuvor nichts mit Fußball zu tun hatte. Doc Mabuse, ein Punkrocker aus der Hafenstraße, brachte die Piratenflagge ins Stadion. Sie wurde ein Symbol des Unangepassten, Widerständigen. Heute ist der Totenkopf eines der beliebtesten Merchandisingprodukte der Liga und ziert die Kapuzenpullis, Mützen und Schals aller Dorfpunks. Was ist geblieben von der Haltung, mit der die Hafenstraße einst das Stadion eroberte? Was davon davon ist Image und was Identität? (Text: ZDFkultur)