2016, Folge 51–65

  • Folge 51
    Hessens größtes Innenstadtfest macht Darmstadt zur Festmeile. Fahrgeschäfte, Live-Bühnen, Kulturveranstaltungen, Essens- und Getränkestände locken Hunderttausende Besucher zum Heinerfest. Für Polizei und Rettungskräfte bedeutet dies: Großeinsatz von Donnerstag bis Montag. Statt feiern: aufpassen, Streit schlichten, helfen und verarzten. Wie sieht es aus mit der Sicherheit? Wie viele Verletzte wird es dieses Mal geben? 150 Sanitäter sind im Einsatz – als Streife auf dem Festgelände, im Rettungswagen, im „darmstadtium“ oder auf dem Luisenplatz. Die Ehrenamtlichen hatten in den letzten Jahren immer rund 200 Einsätze – von Schnittwunden über Kreislaufkollaps bis Alkoholvergiftung. Wie wird es dieses Jahr laufen? Was bietet das Fest – an schönen Momenten und kniffeligen Herausforderungen? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.07.2016 hr-fernsehen
  • Folge 52
    Johannes Lang und Kersten Hänel sind wieder einmal in der Arktis. Sie wollen Schneeeulen mit Netzen fangen, um sie markieren zu können. Polarfüchse versuchen sie mit Sendern auszustatten, um mehr über ihr Leben zu erfahren. Der Wildbiologe Lang aus dem hessischen Lich und der Vogelkundler Hänel von der Uni Kassel gehören zum Team der Grönland-Expedition – auf den Spuren des Klimawandels. Seit 30 Jahren läuft das Projekt schon, so dass an vielen kleinen Details die Auswirkungen der Erwärmung sichtbar werden. Am bedrohlichsten für die Forscher: Der Lebensraum für die Eisbären wird im Packeis knapp.
    Ohne Gewehr geht längst keiner der Forscher mehr auf Tour auf der Insel Traill, denn seit Jahren steigt im Sommer die Zahl der Zusammentreffen mit Eisbären an. Das war früher eher die Ausnahme. Aber die Winter werden durch die Veränderungen des Klimas immer kürzer, das Eis schmilzt, den Eisbären bleibt nichts anderes übrig, als zu wandern. Die Zelte werden inzwischen nachts mit doppelten Elektrozäunen gesichert, Tagesexpeditionen ohne Gewehr über die Insel sind zu riskant geworden. Die kleine Hütte noch aus Trapperzeiten wird von den großen Tieren regelmäßig geräubert.
    Was wartet dieses Mal auf die Expedition? Gefahren oder interessante Entdeckungen – oder vielleicht beides? Rein wissenschaftlich sind es eher die kleinen Tiere, die die Veränderungen sichtbar machen. Lemminge lebten während der langen Winter sicher vor Feinden wie Schneeeule, Fuchs und Raubmöwe unter der Schneedecke und vermehrten sich munter. Einzig das Hermelin wird ihnen gefährlich. Doch der Schnee schmilzt nun Wochen früher, die anderen Räuber kommen früher zum Zug, die Lemmingpopulation wird ständig kleiner – und damit nach und nach auch die Zahl der Schneeeulen und anderen Beutegreifer, die von ihnen leben.
    Alles gerät durcheinander. Die gleiche klimatische Entwicklung, die Eisbären zu schaffen macht, verändert den kompletten Lebensraum der ansonsten unberührten arktischen Landschaft. Angesichts dieser Tatsache werden die ganze Dramatik und ihre Folgen der menschgemachten Veränderungen viel klarer. Die Forschergruppe sammelt akribisch die Belege dafür. Werden sie Erfolg haben, so dass sich die ganze Plackerei lohnt? Mühsam müssen sie alles mit dem Kleinflugzeug in die Arktis transportieren.
