2018, Folge 100–115

  • Folge 100
    Frankfurt Airport, Ort der Superlative. Hundertausende wälzen sich täglich durch seine Hallen, ein bunter Mix aus Reisenden, Airline- und Bodenpersonal – und Obdachlosen. Bis zu 200 kommen täglich in die Terminals, 60 leben sogar dauerhaft im Frankfurter Flughafen. Mit Unterstützung der Fraport AG hat das Diakonische Werk Ende 2016 ein Pilotprojekt gestartet, das diesen Menschen helfen und gleichzeitig den Flughafenbetrieb vor Zwischenfällen mit ihnen bewahren soll. Erste Mitarbeiterin des Projekts: „Obdach-Lotsin“ Kristina Wessel. „Man erkennt sie nicht auf den ersten Blick“, sagt die Sozialarbeiterin mit dem blonden Wuschelkopf. „Viele tarnen sich als Reisende, schlafen im Sitzen, schieben ihre Habseligkeit auf Gepäckwagen durch die Hallen.“ Kristina Wessel soll als Bindeglied zwischen den Einrichtungen am Flughafen und den städtischen Behörden die Versorgung koordinieren, bevor die Obdachlosen auffällig werden, sprich Passagiere und Arbeitsabläufe des Flughafens stören. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.01.2018hr-Fernsehen
  • Folge 101
    Seit dem Brexit-Referendum gewinnt Frankfurt immer mehr an Bedeutung, Banken richten ihren Blick von der Themse an den Main, wollen rund 10.000 Arbeitsplätze dorthin verlagern. Doch schon jetzt wächst Frankfurt jedes Jahr um etwa 15.000 Menschen. Steigende Mieten und ein eklatanter Mangel an Wohnraum machen das Leben in der Stadt für viele zu teuer. Daniela Kolloch erwartet ihr erstes Kind. Doch die Vorfreude auf das Baby ist gedämpft, denn sie wohnt nicht mit dem Vater des Kindes zusammen. Seit fast einem Jahr sucht sie mit ihrem Partner vergeblich nach einer Wohnung. Ähnlich geht es Frank Remmert. Der Ersthelfer, bei einem angesehenen Wohlfahrtsverband angestellt, nächtigt zeitweise in einer provisorischen Bleibe, um in Frankfurt arbeiten zu können.
    Eigentlich gibt es ein großes Angebot an Wohnungen, doch viele können sich die Mieten nicht mehr leisten. Es werden auch neue Wohnhäuser gebaut, aber die sind teuer. Hochwertiger Wohnraum soll internationale Investoren anziehen und Finanzunternehmen von Frankfurt als Standort überzeugen. Erste Banken haben sich bereits für den Umzug an den Main entschieden. Für Menschen mit kleinen Einkommen wie die Paketzustellerin Daniela Kolloch und Ersthelfer Frank Remmert ist es kaum noch möglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Sie fühlen sich in der Stadt immer weniger erwünscht. Wird Wohnen in Frankfurt zum Luxus – und was bedeutet das für eine Stadt, die sich immer als offen für alle verstanden hat? Frankfurt wächst, aber für wen? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.02.2018hr-Fernsehen
  • Folge 102
    Raunheim wächst. Fast 17.000 Menschen wohnen inzwischen in der Stadt, und hier kommen die meisten Kinder in Hessen zur Welt – bezogen auf die Einwohnerzahl. Raunheim ist beliebt, obwohl die Stadt sehr von Fluglärm geplagt wird. Der „Hessenreporter“ macht sich auf die Suche nach den Gründen für Raunheims Erfolgsgeschichte. Im Waldkindergarten toben die Kleinen. Hier passiert Integration ganz nebenbei, sagt Leiterin Petra Siebeneichner. Das ist auch nötig, denn inzwischen haben achtzig Prozent der Kinder Migrationshintergrund. Die Stadt hat diese Herausforderung schon früh angenommen. Ein Förderverein soll im sozialen Brennpunkt dafür sorgen, dass keine Perspektivlosigkeit und Gewalt entstehen.
