In der Welt Zuhause Staffel 1, Folge 16: Vietnam – Die Schlauchhäuser von Hanoi
Staffel 1, Folge 16
16. Vietnam – Die Schlauchhäuser von Hanoi
Staffel 1, Folge 16
Ganz anders als das wirtschaftliche Zentrum im Süden Vietnams, Ho-Chi-Minh-Stadt, zeigt sich der kulturelle Charakter in Hanoi, Vietnams Hauptstadt im Norden: Abseits der schattigen Prachtstraßen, der Seen und des Geschäftsviertels wirkt die Metropole wie eine Verbindung völlig gegensätzlicher Epochen. Und doch verkörpert sie mit ihrer Architektur die Identität der Stadt und erinnert an ihre bewegte Geschichte. Typisch dafür sind die sogenannten Schlauchhäuser. Die ausgefallenen Bauwerke stehen im Zentrum der Altstadt. Sie verbinden Geschäfts- und Familienleben und symbolisieren damit seit vielen Jahrhunderten die Werte der vietnamesischen Gesellschaft. Hauptmerkmal dieser Häuser ist deren schmale Front: Es sind Gebäude mit Fassaden zwischen drei und fünf Meter Breite, die 10 bis 20 Meter tief reichen
– und das teilweise über fünf Etagen. Wie werden diese scheinbar so beengten Häuser bewohnt und eingerichtet? Die Familie des Juweliers Thuan lebt seit vier Generationen in einem der Gebäude. Der vietnamesischen Familienkultur entsprechend leben alle Generationen zusammen unter einem Dach. Üblicherweise wird der Eingangsbereich tagsüber in einen Laden oder Marktstand umgewandelt, der Wohnbereich befindet sich im hinteren Teil des Gebäudes. Heute sind die Häuser sowohl Prestigeobjekte als auch Erfolgssymbole. Der junge Architekt Le Tan Ky hat beschlossen, sein Haus als Neuinterpretation eines Schlauchhauses zu bauen – ein anspruchsvolles Vorhaben. Denn die traditionellen Bauten entsprechen trotz ihrer kulturellen Wichtigkeit nicht mehr so ganz den Anforderungen eines modernen Lebens … (Text: arte)