    Viel können sie nicht mitnehmen. Gut aufpassen müssen sie auf jeden Fall. Wird es ihnen gelingen, ihr Programm durchzuziehen? Spielt das Wetter mit? Haben sie Glück und treffen auch auf früher markierte Tiere? Hessenreporter Eckhard Braun begibt sich mit auf die Expedition – nachdem er vorher die Frankfurter Polarpostsammler besucht hat, die durch ihre Sammelfreudigkeit einen kleinen Teil zur Finanzierung der Expedition beitragen. Warum tun sie das? Was bringt ihnen ein Brief aus der grönländischen Poststation? Und wird er dieses Mal überhaupt ankommen? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.08.2016 hr-fernsehen
  • Folge 53
    Bernd Geisler dreht an einem ganz großen Rad: Der Physiker aus dem nordhessischen Korbach will einen Druckluftspeicher konstruieren. Dieser soll es möglich machen, Windenergie zu speichern und sie auch dann zu nutzen, wenn gerade mal kein Wind weht. Es wäre ein Durchbruch für die Energiewende. Geisler ist überzeugt von seiner Idee, aber als Erfinder ein so dickes Brett zu bohren ist alles andere als ein Sonntagsspaziergang. Und so kämpft er mit TÜV Vorschriften, um Fördergelder und gegen die Zeit. Der „Hessenreporter“ hat den Erfinder über mehrere Jahre begleitet. Wird sein Prototyp bis zur Hannovermesse fertig – und kann er dann dort Investoren überzeugen? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.08.2016 hr-fernsehen
  • Folge 54
    Sie arbeiten da, wo andere Urlaub machen: in Rüdesheim am Rhein. Über eine Million Touristen kommen jährlich hierher und verlassen die Stadt meistens am selben Tag wieder. Sie aber sind geblieben: Sie kommen aus Südafrika, Schweden, Tansania, den Philippinen und der Slowakei. Sie sind gekommen, um ein neues Leben zu beginnen – voller Hoffnungen, Wünsche und Pläne. Wie war das, alles aufzugeben und ausgerechnet im kleinen Rüdesheim mit den vielen ausländischen Gästen den Neuanfang zu wagen? Können sie hier heimisch werden? 16 Prozent der Rüdesheimer Einwohner kommen aus dem Ausland. Morgens büffeln sie Deutsch – egal wie spät es am Vorabend geworden ist.
    Ab mittags stehen sie auf der Bühne. Das philippinische Gesangsduo Alex und Kristoff soll Touristen-Gruppen aus der ganzen Welt mit Party-Schlagern einheizen. Fernab von Zuhause hoffen sie auf den internationalen „Durchbruch“. Doch bis dahin leben sie in den kleinen „Künstlerzimmern“ oberhalb des Lokals … Die Slowakin Romana Petkov Kucerenkova ist da schon weiter. Vor 16 Jahren ist sie nach Rüdesheim gekommen, um Geld zu verdienen. Inzwischen hat sie Mann, Kind und eine kleine Wohnung. Ihre Mutter unterstützt sie, wann immer es geht, denn die Arbeitszeiten als Kellnerin in der Drosselgasse sind lang.
    Zeit für die Familie bleibt da kaum, und doch ist es für sie „der absolute Traumjob“. Vielleicht auch, weil ihr Mann im gleichen Lokal Musik macht? Der 31-jährige Alexander Nerius, halb Südafrikaner, halb Deutscher, hat vor ein paar Jahren seinen Job in Südafrika aufgegeben, um sich in Rüdesheim mit einer gewagten Gastro-Idee selbstständig zu machen. Er hat keine Sekunde gezögert! Jetzt ist er zwischen türkischem Lebensmittelladen und Weinbar täglich unterwegs. Im traditionellen Weingeschäft, beim Winzer, ist der Schwede Markus Lundén beschäftigt.
    Er wusste nichts über Rüdesheim, als er vor zwölf Jahren Stockholm verließ. Er wollte unbedingt am Rhein arbeiten, weil er so tollen Wein aus Rüdesheim getrunken hatte. Heute ist er als Kellermeister in einem der renommiertesten Weingüter Deutschlands mitverantwortlich für den exquisiten Ruf des Rheingauer Rieslings. Ist Rüdesheim heute Heimat für ihn? Eine Frage, die auch Tumaini Ngonyani aus Tansania beschäftigt. Seit drei Jahren gestaltet der priesterliche Mitarbeiter Gottesdienste im Rheingau. Rüdesheim hat ihn gut aufgenommen, sagt er, und doch wünscht er sich mehr Kontakt. Wie weltoffen ist Rüdesheim eigentlich? Fünf Geschichten, ein Tag, eine Stadt. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.08.2016 hr-fernsehen
  • Folge 55
    Ein Hessenreporter von Maurice Friedrich und Rick Gajek „Es war Liebe auf den ersten Blick“, schwärmt Christine König von ihrem neuen Zuhause. Gemeinsam mit ihrem Mann Jürgen und ihren drei Kindern hatte sie sich vor anderthalb Jahren in das Landgasthaus in Stephanshausen verliebt. Die Gastronomen-Familie hat viel vor, denn sie wollen den seit sechs Jahren geschlossenen Betrieb zu einem neuen Mittelpunkt des Rheingauortes machen. Neben Restaurant und Kneipe sollen auch die ehemalige Pension und Wildmetzgerei wieder eröffnet werden.
