Staffel 1, Folge 1–4

Staffel 1 von „Inseln der Schweiz“ startete am 08.10.2018 auf 3sat.
  • Staffel 1, Folge 1 (43 Min.)
    Die Ufenau im Zürichsee misst gerade einmal elf Hektar, und doch ist sie die größte Insel der Schweiz. Ein Kleinod von besonderer Schönheit mit einer Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Seit mehr als 1000 Jahren gehört die Ufenau dem Kloster Einsiedeln. Zwischen April und September ist die Insel voller Besucher, doch abends müssen alle wieder gehen. Die Ufenau soll bleiben was sie schon immer war: eine Insel der Ruhe und Einkehr. Seit fast 30 Jahren bringt der Landwirt Joseph Häcki im Frühling seine Rinder auf die Ufenau.
    Er transportiert sie in einem schmalen Holzkahn aus dem Jahr 1920, den alle nur die „Pfaffendschunke“ nennen – denn außer Rindern fahren auf dem klostereigenen Boot sonst nur Mönche. Noch niemals sei eines der Schweizer Braunviecher über Bord gegangen, erzählt Joseph Häcki stolz, und dass sich die nervenaufreibende Überfahrt für die Tiere lohne. Denn auf der Ufenau erwarte sie das Paradies. Fast zwei Jahre blieb die „Gaststätte zu den zwei Raben“ wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Im April 2018 öffnete sie im neuen Glanze.
    Rösli Lötscher führt die Geschäfte schon seit elf Jahren. Für viele ist sie das Gesicht der Ufenau, immer freundlich, immer offen für ein kurzes Gespräch. In ihrer Gaststätte serviert sie den St.-Martins-Federweißen, einen erfrischenden Rotwein, der aus Trauben von der Ufenau gekeltert wird, sowie ihre Fischknusperli, die über die Insel hinaus in der ganzen Region einen exzellenten Ruf genießen. Im Norden der Insel stehen die St. Martins-Kapelle und die Pfarrkirche St. Peter und Paul.
    Auch diese beiden frühmittelalterlichen Sakralbauten wurden in den letzten Jahren aufwendig restauriert. Verantwortlich dafür war ein Team um die Malermeisterin und Konservatorin Silvia Fonana. In regelmäßigen Abständen begutachtet sie die einzigartigen Wandmalereien und sorgt für den nötigen Unterhalt. Dies tut die Restauratorin bevorzugt nachts. Denn im Dunkeln unter Ultraviolettlicht kann sie die Fresken oft besser ergründen als bei Tageslicht. Im Osten liegt mit dem Flachmoor der ökologisch bedeutendste Teil der Insel.
    In der Schweiz sind bereits 90 Prozent dieser Biotope verschwunden. Doch sogenannte Neophyten, eingeschleppte Pflanzen, wuchern am Uferlauf und verdrängen die heimische Vegetation. Fredy Kümin vom Verein „Freunde der Insel Ufenau“ und Forstwart Thomas Morger versuchen die Eindringlinge zurückzuschlagen. Noch mehr sorgt sie, dass die Ufenau durch Erosion stetig Land verliert. Die Naturschützer haben schon viel unternommen, um die Ufer der Insel zu stabilisieren. Denn sie wollen die artenreiche Flora und Fauna auf der Ufenau unbedingt erhalten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.10.20183sat
  • Staffel 1, Folge 2 (43 Min.)
    Mancher Villengarten am Bodensee ist großzügiger bemessen als die Klosterinsel Werd zwischen Rhein und Bodensee. Doch ihre wenigen Quadratmeter sind voller Geschichte und Geschichten. Heute leben nur noch sechs Menschen dort. Ihr Franziskanerkonvent ist das einzige Haus auf der Insel. Trotzdem tobt im Sommer das Leben. Denn die Insel liegt vor Stein am Rhein und unweit von Schaffhausen in einem der beliebtesten Urlaubsgebiete Europas. Mittendrin im quirligen Getümmel suchen die Mönche nach Ruhe. Auch ihr Gelübde verlangt ihnen einiges ab: Armut und Ungebundenheit. Wenn ihr Konvent es will, müssen sie bald wieder weg. Wie lebt man im Idyll, ohne sich heimisch fühlen zu dürfen? Mindestens 6000 Jahre lebten Menschen auf der Insel.
    Zuerst kamen die Pfahlbauer. Ihre Steinzeitsiedlung lag quasi am „Autobahnkreuz der Prähistorie“. Dann rammten die Römer Eichenpfähle in das feuchte Erdreich und bauten eine vielfrequentierte Brücke. Kurze Zeit später starb ein wundertätiger Abt auf der Insel. Lauter spannende Funde müssten hier eigentlich im Erdreich lauern. Die Archäologen würden – zumindest beruflich – gern für immer bleiben, so spannend ist der historische Flecken für sie. Doch können sich ihre Hoffnungen auf spektakuläre Ausgrabungserfolge erfüllen? Oder dringt Grundwasser in ihr Grabungsfeld und macht alle Hoffnungen zunichte? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.10.20183sat
  • Staffel 1, Folge 3 (43 Min.)
