Staffel 4, Folge 1–3

Staffel 4 von „Jäger verlorener Schätze“ startete am 03.07.2005 im ZDF.
  • Staffel 4, Folge 1
    Die Jagd nach dem verlorenen Kirchenschatz von Lima führt in den Pazifischen Ozean, zu einer Insel, die meist von feuchten Nebelschwaden umhangen ist: Die Kokos-Insel. Sie liegt 500 Kilometer von der mittelamerikanischen Küste entfernt und ist für viele das Idealbild der Schatzinsel, winzig klein und doch in Reichweite der Goldroute spanischer Schiffe, die seit dem 16. Jahrhundert zwischen den wichtigsten Häfen Südamerikas und Panama verkehrten. Genau dort, wo sich jeder Pirat ein Versteck wünschen würde.
    Schatzsucher sind überzeugt davon, dass dort noch heute Seeräuberschätze verborgen liegen. Lieferte diese Insel gar die Vorlage für „Die Schatzinsel“, den weltberühmten Roman von Robert Louis Stevenson? Der legendäre Kirchenschatz von Lima soll mit einem Handelsschiff auf die Kokosinsel gekommen sein. Das berühmteste Stück daraus sei eine mannshohe Madonnenstatue aus purem Gold gewesen, so heißt es in der abenteuerlichen Geschichte. Der Historiker Raul Arias aus Costa Rica, dem Land, zu dem die Insel heute gehört, und Abenteurer Steven Weston sind seit Jahren auf der Spurensuche.
    Doch jetzt glaubt Dr. Arias dank russischer Satellitenbilder die genaue Lage des Schatzes zu kennen. Der Legende nach soll der britische Kapitän William Thompson 1821 in Lima kostbare Fracht an Bord seines Schiffes, der Mary Dear, genommen haben. Die Spanier sollen versucht haben, ihren Besitz vor den Unabhängigkeitskämpfern des Generals Jose de San Martin in Sicherheit zu bringen – darunter Wertgegenstände der Kirche.
    San Martin, ein Verbündeter des berühmten Simon Bolivar, befreite Peru schließlich aus spanischer Kolonialherrschaft. Ein entscheidender Moment in der Geschichte Südamerikas. In der Hauptstadt von Peru recherchiert der aus Costa Rica stammende Historiker Dr. Arias im Nationalarchiv, besucht die Kathedrale von Lima, aus der die Madonna verschwunden sein soll, und die Festung Real Felipe, wo die Spanier letzte Zuflucht suchten. Kapitän Thompson und seine Mannschaft sollen die missliche Lage der Spanier ausgenutzt und sich in den Besitz des Schatzes gebracht haben.
    Die Legende besagt, dass er schließlich auf der Kokosinsel gelandet sein soll. Dorthin führt die Expedition von Raul Arias und Steven Weston mit der „Okeanos“, einem Schiff, das normalerweise von Tauchern gechartert wird. Von Puntarenas in Costa Rica aus dauert die Überfahrt 36 Stunden. Taucher aus aller Welt zieht vor allem die Unterwasserwelt magisch an. Kaum eine andere Stelle der Erde ist Tummelplatz so vieler Haie.
    Deshalb hat die UNESCO die Insel 1997 auf die Liste „Erbe der Menschheit“ gesetzt. Der Tauchpionier Hans Hass dokumentierte das Naturphänomen bereits in den Fünfzigerjahren in seinem Dokumentarfilm „Unternehmen Xarifa“, für den er 1959 den Oskar bekam. Ausschnitte sind in dieser Dokumentation wieder zu sehen. Nach den Unterlagen der Experten soll ein Teil des Schatzes vor der Küste der Insel – mitten im Hai-Revier liegen. Unter gefährlichen Bedingungen machen sich Arias und Weston auf die Suche.
    Nicht minder abenteuerlich gestaltet sich die Expedition auf der Insel selbst. Nur an ganz wenigen Stellen kann das Expeditionsschiff vor Anker gehen. Der hohe Wellengang verhindert oft, dass das Beiboot am Strand der größten Ankerbucht, der Wafer Bay, anlegen kann. Dort beginnt direkt hinter dem schmalen Sandstrand ein steil aufsteigendes Gelände, bewachsen mit dichtem Dschungel. Heute ist es strikt verboten, die Insel außerhalb eines abgegrenzten Bereichs zu betreten.