    Außerdem planen die Königs zusammen mit einem jungen Kollegen einen Dorfladen direkt im Landgasthaus. Das kommt in dem Ort im Rheingau-Gebirge mit rund tausend Bewohnern gut an. Vieles ist den Stephanshäusern nach und nach verloren gegangen – erst die Bankfiliale, dann die Poststelle. Doch als auch noch Landgasthaus und Tante-Emma-Laden geschlossen wurden, war den Bewohnern klar: Hier muss sich etwas ändern. Erst wollten sie selbst aktiv werden, jetzt setzen sie all ihre Hoffnungen in die Neuen im Ort: Ermin Radi wagt den Schritt in die Selbstständigkeit und ist guter Dinge, dass er den Dorfladen mit Brötchen und anderer Frischware für die Stephanshäuser attraktiv machen kann, und die Königs setzen auf leckeres Essen, hübsche Zimmer und attraktive Preise für Einheimische und Touristen.
    Klappt die Eröffnung zum Wunschtermin? Schaffen sie es, ihren Traum zu verwirklichen und in dem kleinen Ort erfolgreich zu sein? Gelingt es, das Dorfsterben aufzuhalten und neues Leben ins Dorf zu bringen? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.08.2016 hr-fernsehen
  • Folge 56
    Metzgermeister Uwe Köhler aus dem nordhessischen Hofgeismar braucht jetzt guten Appetit und viel Kondition. Zusammen mit 350 anderen Fleischexperten nimmt er als gelernter Geschmackstester an einem riesigen Wurst- und Schinkenessen teil. Etwa 6.000 verschiedene Sorten müssen probiert und bewertet werden. Die DLG, die deutsche Landwirtschaftsgesellschaft, hat zum jährlichen Geschmackstest in eine Messehalle eingeladen. Wie viele Produkte bekommen die Gütesiegel in Gold, Silber und Bronze, wie viele werden durchfallen – und warum? Auch das Verbrauchermagazin Ökotest vergibt Qualitätszertifikate nach aufwändigen Verfahren.
    Produkttesterin Birgit Hinsch ist unterwegs in Supermärkten und kauft Fleischersatzprodukte ein, um sie zur Laboranalyse zu schicken. Was wird herauskommen, wird es eindeutige Ergebnisse geben? Auf fast allen Lebensmittelverpackungen von Ahle Wurst bis Ziegenkäse sind Gütesiegel oder Zertifikate aufgedruckt. Diese einzuschätzen, ist für den Verbraucher fast unmöglich. Was ist eine ernstzunehmende Information und was irreführende Verkaufsförderung? Hessenreporter Rütger Haarhaus nimmt das große Testessen zum Anlass, um zu schauen, wie entschieden wird, und zu fragen, was Gütesiegel eigentlich wert sind.