    Wenn man die St. Petersinsel aus dem Bielersee ragen sieht, ist man beindruckt. Die Insel hat schon den Philosophen Rousseau betört. Bis heute übt sie einen Zauber auf ihre Besucher aus. Egal, ob man sich der autofreien Insel über die Brücke zu Fuß, mit dem Rad oder via Schiff nähert, das knapp zwei Quadratkilometer große Eiland besticht mit seiner wilden Natur. Neben Naturliebhabern und Gourmets kommen vor allem Hochzeitsgesellschaften. Versorgt werden sie im Klosterhotel mit Inselwein und Produkten vom Inselbiohof. „Nirgends fühlte ich mich so wahrhaftig glücklich wie auf der St.
    Petersinsel mitten im Bielersee“, schrieb Jean-Jacques Rousseau. Johann Wolfgang von Goethe, Kaiserin Josephine und die Könige von Preußen und Schweden folgten seinen schwärmerischen Notizen über die fast unberührte Insel. Der Film geht dem Zauber des Ortes nach. Mit dem Ornithologen Paul Mosimann lauschen die Zuschauer seltenen Vögeln und entdecken den unteren Teil der Insel, ein Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung. Im waldigen Hauptteil der Insel, wo sich ein Hotel und ein Bio-Hof als einziger Gebäudekomplex befinden, zeigt Landwirt Markus Schumacher seine Burenziegen und Angusrinder.
    Weinbauer Hubert Louis präsentiert nebenan seinen Rebhang, einen der wohl schönsten Arbeitsplätze der Schweiz. Im Inselhotel im ehemaligen Cluniazenser-Kloster führt die neue Hotelleiterin Franziska Immer den Betrieb mit kaum zu stoppender Energie und immer neuen Ideen. Fernab vom Trubel führt Kurt Rohner auf die Anhöhe in den Wald rund um den Rousseau-Pavillon. Hier oben, wo auch Rousseaus Lieblingsplatz war, hat der ehemalige Raumplaner gemeinsam mit einem Künstler drei Stein-Stelen errichtet.
    Als Zeichen für einen Kraftort, wie er sagt. Cellist Pierre Poro trägt im Pavillon Bach-Suiten vor. Weiter unten, an einem stillen Ufer, genießt Taxibootfahrerin Noemie Steffen ihre Mittagspause, bevor am Wochenende wieder Besucherscharen auf die Insel strömen. Der Zuschauer erlebt eine Hochzeit vor traumhafter Seekulisse. Nach Abreise der Gäste ist wieder die unfassbare Ruhe der noch intakten Oase im Bielersee zu spüren. Diese Balance zwischen Tourismus, Landwirtschaft und Naturschutz gilt es zu bewahren. Ganz im Sinne Rousseaus. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.10.20183sat
  • Staffel 1, Folge 4 (43 Min.)
    Der Hallwilersee wäre eigentlich der perfekte Ort für eine Insel. Doch das Eiland, auf dem die Herren von Hallwyl ihre Burg bauten, liegt einen Kilometer dahinter im winzigen Aabach. Künstlich aufgeschüttet ist die Burginsel außerdem. Doch die Geschichten, die sich mit dieser Insel verbinden, sind viel zu spannend, um sie aus solchen Gründen nicht zu erzählen. Für Ranger Bruno Fürst ist die Natur am Aarbach ganz große Oper: Das Lichtspiel auf dem smaragdgrünen Wasser, das Zirpen von Nachtigall und Teichrohrsänger – eine perfektere Show gibt es für ihn nicht. Mühlendoktor Kurt Fasnacht sieht das ganz anders: Das melodische Klappern des von ihm höchst persönlich nachgebauten Wasserrads der alten Mühle auf Hallwyl, das ist der Sound, der ihn begeistert.
    Wie könnte das, findet wiederum Valery Braun, mit einer echten Oper konkurrieren? Atemberaubendes Bühnenbild, bunte Kostüme, rasante Orchesterklänge, sensationelle Sänger, tiefe Gefühle? Etwas Schöneres kann es doch gar nicht geben! Valerys Glückskurve verzeichnet alle drei Jahre einen Höhepunkt: Dann nämlich gibt es Oper auf Schloss Hallwyl, mit Valery als ehrenamtlicher Garderobiere mittendrin. Bruno Fürst mag die Oper auch. Aber er hat andere Sorgen. Schon jetzt sind an heißen Tagen manchmal bis zu 6000 Badegäste am Hallwilersee, die auch häufig mit Boot, Bierkästen und Partymucke in den Aabach vordringen.
    Oft hört Bruno den Teichrohrsänger gar nicht mehr, der Bau des Biebers sieht ganz verlassen aus. Was, wenn jetzt noch mehr Menschen sein Schutzgebiet als Rummelplatz entdecken? Kurt Fasnacht ist auch im Stress. Die Museumsmühle mahlt nicht mehr. Vermutlich muss er die Steine schärfen. Ob der uralte Steinkran noch funktioniert? Ohne ihn kann er die tonnenschweren Steine nicht heben. Selbst bei der Operninszenierung gibt es noch etliche offene Fragen. Vor allem: Wie kommt das riesige Bühnenbild durch das Nadelöhr Burgtor? Und wie klingt wohl der Sound im nagelneuen kastenförmigen Orchestergraben? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.10.20183sat

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