• Folge 1 (50 Min.)
    Bild: Program33
    Am 3. April 2016 wird Nazanin Zaghari-Ratcliffe am Flughafen von Teheran verhaftet, als sie gerade nach London reisen will. Die iranisch-britische Staatsbürgerin wird in einem Scheinprozess der Spionage angeklagt und zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Als ihr Ehemann Richard Ratcliffe für ihre Freilassung kämpft, erkennt er schnell, dass Nazanin nur eine Figur auf dem Spielfeld der berüchtigten und allmächtigen Revolutionsgarde ist. Die Organisation wurde im Zuge der Islamischen Revolution 1979 gegründet und untersteht der direkten Kontrolle des Obersten Führers. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde sie zu einer allgegenwärtigen ökonomischen, politischen und militärischen Macht.
    Anfangs nur wenige Tausend Mann, die im Ersten Golfkrieg an der Front gegen den Irak kämpften, errichtete die Revolutionsgarde ein wahres Imperium. Zunächst kontrollierte sie die Waffenindustrie sowie die Raketen- und Atomprogramme. Als sie bereits den Bausektor beherrschte, profitierte sie vom Abzug ausländischer Unternehmen im Zuge zahlreicher internationaler Sanktionen und weitete ihren Einfluss auf Sektoren wie Gesundheit, Tourismus, Medien und Energie aus. Im Iran liegt eines der größten Erdgas- und Erdölvorkommen der Welt. Revolutionsgardisten – durchaus vergleichbar mit Oligarchen – wurden zu Bürgermeistern und Abgeordneten, 2005 wurde mit Mahmud Ahmadineschad einer von ihnen sogar zum Präsidenten gewählt.
    Nach wie vor kämpfen sie gegen die Öffnung des Landes, um ihre Macht zu erhalten. Dabei nehmen sie auch ein Kräftemessen mit dem Westen in Kauf und nutzen alle Mittel, um jeglichen Widerstand zu brechen. Der im Exil lebende iranische Dissident Ruhollah Zam musste für seinen Kampf gegen die Unterdrückung mit seinem Leben bezahlen, nachdem ihn die Revolutionsgarde im Irak – wo sie ebenfalls beträchtlichen Einfluss hat – in eine Falle gelockt hatte. (Text: arte)
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  • Folge 2 (50 Min.)
    Im Herbst 2019 wird der im französischen Exil lebende iranische Oppositionelle Ruhollah Zam von der iranischen Revolutionsgarde im Irak in eine Falle gelockt. Er wird in den Iran ausgeliefert und dort verhaftet. Sein Schicksal zeigt die brutalen Methoden einer Organisation, die ihren Einfluss über die iranischen Grenzen hinaus ausgeweitet hat. Von bewaffneten Gruppen im Irak und in Syrien über die Huthi im Jemen bis zur Hisbollah im Libanon und zur Hamas im Gazastreifen: Die Revolutionsgarde errichtete in der instabilen Region ein Netzwerk aus Milizen, die sie mit Waffen und Geld versorgt.
    Mit dieser asymmetrischen Kriegsführung bekämpft sie ihre Gegner in der Region – US-amerikanische und israelische Truppen – fernab von iranischen Grenzen, ohne einen direkten Konflikt zu riskieren. Als Gegenreaktion versucht der Westen, die Revolutionsgarde aus dem globalen Finanzsystem zu drängen. So setzten die USA die Organisation auf ihre Terrorliste, verhängten besonders schwere Sanktionen gegen den Iran und zielten mit einem Erdölembargo auf den wertvollsten Rohstoff des Landes ab. Diese zweite Folge der Dokumentation zeigt, wie es der Revolutionsgarde durch ein komplexes System von Umgehungsstrategien gelingt, ihr Erdöl dennoch weltweit zu verkaufen und jedes Jahr Milliarden Dollar einzunehmen.
    Mit diesen Schattengeschäften gelang es der Revolutionsgarde, ihr Milizennetzwerk im Ausland zu finanzieren und ihre Stellung in der Region zu stärken. Zumindest bis zum 7. Oktober 2023. Denn die Unterstützung der Milizen birgt auch Risiken: Einige bewaffnete Gruppen verfolgen eigene Interessen und sind imstande, den Iran in einen Krieg hineinzuziehen, den das Land nicht gewinnen könnte. Einen Krieg, den die Revolutionsgarde immer vermeiden wollte. (Text: arte)
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