    Was bringen sie dem Verbraucher wirklich? Verbraucherschützerin Wiebke Franz bewertet den Siegeldschungel in den Supermärkten kritisch. Es ist schwer für den Verbraucher, die einzelnen Beurteilungen einschätzen zu können. Außerdem werden die meisten Siegel nicht von neutraler Stelle kontrolliert. Also alles subjektiv? Oder gibt es doch auch objektive, gute Gründe für die Label- und Siegelflut? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.09.2016 hr-fernsehen
  • Folge 57
    Zwei junge Maßschneiderinnen aus Nordhessen gehen ein Wagnis ein: Statt eines der Jobangebote asiatischer Textilfirmen anzunehmen, haben sie sich selbstständig gemacht. Ihr Traum: ein eigenes Modelabel, das bezahlbar ist. Alte Stoffe wollen sie wiederverwenden, denn die Wegwerfgesellschaft stört sie. Upcycling ist das Modewort für diesen neuen Trend. Das alte Kinderzimmer wurde zum Atelier, jetzt wollen sie ihren ersten Laden eröffnen. Da muss die ganze Familie mithelfen, denn sonst schaffen sie es nicht. Werden sie fertig werden bis zur Eröffnung? Und kommen dann tatsächlich genug Kunden? Werden sie irgendwann ihre Nebenjobs kündigen können? Die beiden Freundinnen setzen auf Stoffspenden und Second-Hand-Ware, entwerfen und nähen ihre Kleidungsstücke, machen Werbung und organisieren Nähkurse – auch für Männer, denn auch sie sind eine ihrer Zielgruppen.
    Blümchenvorhänge, Hawaihemden, Kinderpferdebettwäsche und andere alte Muster kombinieren sie mit neuen Stoffen, jedes Stück ein Unikat. Bleibt ihre Idee eine Liebhaberei, oder wird ihr Traum Wirklichkeit, und sie können tatsächlich von ihrer neuen Existenz leben? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.09.2016 hr-fernsehen
  • Folge 58
    Heinrich Cloes und Mario Schruf müssen „Friedrich-Karl“ wieder fit machen und auf Touren bringen – ihre Dampflok. Viele Arbeitsstunden stecken nun schon in der Lok und ihrem Zug, der mit vier oder mehr historischen Personen- und Gepäckwagen durch die Wetterau dampft. Jede freie Minute stecken die Eisenbahnfreunde Wetterau in ihre alten Schätze – auch wenn sie über die Vorzüge von Dampf oder Diesel immer mal wieder handfeste Debatten haben. Was ist schöner? Darüber lässt sich trefflich streiten. Sicher ist: Eine Stunde Dampflok fahren heißt zehn Stunden schrauben, eine Stunde Diesellok fahren eine Stunde schrauben.
    Die Eisenbahnfreunde haben die von der Deutschen Bahn stillgelegte Bahnlinie zwischen Bad Nauheim und Münzenberg übernommen. Sie sind verantwortlich für die Bahnstrecke, und auch das erfordert viel Arbeit und technisches Geschick. Sie fahren für Touristen und verdienen sogar ein wenig Geld mit Fahrten im Auftrag der Deutschen Bahn. Allerdings müssen sie Jahr für Jahr die Betriebsgenehmigung verlängern lassen – jedesmal eine Zitterpartie. Nun wollen sie endlich eine langfristige Genehmigung bekommen – für die nächsten dreißig Jahre. Doch das ist gar nicht so einfach. Ob sie alle Bedingungen erfüllen können? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.09.2016 hr-fernsehen
  • Folge 59
    Sie kennen sich nicht, haben aber eines gemeinsam: Sie sind schon lange arbeitslos oder verdienen so wenig, dass sie zusätzlich „Hartz IV“ bekommen. Ab jetzt werden sie über ein halbes Jahr hinweg jeden Dienstag zusammen die Schulbank drücken. Denn Roman Gebhard, der Leiter des Jobcenters Darmstadt-Dieburg, geht innovative Wege, um Menschen wieder in Arbeit zu bringen – und ist mit seinem Regionalprogramm „Wohnen und Leben in …“ erfolgreich. Die Langzeitarbeitslosen müssen nicht zum Jobcenter kommen, sondern die Fallmanager kommen zu ihnen.
    Im Bürgerzentrum einer kleinen Gemeinde begrüßt Manuela Beck 36 Langzeitarbeitslose. Viele sind schüchtern, unsicher, wollen erst einmal nicht über ihre Situation sprechen. In den nächsten Wochen und Monaten lernen sie, wie man sich selbstbewusst vorstellen kann sowie einen Lebenslauf und eine Bewerbung schreibt, aber auch welche Rechte und Pflichten sie haben – kurz: all das, was man wissen und können muss, um wieder eine Arbeit finden zu können. Denn trotz der boomenden Wirtschaft ist die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen immer noch sehr schwierig.