    Außerdem hat Raunheim ein spezielles Bildungskonzept entwickelt für rund drei Millionen Euro. Kindergärten entstehen, Ganztagsbetreuung an den Schulen ist gewährleistet, zahlreiche Förderangebote gibt es – wie die Elternbegleiterin Ulrike Hassel. Sie besucht alle Neugeborenen zu Hause, hilft bei Problemen, drängt darauf, dass die Mütter ihre Kinder in den Kindergarten schicken. Die gelernte Kinderkrankenschwester und Ernährungsberaterin ist auch viel bei sozial schwachen Familien zu Besuch. In Raunheim wohnen viele Migranten und Geringverdiener.
    Hier gibt es Arbeit und bezahlbare Mieten. Günstiger Wohnraum zieht auch junge deutsche und kinderreiche Familien an und erleichtert das Leben. Die Caffaros sind waschechte Raunheimer, sagen die vier Töchter. Sie wollen niemals aus Raunheim weg – nicht nur wegen der vielen Angebote und der freiwilligen Feuerwehr, sondern auch, weil es sich hier einfach gut leben lässt. Viele Raunheimer schätzen die kurzen Wege und die gute Vernetzung untereinander. Das soziale Engagement der Stadt zahlt sich aus: Die Anzahl der Schulabbrecher ist zurückgegangen, die Anzahl der Gymnasiasten stark gestiegen. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.02.2018hr-Fernsehen
  • Folge 103
    Eine Wohnung der Zukunft – in der Stadt der Zukunft, in Darmstadt-Weiterstadt: Die Wohnung hat ihre Bewohnerin Helga Conrad genau im Blick. Wie lange ist Helga Conrad im Badezimmer? Wo hält sie sich gerade auf? Ist sie etwa gestürzt? Die intelligente Wohnung in Darmstadt-Weiterstadt weiß es. Eine Vielzahl an Sensoren und eine ausgeklügelte Technik des Fraunhofer Instituts machen es möglich. Das Ziel: Die Bewohner sollen sich jederzeit sicher fühlen in ihren vier Wänden. Alles ist vernetzt: Brennt zum Beispiel der Toast an, stellt sich automatisch der Strom ab.
    Springt der Rauchmelder an, entriegeln sich sofort die Türen. Steigt Frau Conrad aus dem Bett, geht das Licht an. Der „Hessenreporter“ unternimmt eine Reise in die Digital- und Zukunftsstadt Darmstadt und begegnet dem weltweit einzigartigen Darias. Der halbhumanoide Roboter mit seinen zwei riesigen Armen aus Stahl ist weitaus klüger als Industrieroboter, die nur eine einzige starre Bewegung in ständiger Wiederholung ausführen. Darias kann mehr. Er lernt und ist in der Lage, eigenständig viele einzelne Bewegungen miteinander zu kombinieren.
    Seine Lehrer sind ein Team aus Informatikern rund um Professor Jan Peters von der Technischen Universität. Sie machen ihm Bewegungen vor, und der Roboter macht sie nach. Der „Hessenreporter“ hebt ab, ist dabei beim Start des neuesten Satelliten der Weltraumbehörde ESA: Sentinel 5P. In den Räumen der ESA geht es täglich um unser aller Zukunft, bei der Erforschung des Alls. Der jüngste Satellit soll die Erde scannen und Daten sammeln zur Luftverschmutzung. Mit seiner Hilfe will die ESA den aktuellen Zustand des Planeten analysieren und Daten zum Klimawandel sammeln.
    Sentinel 5P ist startbereit – unter den Augen Daniel Mesples, des Leiters des Flugkontrollteams. In Darmstadt leben viele Menschen mit Visionen, Forschergeist und großer Lust auf neue Entwicklungen. So sollen die Darmstädter bald staufrei fahren können – mit der neusten Grüne-Welle-App. Doch verstehen wir noch die Herrschaft der Computer, oder beherrschen sie bald uns? Die „Hessenreporter“-Autoren Monika Birk, Silke Kujas, Rebecca Rühl und Rick Gajek fragen: Wie weit ist die digitale Zukunft, und sind wir bereit dafür? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.03.2018hr-Fernsehen
  • Folge 104
    Wie ist es, wenn man in Hessen ohne Aufenthaltsgenehmigung lebt? Wenn man keine Krankenversicherung hat? Wenn man nicht einmal legal eine Wohnung mieten kann und sich immer vor der Polizei fürchten muss? Die „Hessenreporterin“ Sara Bhatti will es herausfinden. Über ein Jahr lang versucht sie, das Netz der Illegalität zu durchleuchten und mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die im Verborgenen leben. Wie viele Menschen sich in Hessen tatsächlich illegal aufhalten, ist natürlich nicht feststellbar. Der hessische Flüchtlingsrat schätzt ihre Zahl auf bis zu 40.000. Man weiß wenig über sie.
