Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1
    Amphibien und Reptilien bevölkern die Welt schon seit 200 Millionen Jahren. Heute gibt es 14.000 verschiedene Arten. Einige von ihnen gehören zu den größten und gefährlichsten Tieren, die es gibt, andere zu den kleinsten und skurrilsten. Wo kommen diese Urtiere her und was ist das Geheimnis ihres Erfolges?
    Sir David Attenborough beginnt seine Beobachtungen auf den Galapagosinseln zwischen unzähligen Meerechsen. Thermische Bilder zeigen, wie sich Leguane in der Sonne aalen, um sich aufzuheizen, bevor sie ins kalte Meer springen. Die gespeicherte Hitze versorgt die Tiere mit Energie für ihre Tauchgänge.
    In Kalifornien kämpfen Seitenfleckleguane um die besten Plätze, um sie als „Heizkörper“ zu benutzen. Die Weibchen wählen das Männchen mit den heißesten Steinen als Partner. Die Ruineneidechse hat eine neue Wärmequelle entdeckt: Sie sonnt sich auf dem Drachenmaul. Diese Blume lockt mit ihrem Geruch Fliegen an. Während sich die Eidechse auf der Blume wärmt, kann sie sich von den angelockten Fliegen ernähren.
    Reptilien nutzen die Solarenergie sehr effizient. Schlangen rühren sich tagelang nicht, bevor sie blitzartig zuschlagen. Ihre Körper reagieren mit einer biochemischen Explosion von Aktivität. Erstaunlicherweise verdoppelt sich dabei die Größe ihrer Leber innerhalb von zwei Tagen und ihr Herz kann um bis zu 40 Prozent wachsen.
    Reptilien zeigen sich als sinnlich. So liebkost das bis zu fünf Meter lange Salzwasserkrokodil-Männchen, ein gefährlicher, kaltblütiger Killer, das begehrte viel kleinere Weibchen äußerst behutsam, indem es Wasserblasen macht, um sie zu beruhigen.
    Sir David Attenborough geht davon aus, dass auch die Vorläufer der heutigen Reptilien, die Dinosaurier, Hitze gespeichert haben, um sich mit Energie zu versorgen.
    Die alte Lederschildkröte, die größte Schildkrötenart und eines der größten lebenden Reptilien, stellt eine Ausnahme unter den Kaltblütern dar: Thermische Kameraaufnahmen zeigen, dass ihre innere Körpertemperatur bei der Eiablage über der Außentemperatur liegt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.04.2009arteOriginal-TV-PremiereMo 04.02.2008BBC One
  • Folge 2
    In einer ungenutzten Goldmine findet Sir David Attenborough Salamander, die kein Wasser mehr brauchen. Die Wände der Mine glitzern: Dutzende Salamanderweibchen beschützen dort ihre Eier und Jungen. Die primitiven wurmähnlichen Schleichenlurche zeigen ein ungewöhnliches elterliches Pflegeverhalten. Die Mutter produziert ein Sekret, das die Jungen wie Milch auflecken. Sie fressen sogar die Haut der Mutter. Das Muttertier bleibt dabei unverletzt.
    Bei manchen Amphibienarten erledigt der Vater die Brutpflege. Das Männchen des Pfeilgiftfrosches in Peru trägt seine Kaulquappen auf dem Rücken, bevor es jedes der Jungen ins eigene Brutbecken setzt. Wenn eine Kaulquappe gefüttert werden muss, ruft er das Weibchen und führt sie zum richtigen Becken. Auch der australische Beutelfrosch bewacht sein Gelege. Nach dem Schlüpfen schlängeln sich die winzigen weißen Kaulquappen in zwei spezielle Beutel auf die Hüften des Männchens. Er trägt seine wachsende Familie für einige Wochen herum und „entbindet“ dann winzige, perfekte Frösche. In Panama trifft Sir David Attenborough auf den seltenen Stummelfußfrosch. Er kommuniziert mit seinen Rivalen und Partnern durch Signale, die dem Winken mit der Hand ähneln.
    Amphibien haben es im Laufe der Evolution geschafft, auf extrem trockenen Plätzen zu überleben. So leben die Regenfrösche Südafrikas unterirdisch und kommen an die Oberfläche, wenn der erste Regen fällt. In der brennend heißen Wüste Australiens kann ein Wüstenfrosch sogar bis zu zwei Jahre lang ohne Wasser auskommen – der lebende Beweis dafür, dass Amphibien tatsächlich das Land erobert haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.04.2009arteOriginal-TV-PremiereMo 11.02.2008BBC One
  • Folge 3
    Der erste Schritt zum Überleben der Echsen war die allmähliche Entwicklung von Eiern mit Hartschale. In Australien legt der Buntwaran seine Eier in Termitenhügel. Die geschlüpften Buntwarane müssen sich selbst ausgraben. Einmal befreit suchen sie in Bäumen Schutz. Männliche Drachen nutzen ihre Hochsitze in den Bäumen zur Balz. Sie wackeln mit dem Kopf und fuchteln mit den Vorderbeinen, um auf sich aufmerksam zu machen.
    Die wahren Meister einer farbenfrohen Balz sind die Chamäleons. Auf Madagaskar filmt Sir David Attenborough das kleinste Chamäleon der Welt, das winzige Blattchamäleon. In Malawi beobachtet er einen Zweikampf zwischen zwei dinosaurierähnlichen Meller-Chamäleons, in Südafrika hält er fest, wie ein buntes Zwergchamäleon in einem Baum seine Jungen zur Welt bringt. Der Sturz der Kleinen wird durch eine klebrige Substanz verhindert, die an den Ästen hängt.