    Manuela Beck hält engen Kontakt zu den Teilnehmern, entlässt sie nicht aus der Pflicht, fragt nach, wenn jemand ein Praktikum gemacht oder ein Jobangebot bekommen hat. Die Teilnahme an so einem Kurs ist fast schon wie ein Lottogewinn, auch wenn es für viele ganz schön hart ist, sich vor der Gruppe zu präsentieren. Viele Menschen schämen sich für die Arbeitslosigkeit, vereinsamen. Sie müssen wieder Mut fassen und Selbstbewusstsein entwickeln, um die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu erkennen und besser zu nutzen.
    Nur so haben sie Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Zusammen mit den Bürgermeistern im Landkreis Darmstadt-Dieburg haben schon über zwanzig solcher Kurse stattgefunden. Der Erfolg dieser Workshops ist so groß, dass das Konzept mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus Beachtung findet und das Land Hessen ein Förderprogramm aufgelegt hat, um zwei Jahre lang solche Regionalprojekte zu unterstützen. Filmautor Christian Gropper hat sich unter die Teilnehmer gemischt und das Projekt begleitet. Werden es auch bei diesem Kurs viele schaffen und eine neue Perspektive für sich entdecken? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.09.2016 hr-fernsehen
  • Folge 60
    Sie schlafen in einem kleinen Kasten über dem Führerhaus, kochen auf der Ladefläche ihres Sprinters – wenn die gerade mal leer ist. Polen, Rumänen und Bulgaren leben auf deutschen Raststätten und Straßen wie moderne Nomaden. Sie sind als Kurierfahrer immer auf Abruf, jede Nacht an einem anderen Ort. Ihre Aufträge erhalten sie über ein Subunternehmen und fahren dann – je nach Auftrag – für große Unternehmen oder kleine Speditionen. Dabei werden sie angestellt in ihrem Heimatland – für umgerechnet 300 Euro im Monat. Das Reporter-Team Diana Löbl und Peter Onneken ist in eine Lieferanten-Szene eingetaucht, in der es kaum geregelte Fahr- und Ruhezeiten gibt und Selbstausbeutung auf der Tagesordnung steht. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.10.2016 hr-fernsehen
  • Folge 61
    Er ist Rentner, hat aber einen Fulltime-Job: Rudi von der Helm kümmert sich um knapp vierzig Menschen aus Rumänien, die meisten Roma, die auf einer Frankfurter Industriebrache in selbst gezimmerten Bretterbuden hausen. In Sichtweite der Bankentürme ist eine Art Slum entstanden, ohne Strom oder fließendes Wasser, der Müll liegt überall herum. Als die Stadt droht, das Privatgrundstück wegen unhaltbarer hygienischer Zustände zu räumen, wird Rudi aktiv. Der 73-jährige, von den Roma einfach nur „Papa“ genannt, organisiert eine Aufräumaktion, beschafft Toilettenhäuschen und Müllcontainer.
    Stets freundlich, aber wenn nötig auch sehr direkt, entwickelt sich Rudi zum unbequemen Gast auf Frankfurts Behörden, immer auf der Suche nach Unterstützung und einem Weg, die Lebensumstände seiner Schützlinge zu verbessern. Doch ihre vielfältigen Alltagsprobleme stellen seine Hilfsbereitschaft auf eine harte Probe. Eine Rattenplage vergrößert seine Sorgen, dann tauchen plötzlich auch noch Bagger auf dem Gelände auf. Aber aufgeben kommt für Rudi nicht in Frage. Hessenreporter Jochen Riegler hat Rudi bei seiner Mission begleitet und Höhen und Tiefen einer Hilfe mit Hindernissen erlebt. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.11.2016 hr-fernsehen
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 16., dann 20.10.2016 angekündigt
  • Folge 62
    Mit seinen „Promidinnern“ versucht Benedikt Schwaderlapp in Wiesbaden, Flüchtlingen Jobs zu vermitteln. Der Theologe, Sozialarbeiter und Koch betreibt schon seit Jahren einen Partyservice und hat deshalb Kontakte, die er für sein Engagement nutzt. Jetzt kocht er mit Flüchtlingen für seine Promidinner, dann wird aufgetischt, und beim gemeinsamen Essen lernen sich Wiesbadener und Menschen aus Syrien, Irak und Afghanistan kennen. Im besten Fall finden die Flüchtlinge so einen Job, wie etwa Basam. Er macht immer Nachtisch und träumt von einer Konditorenstelle. Wird das gelingen? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.10.2016 hr-fernsehen
  • Folge 63
    Michael White, den alle Mikel nennen, kennt die Probleme der Jugendlichen in seinem Viertel: Drogen, Gewalt, Stress in Schule und Familien. Sechzig Jugendliche betreut er im Jugendtreff „Kosmos“ in einer Hochhaussiedlung in Frankfurt-Sossenheim. Mikel spricht die Sprache der Kids, denn er ist selbst ein Kind des Viertels. Als 14-Jähriger war er in einer Schlägerbande und landete später im Knast. Inzwischen ist er Sozialarbeiter und Jugendcoach. Aus seinen Fehlern sollen die Jugendlichen lernen. Sein Konzept: Kick-Boxen und hartes Sporttraining.