    Seitdem die Regierung Costa Ricas die Insel zum Nationalpark erklärt und durch Wachposten dokumentiert hat, dass sie es auch ernst mit dem Naturschutz meint, nimmt die Zahl der Schatzjäger kontinuierlich ab. Früher war das ganz anders. Der berühmteste deutsche Schatzsucher wurde sogar zum ersten und einzigen Gouverneur der Kokosinsel: August Gissler. Er kam Ende des 19. Jahrhunderts in den Besitz einer Schatzkarte und widmete sein Leben der Suche nach Piratenschätzen.
    Gissler lebte fast 20 Jahre fernab der Zivilisation, zeitweise zusammen mit Siedlern aus Deutschland. Keiner hielt es so lange auf der Isla del Coco aus wie der Deutsche. Angeblich hat er nie etwas gefunden. Seine Abenteuer hielt er aber in einem Tagebuch fest, das sich heute im Besitz der Familie Weston befindet. Doch dieses Dokument ist nicht das einzige, das die Westons im Laufe der Zeit über die Kokosinsel sammeln konnten. Bereits der Großvater von Steven Weston, Julian, war als Korrespondent für amerikanische und britische Zeitungen schon sehr an der Insel interessiert und hinterließ ein riesiges Archiv an Fotos und Dokumenten über Schatzsucher, Schatzräuber und Schatzkarten.
    Die Schönheit der Kokos-Insel eröffnet sich erst aus der Vogelperspektive. Erstmals startet bei dieser Expedition ein Ultralight-Flugzeug mit eingebauter Kamera vom schmalen Strand aus in die Lüfte und liefert neue Perspektiven. Die Landung ohne Landebahn wollte der Pilot allerdings nicht noch einmal riskieren.
    Geologen finden hier ein ideales Studienobjekt, weil das Eiland hochgradig von der Verschiebung einer tektonischen Erdplatte betroffen ist – der Kokosplatte, die sich in geologisch atemberaubendem Tempo von sieben Zentimetern pro Jahr unter die karibische Platte schiebt. Dieses Naturphänomen wird von einigen Experten dafür verantwortlich gemacht, dass die meisten Schatzjäger erfolglos blieben. Der zweite Film der Reihe, „Jäger der verlorenen Schätze – Der Fluch des Indianergoldes“, wird am Mittwoch, 24. März 2010, um 20:15 Uhr ausgestrahlt. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.07.2005ZDF
  • Staffel 4, Folge 2
    New Westminster, British Columbia, 1891. Die Schlinge zieht sich enger um Charly Slumachs Hals. Doch der Indianer, als angeblicher Mörder zum Tode durch den Strang verurteilt, tritt nicht ab, ohne die Nachwelt zu verfluchen. „Niemand, der mein Gold findet, wird lang genug leben, es zu bergen“, ruft er in der Sprache der Stalo-Indianer noch vom Galgen herunter. Dann stirbt er – doch die Legende eines verschollenen Goldschatzes im wilden Bergmassiv der Raincoast Mountains ist geboren. Seitdem hat die Gier nach Slumachs Gold Tausende Abenteurer aus aller Welt in den Südwesten Kanadas getrieben.
    Und allzu oft schien es, als laste tatsächlich ein Fluch auf dem verlorenen Schatz. Mehr als fünfzig Goldsucher starben bei dem Versuch, Slumachs sagenumwobene Mine aufzuspüren. Beweise für die Existenz des fabelhaften Schatzes gibt es bislang nicht. Der Fluch des Indianergoldes – haltlose Erfindung oder eine Goldsucher-Legende mit realem Hintergrund? Ein deutsches Expeditionsteam um den Goldsucher Toni Lennartz begibt sich auf die Spuren der spannenden Story um Gold, Gier und Geistererscheinungen.
    Eine atemberaubende Reise in die wilde, lebensfeindliche Bergregion der Raincoast Mountains und ihre dramatische Geschichte beginnt. Bei den Recherchen hat das Team bereits Überraschendes zutage gefördert. Die Legende entstand, als die Goldsucher in British Columbia ihre besten Tage bereits hinter sich hatten. Der Rush hatte 1858 eingesetzt, als Digger von den ausgebeuteten Goldfeldern Kaliforniens nach British Columbia strömten. Auch hier waren in Flüssen Nuggets von sagenhafter Größe entdeckt worden.