    Einige von ihnen sind Geflüchtete, die eigentlich in Italien leben müssten, aber hier dank Flaschenpfand und einem Netz aus Ehrenamtlichen eine bessere Überlebenschance haben. Hinzu kommen abgewiesene Asylbewerber, die vor der Abschiebung untertauchen, aber auch Ausländer, die lange Zeit ganz legal in Deutschland gearbeitet haben – so wie Mamadou. Er hatte einen Job bei den Amerikanern, zahlte Steuern und Sozialabgaben. Als die Streitkräfte in den neunziger Jahren abzogen, rutschte er ab in die Illegalität. 29 Jahre hat er insgesamt in Deutschland gelebt, 25 Jahre bis ins hohe Rentenalter gearbeitet.
    Trotz fehlender Papiere kommt er irgendwie klar in Deutschland. Er war in dieser Zeit nie krank. Doch dann bekommt er Speicheldrüsenkrebs, und das Kartenhaus seines Aufenthalts in Deutschland bricht plötzlich über ihm zusammen. Wie soll er nun die Behandlungskosten bezahlen, und wie soll es mit ihm weitergehen? Die Videojournalistin Sara Bhatti hat auf ihrer Suche auch ein Netz an Unterstützern kennengelernt – vom Projekt Shelter, das für ein Recht auf Wohnen eintritt, bis zur Malteser-Sprechstunde für Menschen ohne Krankenversicherung, an die sich auch Mamadou wendet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.03.2018hr-Fernsehen
  • Folge 105
    Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich die Zahl der Patienten in Notfallambulanzen verdoppelt. Wer nicht mit dem Rettungswagen kommt, Infarktpatient oder Unfallopfer ist, muss oft stundenlang warten. Die Kapazitäten vieler Krankenhäuser sind überlastet. Der hr-Journalist Christian Gropper hat wochenlang in der zentralen Notfallambulanz und der ärztlichen Bereitschaftszentrale in Darmstadt recherchiert, beobachtet und gefilmt. Die Reportage „Schnell mal zum Notarzt“ zeigt das Leiden der Patienten, ihr langes, unnützes Warten, aber auch die Nöte von Pflegern, Ärzten und Klinikmanagern und das Bemühen von Medizinern des Bereitschaftsdienstes.
    Die allermeisten Patienten in Notambulanzen sind in Wahrheit keine Notfälle. Für die wirklich schweren Fälle bleibt dann zu wenig Zeit. Viele suchen bei Krankheit sofort die Notfallambulanz auf, weil sie keinen Hausarzt haben oder es Monate dauert, bis sie bei Fachärzten vorgelassen werden. Viele kommen, weil die Notambulanz abends und am Wochenende geöffnet ist, wenn Hausärzte geschlossen haben. Die eigentlich zuständigen ärztlichen Bereitschaftsdienste funktionieren oft nicht gut oder sind nur mäßig mit Medizintechnik und Fachkunde ausgestattet. Es kann vorkommen, dass ein Patient mit Knochenbruch auf einen Hals-, Nasen-, Ohrenarzt trifft.
