Hessenreporter Folge 111: Im Einsatz gegen Mietwucher: Die Sozialfahnderin
Folge 111
Im Einsatz gegen Mietwucher: Die Sozialfahnderin
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Drei Familien mit insgesamt elf Personen in einer Fünf-Zimmer-Wohnung – ohne Heizung, ohne Küche, die einzige Toilette auf halber Treppe im Hausflur: Solches Elend sieht Petra Windrich fast täglich. Der Vermieter kassiert von jeder Partei 700 Euro, insgesamt also 2.100 Euro – jeden Monat. Ein Fall von Mietwucher. Seit mehr als zehn Jahren ist Petra Windrich beim Jobcenter der Stadt Offenbach zuständig für den Bereich Leistungsmissbrauch, und Fälle wie dieser bereiten der Sozialfahnderin die meiste Arbeit und das meiste Kopfzerbrechen. Fast unbewohnbare Bruchbuden werden für horrende Summen an Hartz-IV-Empfänger vermietet – zum großen Teil auf Kosten der Kommune und
damit der Steuerzahler. Die Mieter sind häufig Familien aus den östlichen EU-Ländern, erst seit Kurzem in Deutschland. Sie haben keine Alternative und müssen mit ihren Kindern in solch überbelegten Wohnungen voller Ungeziefer und Schimmel leben. Denn die Chancen auf ein ordentliches Zuhause sind für Migranten angesichts der Wohnungsnot in Offenbach gleich null. Oft ist es schwer, die Vermieter, die mit der Wohnungsnot skrupellos Geschäfte machen, zur Rechenschaft zu ziehen. Trotzdem gibt Sozialfahnderin Petra Windrich nicht auf. „Hessenreporter“-Autorin Simone Behse hat sie bei ihren Ermittlungen ein halbes Jahr lang begleitet. (Text: hr-fernsehen)