In der Welt Zuhause Staffel 1, Folge 5: China – Die Tulou-Rundhäuser
Staffel 1, Folge 5
5. China – Die Tulou-Rundhäuser
Staffel 1, Folge 5
In der Provinz Fujian im Südosten Chinas trifft Philippe auf das Volk der Hakka, die in sogenannten Tulou leben, einer Mischung aus Festungswall und bäuerlichem Gemeinschaftsbau, fast ohne Türen und Fenster. Die großen Rundgebäude haben eine lange Tradition und sind das Symbol eines gemeinschaftlichen Lebens. Philippe spricht mit Hong Jun und seiner Frau Zu Zhou und besichtigt ihr Tulou, das 140 Wohnungen umfasst. Ähnlich dem Aufbau einer Mandarine, bewohnt dort jede Familie drei Stockwerke, lebt also Wand an Wand mit einer anderen – von der ersten bis zur dritten Etage. Der Bau dieser aus Lehm und Holz bestehenden Häuser ist ein Mammutwerk, für das hundert Personen mehrere Jahre benötigen. Zur Magie der Tulou trägt auch ihre geschickte Einbettung in die natürliche Umgebung bei, die den Regeln des Feng-Shui folgt. Noch
vor zehn Jahren waren die Tulou in China praktisch unbekannt und drohten, von ihren Bewohnern verlassen zu werden. Seit 2008 gehören sie wegen ihrer außergewöhnlichen Architektur zum UNESCO-Weltkulturerbe und werden seither durch stark zunehmenden Massentourismus wiederbelebt – doch um welchen Preis? Obwohl sich das Durchschnittseinkommen der Hakka in fünf Jahren verdoppelt hat und das Geld den Unterhalt mancher Tulou finanziert, werden diese Horte des Friedens täglich von einem lärmenden Besucherstrom überrollt. Ob die Tulou sich in einem im Eiltempo verändernden China weiter behaupten und junge Generationen zum Bleiben bewegen können, hängt davon ab, ob sie sich den modernen Ansprüchen anpassen können. Doch wie Philippe Simay herausfindet, gibt es bereits erste Rundhäuser, die diesen gerecht werden. (Text: arte)