    Für die Krankenhäuser ist die Lage vertrackt. Sie betreiben großen Aufwand an Technik und Personal, den sie für die Massen harmloser Alltagspatienten nicht bezahlt bekommen. Doch Versuche, die Kranken frühzeitig in Richtung des zuständigen ärztlichen Bereitschaftsdienstes zu lenken, funktionieren schlecht. Ein Schalter als Eingang der Darmstädter Ambulanz, an dem die einfachen Fälle zur nahegelegenen Bereitschaftszentrale gelenkt werden sollen, ist oft verwaist. Es fehlt an Personal, so dass Patienten lange warten müssen und hochqualifizierte Notfallmediziner sich mit schweren Schnupfen-Fällen befassen müssen. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.03.2018hr-Fernsehen
  • Folge 106
    Die Verträge sind unterschrieben, Bürgschaften und Kredite besorgt, der Verkauf ist perfekt: Dieter Walz übergibt im Alter von 67 Jahren seine Odenwälder Edelbrennerei und Schaumweinmanufaktur an Max Bäumlisberger. Auch wenn die Apfelernte im vergangenen Jahr spärlich ausgefallen ist, so hofft der 27-jährige Bäumlisberger, dass er den Betrieb erfolgreich fortführen kann. Zum Glück steht der alte Chef dem jungen Nachfolger noch einige Zeit mit Rat und Tat zur Seite. Bäumlisberger will neue Kunden gewinnen und eine neue Marke aufbauen. Vieles ist für den Jungunternehmer neu und überraschend.
    Aber als Bioanalytiker und Obstbaumfachwart hat er den alten Chef überzeugt, und er lässt sich nicht so schnell einschüchtern – auch wenn es am Anfang so gar nicht rund läuft. Durch Spätfrost hat es vergangenes Jahr im Odenwald Missernten gegeben, und auch die Obstwiesen brachten im Herbst nicht genug Äpfel, um die Produktion wie geplant hochzufahren. Außerdem erweist sich der Umzug des Betriebs in eine gemietete Halle im Fürther Ortsteil Erlenbach als weit komplizierter als gedacht.
    Der Plan, das Weihnachtsgeschäft bereits unter eigenem Namen am neuen Standort aktiv betreiben zu können, steht auf dem Spiel. Improvisation ist gefragt. Da tut es gut, wenn dann im Brennkessel doch endlich der erste Himbeergeist gebrannt werden kann. Dieter Walz hatte die Brennerei 1994 gegründet, nachdem er als Maschinenbauingenieur arbeitslos geworden war. Er setzte auf Odenwälder Streuobstwiesen und eine Lohnbrennerei und baute eine florierende Manufaktur auf. Verarbeitet werden regionale Zutaten. Verkauft wird direkt vom Betrieb, über regionale Lebensmittelhändler, aber auch in Feinkostgeschäften und im Onlinehandel.
    Nach langer Suche fand Walz einen Nachfolger, dem er die technische Betriebsausstattung, einen Teil des Warenlagers, die Rechte an der Marke, Knowhow, Geschäftsbeziehungen und seine Obstwiese verkaufte. Es geht um mehrere hunderttausend Euro – für Walz das Geld, um in Rente gehen zu können, für Max Bäumlisberger eine unternehmerische Investition. Risiko oder Glücksgriff? Wie klappt der Übergang vom alten Chef zum jungen Nachfolger? Der „Hessenreporter“ hat die ersten Monate begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.04.2018hr-Fernsehen
  • Folge 108
    Fahrrad fahren wird immer beliebter. Mit dem Fahrrad kommt man ohne Stau ans Ziel und bleibt auch noch fit. Keine dreckigen Abgase und keine Parkplatzprobleme – das Fahrrad boomt. Diesen Aufwind machen sich immer mehr Fahrrad-Verleiher zunutze, allerdings weniger die alteingesessenen Fahrradläden, sondern große Unternehmen und internationale Start-ups. Was haben die Städte vom Leihrad-Boom? Wie ist die Qualität der Räder? Wer verdient daran? Bikesharing wird zum umkämpften Markt. Die Leihräder erobern die Städte. So stehen in Frankfurt schon über 5000 Leihräder zur Verfügung, viele davon im städtischen Raum – schnell über eine Smartphone-App ausleihbar.