    Doch der Ansturm währt nur kurz. Bereits Ende der 60er Jahre erscheinen die leicht zugänglichen Goldlagerstätten erschöpft, die meisten Abenteurer verlassen das ausgebeutete Land. Stattdessen übernehmen professionelle Minenbetriebe die Prospektion auf schwerer zugängliche Adern. Die Goldgräbersiedlungen werden zu Geisterstätten mitten in der Wildnis, in denen nur noch wenige gestrandete Desparados in heruntergekommenen Unterkünften und billigen Saloons auf ihre Chance lauern. Ein perfekter Nährboden für Gerüchte.
    Als der „New Westminster Mainland Guardian“ am 10. November 1869 berichtet, dass ein Indianer ein immenses Goldvorkommen entdeckt habe, verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Schnell werden Gerüchte laut, der unbekannte Entdecker der Goldader sei Slumach. Der Indianer fällt auf, weil er im Saloon urplötzlich mit Goldnuggets zahlt. Zwanzig Jahre später stirbt einer der Zeugen der Saloonszene am Ufer des Alouette Rivers unter mysteriösen Umständen durch eine Gewehrkugel.
    In einem fragwürdigen Indizienprozess wird Slumach zum Tode verurteilt. Von ihm blieb nichts als der Fluch, der die Gerüchte um die sagenhafte Mine erneut anheizte. So schien es. Doch dann erfährt das deutsche Expeditionsteam von der Existenz eines einzigartigen Tondokuments, das den Gerüchten erstmals Glaubwürdigkeit zu verleihen scheint. In der Todeszelle hat sich Slumach angeblich einem Priester indianischer Abstammung anvertraut. Dessen Tochter Amanda Charnley berichtet Jahrzehnte später in einem Tonbandprotokoll von den letzten Stunden des mysteriösen Indianers.
    Slumach habe Pater Pierre vertraulich die Existenz der Mine bestätigt. Und nicht nur das: Charnley zeichnet erstmals ein präzises Porträt Slumachs – eines schweigsamen Einzelgängers aus den Reservaten der Stalo-Indianer. Wie viele andere Indianer sah er keine andere Überlebenschance als sich als Goldsucher den Weißen anzudienen – ausgerechnet jenen Prospektoren und Regierungsbeamten, die mit ihren Minenbetrieben eine systematische Ausplünderung des Indianerlandes betrieben.
    Doch dann sei Slumach in den unwirtlichen Regionen des Terrarosa-Massivs verschwunden. Hatte er dort einen Fund gemacht, den er besser für sich behalten wollte? Das Team um Lennartz schließt sich mit dem Historiker und Goldsucher Rob Nicholson zusammen. Wie Tausende vor ihm ist der Kanadier seit Jahrzehnten auf der Suche nach der legendären Mine. Doch Nicholson verfügt über einen entscheidenden Informationsvorsprung: Er weiß: Nicht alle Goldsucher blieben erfolglos. Ein einzigartiges Schriftstück, ein Brief des Goldsuchers William Jackson aus San Francisco, weist angeblich den gefährlichen Weg zu Slumachs Gold.
    Vorausgesetzt, man kann den mit mysteriösen Ortsangaben versehenen Brief wie eine verschlüsselte Schatzkarte lesen. Lennartz macht sich auf den Weg. Immer tiefer dringt der Abenteurer in die bis heute lebensgefährliche Wildnis British Columbias vor – eine Expedition durch Geisterstädte, heiliges Indianerland bis hinauf zu den atemberaubenden Gletschern des Terrarosa-Massivs. Der Trip führt Lennartz und sein Team auch an die Grenzen der eigenen Fähigkeiten.
    Ein ums andere Mal kommt dem Team Slumachs Fluch näher als ihnen lieb ist. Mysteriöse Geistererscheinungen, von denen seit Jahrzehnten viele Goldsucher berichten, bekommen plötzlich einen erschreckend realen Hintergrund. Doch die Strapazen werden belohnt. In dem von Jackson beschriebenen Flusslauf finden die Abenteurer tatsächlich Gold. Und als sie die zugehörige Goldader, Slumachs Gold-Quelle, unter einer meterdicken Eisschicht des Terrarosa-Gletschers suchen, machen sie eine Entdeckung, die den Fluch des Indianergoldes in ein ganz neues Licht stellt. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.07.2005ZDF
  • Staffel 4, Folge 3
    Ein deutscher Graf auf spannender Mission: Vor der Küste Mosambiks machen sich Nikolaus Graf Sandizell und seine Hightech-Taucher bereit für ein neues Abenteuer. Unter ihnen, auf dem Boden des Indischen Ozeans, liegt das Wrack der San José, versenkt von Holländern und Briten vor fast vierhundert Jahren, im Juli 1622. Allein neun Kisten voller Silbermünzen hat die San José mit in die Tiefe genommen -der heutige Wert beliefe sich auf Millionen. Der Expeditionsleiter zurrt noch einmal seinen Bleigürtel fest und überprüft, ob seine Tauchmaske richtig sitzt.
