Filmfassung, Seite 1

  • 9. Oktober 1967, Bolivien. Der berüchtigte Revolutionär Ernesto „Che“ Guevara liegt verletzt im Schulgebäude eines kleinen Dorfes. Im Radio wird bereits sein Tod verkündet. Dann betritt ein bolivischer Feldwebel den Raum – kurze Zeit später zerreißen sechs Schüsse die Luft. Der meistgesuchte Rebellenführer der Welt ist ermordet worden. Bilder seiner durchlöcherten Leiche werden wie Trophäen in die ganze Welt verschickt. Doch wie wurde ausgerechnet der gutbürgerliche Argentinier Ernesto Guevara zum kubanischen Revolutions-Idol? Was veranlasste ihn, nach der Machtübernahme Fidel Castros Kuba wieder den Rücken zu kehren? Und warum war am Tag seiner Ermordung ein amerikanischer CIA-Agent anwesend? Papst Johannes Paul II war einer der beliebtesten Kirchenväter des 20. Jahrhunderts.
    Er begeisterte nicht nur die Bevölkerung in seinem kommunistischen Heimatland Polen, sondern inspirierte Menschen in der ganzen Welt. Gerade diese grenzübergreifende Popularität brachte ihm gefährliche Feinde ein – besonders in der mächtigen Sowjetregierung.
    Am 13. Mai 1981 fährt der Papst in einem offenen Wagen über den Petersplatz in Rom. Er ist umringt von jubelnden Menschenmassen. Plötzlich zieht ein junger Mann eine Pistole – und schießt. Der Papst hat Glück und überlebt das Attentat. Noch am Tatort wird der Täter gefasst: Es ist der 23-jährige türkische Extremist Mehmet Ali Agca. Er gibt zunächst an, als Einzeltäter gehandelt zu haben. Doch daran gibt es viele Zweifel. Denn auch dem KGB war das charismatische Kirchenoberhaupt ein Dorn im Auge.
    Aber kann ihnen eine Beteiligung jemals nachgewiesen werden? Da Agca seine Tatversion immer wieder ändert, bleibt der Mordanschlag ein Rätsel. Als der israelische Premierminister Jitzhak Rabin am 4. November 1995 die Bühne einer Friedenskundgebung in Tel Aviv betritt, ist die Bevölkerung seines Landes bereits tief gespalten. Rabin hat sich seit Jahren für einen Frieden mit Israels arabischen Nachbarn eingesetzt – besonders mit den Palästinensern. Dafür wird er geliebt und verehrt, aber auch als Verräter beschimpft und gehasst.
    Während Tausende ihm noch zujubeln, wird Rabin von einem jüdischen Fanatiker erschossen. Sein Tod erschüttert die ganze Welt. Doch warum wird er ausgerechnet von einem Bürger des eigenen Landes getötet? Der israelische Geheimdienst hatte sich nur auf Anschläge von palästinensischen Terroristen konzentriert – obwohl es in Israel selbst eine regelrechte Hetzkampagne gegen den Premier gab. Hätten sie das Attentat voraussehen müssen? Mahatma Gandhi wird am 30. Januar 1948 beim abendlichen Gebet erschossen – nur wenige Monate, nachdem er seinen Lebenstraum erreicht hat: Die Unabhängigkeit Indiens von der britischen Kolonialherrschaft.
    Der Täter ist ein fanatischer Hindu, der es Gandhi übel nimmt, dass er sich auch für die Interessen der indischen Muslime einsetzt. Gandhi, die „große Seele“ hatte jahrzehntelang für Indiens Freiheit gekämpft. Und dabei lieber sein Leben aufs Spiel gesetzt, als Gewalt anzuwenden. Er schafft es, Millionen Menschen von einem gewaltlosen Widerstand zu überzeugen – doch warum gelingt es ihm nicht, die Spaltung zwischen Muslimen und Hindus im Land aufzuhalten? Immer wieder macht er den Moslems Zugeständnisse – und zieht damit den tödlichen Hass von extremistischen Hindus auf sich.
    Hätte die britische Kolonialregierung die Eskalation und damit auch Gandhis Tod verhindern können? Durch seltenes Archivmaterial und die Rekonstruktion jeder einzelnen Tat bringt die deutsche Erstausstrahlung von „Im Fadenkreuz – Ikonen des 20. Jahrhunderts“ den Zuschauer auf spannende Art und Weise näher an die Ereignisse heran als je zuvor. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.12.2008VOX

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