    So versucht er, seinen „Kids“ Disziplin beizubringen und sie wegzuholen von den Drogen. Dem 25-jährigen Marco hat Mikel sogar eine Ausbildung zum Maler und Lackierer verschafft. Jetzt trainiert er mit ihm für ein Amateur-Kickbox-Turnier. Doch irgendwann kommt Marco einfach nicht mehr zum Training. Aber der Jugendcoach gibt nicht auf. Die Reporter Rick Gajek und Maurice Friedrich haben Mikel und seinen Kampf um Marco begleitet und sind eingetaucht in den harten Alltag der Jugendlichen im „Kosmos“. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.01.2017 hr-fernsehen
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 13.11.2016 angekündigt
  • Folge 64
    Hessen wird siebzig Jahre alt und kann stolz sein auf das, was es geleistet hat. Hessen ist von gut 4,3 Millionen Einwohnern 1950 auf über sechs Millionen Menschen angewachsen und gehört zu den wirtschaftsstärksten Bundesländern. Doch wo stehen wir im Moment? Was heißt dieses Wachstum für den Wohnungsmarkt? Wie wohnen wir eigentlich? Mancherorts ist der Wohnraum knapp und zu teuer, andernorts will keiner mehr in die leer stehenden Wohnungen und Häuser einziehen. Viel Kreativität und Enthusiasmus sind da gefordert, neue Konzepte und Ideen. Rebecca Rühl ist für den „Hessenreporter“ unterwegs durch Hessen und schaut im „Hessen-Check“ genauer hin.
    Während in Frankfurt 19.000 Euro Miete für eine neue große Luxuswohnung verlangt werden, kann man in Bad Karlshafen für knapp vier Euro pro Quadratmeter mieten. Und trotzdem finden sich kaum Mieter in Hessens nördlichster Stadt. Hier ist auch der Leerstand besonders hoch – das Schicksal teilt die Gemeinde mit Schwarzenborn, Sensbachtal und den Landkreisen Werra-Meißner, Odenwald, Hersfeld-Rotenburg und dem Vogelsberg. Der Vogelsbergkreis gehört zu den am dünnsten besiedelten Landkreisen Hessens und hat zwischen 2000 und 2015 fast zehn Prozent seiner Bevölkerung verloren.
    Was bedeutet das für die Einwohner? Die Wege zu Apotheken, Ärzten, Supermärkten und Schulen sind hier sehr weit, der nächste Hausarzt ist im Durchschnitt über acht Kilometer entfernt. Was gibt es für Konzepte, um Menschen zu überzeugen, in den Vogelsberg zu ziehen? Ein Blick in den Nachbarkreis Hersfeld-Rotenburg zeigt Lösungsansätze. Ideen für innovativen Wohnraum sind gefragt. In Kassel hat der Hessenreporter ein interessantes Wohnkonzept gefunden: ein ehemaliges Gefängnis wurde umgebaut zu Wohnungen, die jetzt bezogen werden.