    Wie praktisch sind sie wirklich, die Räder und die Apps? Die Platzhirsche Call-a-Bike und Nextbike haben Konkurrenz bekommen von Start-ups asiatischer Prägung, deren Räder einfach so überall herumstehen, statt an festgelegten Orten zu parken – wie etwa die Call-a-Bike-Räder der Deutschen Bahn. Was für die Kunden sehr praktisch ist, werten Passanten als Ärgernis. In München gab es einen Aufschrei, weil die Räder die Landschaft verschandeln und Fußgänger behindern. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.04.2018hr-Fernsehen
  • Folge 108
    Sie ist acht Monate alt und wird morgen operiert, denn sie hat einen angeborenen Herzfehler. Noch weiß sie nicht, was mit ihr passiert. Aber da die Kleine ein sonniges Gemüt hat, hoffen die Eltern, dass alles gut gehen wird. Sie sind mit ihrer Tochter nach Gießen gekommen, weil nirgendwo in Hessen so viel für Kinderherzen getan wird wie hier im Kinderherzzentrum des Uniklinikums Gießen und Marburg. Wenn die Operation des kleinen Mädchens gelingt, dann kann sie bald wieder nach Hause und muss nur noch in regelmäßigen Abständen zur Kontrolle nach Gießen kommen.
    Ein anderes Kind, ein Junge, wartet auf ein Spenderherz. Er wird langsam ungeduldig. Für die Familie ist dies eine sehr große Belastung, denn die Mutter wohnt mit dem Sohn im Krankenhaus; Vater und Tochter leben zwar zu Hause, sind aber ständig unterwegs, um die beiden zu besuchen. Wird der Junge bald drankommen? Das Besondere in Gießen ist das interdisziplinäre Konzept unter einem Dach: Hier wird behandelt und geforscht. Hier arbeiten die Gynäkologen der Pränatalmedizin zusammen mit Kinderärzten, Herzchirurgen und Kinderkardiologen sowie anderen Spezialisten.
    Psychologen und Physiotherapeuten begleiten die Therapie und unterstützen die betroffenen Familien. Acht bis 16 Mal pro Jahr bekommt in Gießen ein Kind ein neues Herz und damit eine Chance auf ein Weiterleben. Täglich finden hier Operationen statt, um Löcher zu schließen, Klappen zu richten und vieles mehr. Täglich geht es hier um Leben und Tod. hr-Autorin Birgit Sommer hat Ärzte und Familien begleitet. Wie lebt es sich in der Klinik? Wie hält man die Ängste und Hoffnungen aus? Wie gehen die Ärzte mit dieser besonderen Verantwortung und diesen außergewöhnlichen Lebenssituationen um? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.04.2018hr-Fernsehen
  • Folge 109
    Fast sechs Millionen Tonnen Müll fallen Jahr für Jahr in Hessen an. Die Hälfte stammt aus Haushalten und Kleinbetrieben, landet also bei den Müllabfuhren. Das bedeutet, dass jeder Hesse und jede Hessin jährlich fast 500 Kilogramm wegwerfen. Der „Hessen- Check“ ist dem Müll auf der Spur. Wo wird besonders viel, wo wenig weggeworfen? Was passiert mit Hausmüll, Biomüll, Altpapier und Plastikmüll? Sind verschmierter Verpackungsmüll und immer mehr Modeklamotten aus Kunstfasern ein Problem? Wo wird wie aufbereitet und verbrannt? Was kostet das? Im Kreis Darmstadt-Dieburg wurde über Jahre ein abgestimmtes System der Mülltrennung aufgebaut.
    Im Lahn-Dill-Kreis ist es gelungen, die Restmüllmenge zu verringern. Dort wird jede einzelne Tonne registriert. Wer wenig wegwirft und gut sortiert, spart Geld. Hessenreporter Rütger Haarhaus hat Mengen und Preise recherchiert, besucht Müllentsorger, Müllsortierer und Müllmanager. Sein Film zeigt den technischen Aufwand, der in Müllverbrennungs- und Kompostieranlagen betrieben wird und folgt Joghurtbechern aus dem Kreis Hersfeld-Rothenburg in die Müllsortieranlage Iserlohn. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.04.2018hr-Fernsehen
  • Folge 110
    Schon heute sind in Hessen 155 Hausarztstellen offen. Wenn man bedenkt, dass nur acht Prozent der Medizinstudenten sich in der Allgemeinmedizin ausbilden lassen, dann ist klar: In den nächsten Jahren gehen in Hessen die Hausärzte aus. Besonders in ländlichen Regionen ist das Problem akut, denn infrastrukturelle Schwächen und Schwierigkeiten bei der Gewinnung von ärztlichem Nachwuchs gehen Hand in Hand. Mit innovativen Ideen und viel Geld will das Land Hessen dem gegensteuern: Mit knapp fünf Millionen Euro werden Gemeindeschwestern 2.0, Landarztansiedlung und Telemedizin gefördert.