    Dann lässt er sich vom Rand des Schlauchbootes in die türkisblauen Fluten gleiten. Sandizell und seine Mitarbeiter – alles internationale Spezialisten – sind Taucher, Archäologen, Detektive in einem – kurz: moderne Schatzjäger. Sie operieren mit exklusiven Lizenzen der jeweiligen Landesregierung. Das ist entscheidend, denn ihre Arbeit ist Gegenstand einer heftig geführten Diskussion: Wem gehören die Schätze der Meere? Und darf man sie überhaupt bergen? Sandizells Firma hat sich verpflichtet, Unikate und besonders wertvolle Funde dem Land Mosambik zu überlassen.
    Die übrigen Reichtümer vom Meeresboden darf Arqueonautas in großen Auktionshäusern versteigern und kann mit dem Erlös die nächste Expedition finanzieren. Das Schicksal der San José erzählt vom beginnenden Untergang des „Estado da Índia“, wie die Portugiesen ihr Imperium im fernen Osten nannten. Mächtige Gouverneure regierten vom indischen Goa aus die Geschicke des riesigen Seereiches. Doch zu Beginn des 17. Jahrhunderts, rund hundert Jahre nachdem Vasco da Gama 1498 den Seeweg in das Land der Gewürze und Seide gefunden hatte, drängten verstärkt Holländer und Briten in den Indischen Ozean vor, um die Vorherrschaft der iberischen Nation zu brechen.
    Strategisch besonders bedeutend war das portugiesisch besetzte Hormuz, am Eingang zum Persischen Golf. Als englische Schiffe in die Gewässer um das Eiland eindrangen, schickte Lissabon eilig eine Flotte los, bestehend aus der Santa Teresa, der San Carlos und dem Flaggschiff San José. Mit an Bord befand sich auch der designierte Gouverneur von Goa – kein geringerer als der Urenkel des berühmten Vasco: Francisco da Gama.
    Doch bis Goa ist die San José nie gekommen: Vor der Küste Mosambiks verwickelten die Alliierten die überraschten Portugiesen in eine Seeschlacht, die sich über zwei Tage hinzog. Santa Teresa und San Carlos konnten entkommen, doch die San José sank -mitsamt ihrer kostbaren Ladung. Francisco da Gama überlebte, aber er war Zeuge des Anfangs vom Ende des Estado da Índia geworden: Hormuz ging verloren, und viele portugiesische Posten entlang der Arabischen See sollten in den kommenden Jahren folgen.
    Ausgangspunkt für die Suche nach der San José ist die paradiesische Ilha de Moçambique. Vor der Insel verlief die stark befahrene Seeroute nach Indien und Ilha de Moçambique entwickelte sich zum bedeutenden Umschlagplatz und wichtigsten Hafen zwischen Lissabon und Goa. Noch heute künden das mächtige Fort San Sebastian und verwitterte gelbe oder weiße Kolonialfassaden vom glorreichen Zeitalter der Portugiesen, die die Insel zur ersten Hauptstadt und Namensgeberin des ostafrikanischen Landes machten.
    Der Film zeigt Nikolaus Graf Sandizell und seine Expeditionscrew bei ihrer akribischen Recherche in ehrwürdigen Lissabonner Archiven und auf den Weiten des Indischen Ozeans – dort, wo schon der legendenumrankte Sindbad gekreuzt sein soll. Mittels historischer Inszenierungen und Originalmaterial aus Goa erzählt der Film vom portugiesischen Reich im Morgenland und von einer vergangenen Zeit, als sich Portugal über die Weltmeere bis in den Tropendschungel ausbreitete. Was wird Sandizell wirklich vom Meeresboden ans Tageslicht bringen? Findet er den sagenhaften Silberschatz der San José? (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.07.2005ZDF

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