    Mit einer Hochleistungskamera enthüllt der Film die Jagdtechnik des Chamäleons. Indem die Bewegungen um das 80-fache verlangsamt gezeigt werden, ist zu sehen, wie die Zungenspitze die Beute umfasst. Eine spezielle Tastkamera zeigt außerdem die Geheimnisse des unterirdischen Lebens einer Familie von Blauzungenskinken.
    In einen dramatischen Paarungsrausch stürzen sich die glänzend gefärbten südafrikanischen Plattechsen: Die Weibchen werden von leidenschaftlichen Männchen belästigt. Um sie zu beruhigen, prügeln sie ihre Verehrer mit ihrem Schwanz und schlagen wild mit den Vorderbeinen. Ähnlich beeindruckend sind die bizarren Ringkämpfe der Skorpion-Krustenechsen, die über eine Stunde dauern können. Die Männchen umkreisen und packen sich gegenseitig. Schließlich verklammern sie sich, um einen Bogen zu formen, während sie immer noch versuchen, sich gegenseitig umzustoßen.
    Andere Echsen verdanken ihren Erfolg eher dem Betrug als der Stärke. In südafrikanischen Wüsten imitieren Babys der Bushveld-Eidechsen Färbung und Gang eines Käfers, der für seine Verteidigungsstrategie mit Säure bekannt ist.
    Sir David Attenborough reist noch einmal in die heißen Wüsten von Zentralaustralien, dem Zuhause des bizarren, sich von Ameisen ernährenden Dornteufels und der größten australischen Echse, dem 1,5 Meter langen Riesenwaran – ein wirklicher Drache der Trockenheit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.04.2009arteOriginal-TV-PremiereMo 18.02.2008BBC One
  • Folge 4
    Obwohl ihr Gift eine wirksame Waffe ist, verzichten die meisten Schlangen darauf zu beißen, denn sie könnten sich bei dieser Aktion verletzen. Es gibt für Schlangen auch andere Wege ihr Gift abzugeben. So testet Sir David Attenborough die Treffsicherheit einer Speikobra. Außerdem beobachtet er, wie Schlangen Beutetiere hinunterschlucken, die für die Tiere viel zu groß zu sein scheinen. Eine Röntgenkamera zeigt, dass sie eine spezielle Technik für solche Situationen besitzen.
    Die Dokumentation schildert auch das Paarungsverhalten von Schlangen. Königsschlangen folgen lockenden Duftspuren. Wenn sich ein Paar trifft, besänftigt das Männchen das Weibchen durch vibrierende Berührungen. Da das Männchen zwei Penisse besitzt, kann es das Weibchen von beiden Seiten begatten.
    Ein Höhepunkt des Films ist die Unterwassergeburt 15 Gelber Anakondas. Nach dem Schlüpfen schwimmen die Kleinen direkt an die Wasseroberfläche, um ihren ersten Atemzug zu tun. Sir David Attenborough sagt über Schlangen: „Diese äußerst hoch entwickelten Tiere verkraften die Herausforderungen des Lebens und sie meistern diese mit Eleganz und Grazie.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.04.2009arteOriginal-TV-PremiereMo 25.02.2008BBC One
  • Folge 5
    Auf den Galapagosinseln filmt Sir David Attenborough gepanzerte Giganten beim Liebesspiel. „In einem Panzeranzug Liebe zu machen, ist nicht einfach“, sagt der Naturfilmer. Zum Glück sind die Panzer der Schildkröten so geformt, dass sich die paarenden Tiere wie Löffel aneinander schmiegen können. Grüne Meeresschildkröten paaren sich im Wasser. Dabei kommt es häufig zu leidenschaftlichen Kämpfen um einen Partner. Die Anspannung nimmt zu, als zahlreiche Männchen sich um ein Weibchen drängeln und es um ein Haar ertränken. Schließlich geben die attackierenden Männchen auf und dem Weibchen gelingt der lebensrettende Atemzug.
    In Australien entdeckt Sir David Attenborough ein völlig neues Verhalten. Auf einer überfluteten Straße sammeln sich mehr als 40 riesige Salzwasserkrokodile und fangen gemeinsam wandernde Fische, ähnlich wie Bären Lachse fangen. Dieses Verhalten ist außergewöhnlich, gelten diese Krokodile doch als aggressive Verteidiger ihres Territoriums, die jegliche Konkurrenten verjagen.
    Der Film zeigt auch Momente des Mitgefühls unter den Tieren. Der vielleicht bewegendste ist der hilfreiche Einsatz, den ein weiblicher Krokodilkaiman leistet. Während er selbst gezwungen ist, dem Verdursten in der einsetzenden Trockenzeit zu entkommen, rettet er die Babys einer fremden Kaimanmutter, indem er sie während der Wanderung durch ausgedörrtes Brachland vor Gefahren beschützt.
    Der Naturfilmer Sir David Attenborough stellt fest, dass die Annahme, Reptilien und Amphibien gehörten zu den primitiven Lebewesen, völlig falsch ist. Tatsächlich seien sie hoch entwickelt – besonders was ihre Methoden der Energienutzung angehe: „Zu einer Zeit, in der wir uns selbst zunehmend über die Art und Weise, wie wir Energie aus unserer Umwelt gewinnen, und über die verschwenderische Art der Nutzung Sorgen machen, gibt es vielleicht einiges, was wir von ihnen lernen können.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.05.2009arteOriginal-TV-PremiereMo 03.03.2008BBC One

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