    Die Kassenärztliche Vereinigung fordert finanzielle Kompensationen für Hausärzte auf dem Land ein, im Medibus wird demnächst ein Arzt mit einer rollenden Praxis in Nordhessen unterwegs sein, Stipendien sollen Medizinstudenten aufs Land locken und Gesundheits-Versorgungs-Zentren (GVZ) die Engpässe lösen. Werden so attraktivere Arbeitszeiten möglich? Denn kaum jemand möchte noch 12 bis 14 Stunden am Tag arbeiten und rund um die Uhr in Bereitschaft sein wie der Landarzt alter Prägung.
    Welche Konzepte gibt es sonst, die eine gute Versorgung sicherstellen, aber die Ärzte nicht überfordern? In Oberzent im Odenwald wird das Modell des GVZ getestet – jedoch ist der Weg zur Inbetriebnahme des Gesundheitszentrums beschwerlich, vor allem die Suche nach einem Hausarzt, der sich auf dem Land niederlassen möchte, dauert und dauert. Im Vogelsbergkreis werden Medizinstudenten mit Stipendien angelockt: Sie müssen sich verpflichten, sich nach der Facharztausbildung in der Region mindestens drei Jahre lang niederzulassen.
    Können dadurch wirklich zukünftige Mediziner aus der Stadt aufs Land gelockt werden, oder nutzen nur jene jungen Menschen dieses Angebot, die sowieso schon ihre Zukunft auf dem Land sehen, weil es auch ihre Heimat ist? Und was ist mit der Telemedizin? Denn zurzeit haben nur 33,8 Prozemt der Haushalte auf dem Land in Hessen die Internetkapazität, die E-Health – medizinische Sprechstunden via Video-Schalte – ermöglicht.
    Das Klinikum Kassel nutzt aber diese Möglichkeit schon und versorgt über Leitung zehn kleinere Krankenhäuser aus der Region mit kompetenter Beratung bei Schlaganfallpatienten. Das passiert im Durchschnitt 25 bis 30 Mal im Monat. Auch Ärzte könnten bald online Behandlungen durchführen, wenn die bürokratischen Hindernisse behoben sind. Einen Vorgeschmack darauf bieten die sogenannten VeraHs schon heute. Die Versorgungs-Assistenten in der Hausarztpraxis übernehmen die Betreuung von chronisch Kranken, die nicht regelmäßig persönlich in die Arztpraxis kommen können.
    Die Gemeinde Schenklengsfeld im Landkreis Hersfeld-Rotenburg geht sogar noch weiter: Die VeraHs stehen in Kontakt mit einem Ortsteil-Kümmerer, der im Bedarfsfall ältere oder einsame Einwohner betreuen würde, bevor sie aus lauter Überforderung im Alltag durch Unfälle erkranken. Was ist dran an dieser Netzwerkidee? Neben konkreten Lösungsversuchen schaut der Hessen-Check auch auf die jüngsten Zahlen rund um das Thema. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.05.2018hr-Fernsehen
  • Folge 111
    Drei Familien mit insgesamt elf Personen in einer Fünf-Zimmer-Wohnung – ohne Heizung, ohne Küche, die einzige Toilette auf halber Treppe im Hausflur: Solches Elend sieht Petra Windrich fast täglich. Der Vermieter kassiert von jeder Partei 700 Euro, insgesamt also 2.100 Euro – jeden Monat. Ein Fall von Mietwucher. Seit mehr als zehn Jahren ist Petra Windrich beim Jobcenter der Stadt Offenbach zuständig für den Bereich Leistungsmissbrauch, und Fälle wie dieser bereiten der Sozialfahnderin die meiste Arbeit und das meiste Kopfzerbrechen. Fast unbewohnbare Bruchbuden werden für horrende Summen an Hartz-IV-Empfänger vermietet – zum großen Teil auf Kosten der Kommune und damit der Steuerzahler.