    Beim Preisanstieg für Wohnraum liegt Kassel weit vorn: Nur in Offenbach sind die Mieten noch stärker gestiegen. Und wer eine Wohnung kaufen will, der muss in Kassel in diesem Jahr weit über fünfzig Prozent mehr bezahlen als noch 2010. Auch in Gießen explodieren die Preise. Hier gibt es die meisten Einpersonenhaushalte, Gießen ist dank seiner Studenten mit 38,5 Jahren die jüngste Stadt Hessens. Und wie sieht die Wohnung der Zukunft aus? In Darmstadt kann sie besichtigt werden … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.11.2016 hr-fernsehen
  • Folge 65
    Hessen wird siebzig Jahre alt und kann stolz sein auf das, was es geleistet hat. Wir gehören zu den wirtschaftsstärksten Bundesländern. Wir profitieren von einem großen Boom der Dienstleistungen und von den hohen Gehältern im Finanz- und Versicherungsbereich. Noch nie haben so viele Menschen in Hessen gearbeitet: Über 3,3 Millionen Erwerbstätige gab es 2015. Der Aufwärtstrend hält schon viele Jahre an, nur Bayern ist in diesem Punkt besser als Hessen. Doch ausruhen dürfen wir uns nicht, denn Hessen ist voller Gegensätze und befindet sich mitten im Wandel.
    Was heißt das für die Menschen und Gemeinden, was für die Arbeitsplätze? Wie sind Armut und Reichtum verteilt? Der Hessenreporter schaut im „Hessen-Check“ genauer hin. Während der Hochtaunus- und der Main-Taunus-Kreis zusammen mit den bayerischen Landkreisen Starnberg und München zu jenen Gegenden in Deutschland gehören, in denen sich die Menschen am meisten leisten können, gibt es andere Gebiete Hessens, die sich schwertun. Aufgrund der Landflucht sind dort die Einwohnerzahlen niedrig, das Durchschnittsalter ist hoch.
    Ebenso bei den Einkommen: Es gibt Regionen, in denen wenig verdient wird, wo zahlreiche Hartz-IV-Bezieher wohnen und die Kinderarmut hoch ist. Kassel und auch die Landeshauptstadt Wiesbaden gehören dazu. Offenbach hat ebenfalls mit sozialen Problemen zu kämpfen. Aber die Hessen verfallen nicht ins Lamentieren, sondern versuchen, Lösungen zu finden. Rebecca Rühl besucht in Offenbach ein kleines innovatives Dienstleistungsunternehmen und ein Projekt, das Schulabbrecher in Ausbildung bringt.
    Im Landkreis Fulda trifft sie einen Bauunternehmer, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und sich seit einiger Zeit ein zweites Standbein aufbaut: Er betreibt nicht nur eine Baufirma mit noch 100 Mitarbeitern, sondern auch sieben Seniorenheime, in denen mittlerweile 900 Menschen einen Job gefunden haben. Eine typische Entwicklung: Drei Viertel aller Erwerbstätigen Hessens arbeiten im Dienstleistungsbereich: jenem Gewerbe, dem Hessen – im Gegensatz zu den anderen Bundesländern – seine gute Wirtschaftsleistung verdankt.
    Ein weiterer Trend: Immer mehr Menschen arbeiten in Teilzeit. So hat zwischen 1994 und 2014 die Anzahl der Arbeitnehmer, die bis zu zwanzig Stunden pro Woche arbeiten, je nach Region zwischen vierzig und achtzig Prozent zugenommen, die Anzahl jener, die Vollzeit, also über 35 Stunden pro Woche, arbeiten, hat dagegen abgenommen. Und was ist mit der Landwirtschaft? 1949 gab es in Hessen über 161.000 Betriebe. Nur gut ein Zehntel davon hat überlebt – obwohl die landwirtschaftlich bewirtschaftete Fläche kaum abgenommen hat.
    Der Trend geht zu größeren Höfen, zu Bioenergie und Mischbetrieb. Wir sind im Landkreis Marburg-Biedenkopf in einem Dorf, das von der Biogasanlage eines Bauern profitiert – während in der Nachbarschaft ein Nebenerwerbsbauer ums Überleben kämpft. Hessen im Wandel: Das sieht man in Frankfurt, wo ständig gebaut wird – aber nicht nur dort. Auch im kleinen Hesseneck ganz im Süden Hessens bauen vier Gemeinden an neuen Strukturen, schließen sich zusammen, um schlagkräftig in die Zukunft zu gehen. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.11.2016 hr-fernsehen

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