    Die Mieter sind häufig Familien aus den östlichen EU-Ländern, erst seit Kurzem in Deutschland. Sie haben keine Alternative und müssen mit ihren Kindern in solch überbelegten Wohnungen voller Ungeziefer und Schimmel leben. Denn die Chancen auf ein ordentliches Zuhause sind für Migranten angesichts der Wohnungsnot in Offenbach gleich null. Oft ist es schwer, die Vermieter, die mit der Wohnungsnot skrupellos Geschäfte machen, zur Rechenschaft zu ziehen. Trotzdem gibt Sozialfahnderin Petra Windrich nicht auf. „Hessenreporter“-Autorin Simone Behse hat sie bei ihren Ermittlungen ein halbes Jahr lang begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.05.2018hr-Fernsehen
  • Folge 112
    Der eine ist Prinz und vielfacher Millionär, der andere lebt am Existenzminimum und war fast zwanzig Jahre auf der Straße. Zwei Menschen aus Welten, die gegensätzlicher nicht sein können – und eine Begegnung mit vielen Unbekannten. Sie wissen nur, dass sie jeweils einen Tag in der Lebenswelt des anderen verbringen werden – und dass diese Welt ganz anders ist als die eigene. Prinz Marcus von Anhalt lebt ein High-Society-Leben, jettet zwischen Frankfurt, Miami und Monaco. Er sammelt Luxusautos, fliegt mit einem Privatjet zu Partys und trägt Uhren im Wert von Einfamilienhäusern. Thomas Adam dagegen bettelte, jahrelang, nur so konnte er über den Tag kommen, heute lebt er von Hartz IV.
    Er weiß, wie es ist, ganz unten zu sein. Wie fühlt es sich für ihn an, wenn er im Rolls Royce des Millionärs sitzt? Und lässt sich der Prinz auf den Einblick in das Obdachlosen-Milieu ein? Die hr-Autoren Gunnar Henrich und Roberto Tossuti führen selbst die Kameras. Unvoreingenommen beobachten sie die Begegnung der Akteure. Unverstellt zeigen der Protz-Prinz und der ehemalige Obdachlose einander ihre Weltsicht und ihre Emotionen. Beide erleben dabei Momente, in denen mehr als Toleranz gefragt ist. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.06.2018hr-Fernsehen
  • Folge 113
    Die Sehnsucht nach Freiheit treibt beide – und doch könnte ihr Leben kaum unterschiedlicher sein: Mark Fraukes hat die Einsamkeit des Odenwalds gewählt. Der Aussteiger lebt seit vier Jahren ohne fließendes Wasser und ohne Strom in einem Zelt, jobbt so wenig wie möglich und kauft nur noch Dinge, die ihm das Überleben sichern. Der Männertraum vom Abenteuer Wildnis ist für ihn zum Alltag geworden. Alexander Desch dagegen verkauft hochwertige Herrenanzüge. Als Selbstständiger ist er zwischen Monaco, Kitzbühel und Frankfurt unterwegs, kleidet aus seinem Transporter heraus Finanzvorstände und Barbesitzer ein, die keine Zeit fürs Shoppen haben.
    „Anzug-Alex“, wie ihn seine Kunden nennen, kennt jeden Modetrend, sein Geschäft brummt. Kann der Selfmademan auch mal die Ruhe des Waldes ertragen, wo Status und Besitz nichts mehr zählen? Und wie fühlt es sich für den Aussteiger an, in die Business-Welt, die er einst ganz bewusst verlassen hat, zurückzukehren? Die hr-Autoren Gunnar Henrich und Roberto Tossuti führen selbst die Kameras. Unvoreingenommen beobachten sie die Begegnung der Akteure. Unverstellt zeigen der Aussteiger und der Workaholic einander ihre Weltsicht und ihre Emotionen. Beide erleben dabei Momente, in denen mehr als Toleranz gefragt ist. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.06.2018hr-Fernsehen
  • Folge 114
    Zentimeter für Zentimeter nähert sich das riesige Kreuzfahrtschiff der Pier im Geiranger Fjord. Der Anleger ist mit nur 150 Meter halb so lang wie der Luxusliner. Behutsam steuert Nicole Langosch die 50.000 PS starken Schiffsmotoren. Dabei hat sie alle Instrumente auf der Brücke im Blick. „Das passt schon“, sagt sie, „die Passagiere werden auf Deck 3 über die Gangway aussteigen“. Der Ausgang ist genau in der Mitte des Schiffs. Der Wind will den 300 Meter langen Giganten von der Pier wegdrücken. Doch die junge Kapitänin hält den Stahlkoloss auf Kurs. Nicole Langosch ist Deutschlands erste Kreuzfahrtkapitänin.
    Weltweit haben nur neun Frauen das Kommando auf Passagierschiffen. Die 34-Jährige aus Herborn hat im März ihre Ausbildung abgeschlossen und die AIDAsol übernommen. Ihre erste große Tour führt in die Fjorde Norwegens. Die Route gilt unter Kapitänen als anspruchsvoll. Viele Berge, Felsen, enge Wasserstraßen, Wind und unbeständiges Wetter fordern höchste Konzentration für die Offiziere auf der Brücke und ihre Kapitänin. Nicole Langosch trägt die Verantwortung für das Schiff, für 2.480 Passagiere und 633 Crew-Mitglieder.
    Sie ist auch für Sicherheit und Ordnung verantwortlich, Restaurants, Spa, Bars und die Landausflüge fallen unter ihre Aufsicht. Sie ist quasi auch Geschäftsführerin. An Bord ist die Hessin ein Star. Die Gäste wollen Fotos, Autogramme und gratulieren ihr zur Beförderung. Drei Monate Dienst, anschließend drei Monate Urlaub, das ist jetzt ihr Arbeitsrhythmus – ein Job, der wenig Raum für Privatleben lässt. „Hessenreporter“-Autor Andreas Graf durfte „Frau Kapitän“, wie sie sich nennt, auf ihren ersten Fahrten durch die Fjorde begleiten und bekam exklusive Einblicke hinter die Kulissen eines Kreuzfahrtschiffes. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.07.2018hr-Fernsehen
  • Folge 115
    In einem umgebauten Stall in Mörfelden blubbert Gerstensaft in einem Gefäß kaum größer als ein Eimer. Andreas Wohlsperger braut hier seit Kurzem Bier. Mit seiner Biermarke will er sich einen Namen machen. Auf der Craft-Bier-Messe in Mainz will er das Bier erstmals öffentlich vorstellen. Craft-Biere erobern Deutschland. Seit einigen Jahren eröffnen überall im Land Kleinstbrauereien, die das deutsche Kulturgut Bier neu beleben. Um ihren Traum vom eigenen Bier wahr werden zu lassen, sind Andreas Wohlsperger und seine Frau Charlene ein Risiko eingegangen: Nach Jahren im Ausland haben die beiden ihr Erspartes in einen alten Hof in Mörfelden südlich von Frankfurt am Main gesteckt.
    „Im Obergeschoss wohnen wir, im Untergeschoss brauen wir Bier“, meint Wohlsperger. Sie fangen klein an, wollen aber langfristig schon groß ins Craft-Beer Geschäft einsteigen. Dem Traum vom professionellen Bierbrauen stehen allerdings eine Menge Hindernisse im Weg. Wie lässt sich das Braugewerbe mit zwei Vollzeitjobs und Familienleben unter einen Hut bringen? Die kleine Tochter lernt gerade laufen, und das zweite Kind ist unterwegs.
    Und die große Brauanlage aus China, in die die beiden investiert haben, lässt erst mal auf sich warten. Bekommt der junge Brauer trotzdem genug eigenes Bier für die Messe zusammen? Kann er sich den Traum von der eigenen Brauerei erfüllen? Sechs Monate lang begleiteten die „Hessenreporter“-Autoren Babette Hnup und Matthias Sdun die Abenteuer des angehenden Craft-Bier-Brauers in Mörfelden. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.07.2018hr-Fernsehen

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