2015, Folge 18–34

  • Folge 18
    Schon viele Monate ist er in der Unfallklinik und jeden Tag in Behandlung. Klaus Arndt hatte einen Unfall und ist jetzt querschnittgelähmt. Mühsam versucht er, sich zurück ins Leben zu kämpfen. Wird er so weit kommen, wie er hofft, und bald nach Hause können – zu seiner Frau und seinen vier Kindern? Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Frankfurt ist spezialisiert auf orthopädische Verletzungen wie die des Rückenmarks, doch auch ganz normale Standard-Eingriffe werden hier durchgeführt. Uwe Grumer will sich seine zweite Hüfte operieren lassen. Diese häufigste orthopädische Operation wird in der BGU 500 Mal im Jahr durchgeführt. Schon am Tag nach der OP muss der 69-Jährige aus dem Bett. Gunnar Henrich hat die beiden ganz unterschiedlichen Genesungsgeschichten im Klinikalltag begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.07.2015hr-Fernsehen
  • Folge 19
    „Eine neue Fernbus-Strecke einrichten ist eine Herkulesarbeit“, stöhnt Christian Janisch, der Geschäftsführer des Offenbacher Fernbusunternehmens. Er hat ein paar Wochen Planung am Schreibtisch, viele Gespräche mit Geschäftspartnern und eine Menge Bürokratie hinter sich, bis die Jungfernfahrt der neuen Linie Frankfurt – Aachen endlich starten kann. Die Offenbacher Jungunternehmer sind die Pioniere des neuen Fernbusmarkts in Deutschland. Noch als Studenten begannen sie vor ein paar Jahren mit ihren Bussen den Markt aufzumischen, gingen zwischenzeitlich mal pleite, kamen wieder auf die Beine und gründeten eine neue Firma. Nun sind sie erfahrene Akteure auf einem hart umkämpften Markt. Der „Hessenreporter“ blickt hinter die Kulissen des Fernbusbooms, begleitet die Offenbacher Busrebellen bei der Einrichtung einer neuen Linie und zeigt die tägliche Arbeit in der Leitzentrale, fährt mit im Bus und fragt nach der Sicherheit im Fernbusverkehr … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.07.2015hr-Fernsehen
  • Folge 20
    Saskia Deutschmann und Manfred Mitternacht kommen meist unangemeldet. Die beiden Gerichtsvollzieher treiben Schulden ein – bis zu 800.000 Euro im Jahr. Ob die Stromrechnung nicht gezahlt wurde oder die Miete für Geschäftsräume – wenn ein Vollstreckungsbescheid vorliegt, gehen die beiden zur Sache. Schuldner, die nicht zahlen und ihre Vermögensverhältnisse nicht offen legen, können sie sogar ins Gefängnis bringen. Aber das Eintreiben von Schulden ist nicht alles. Die Gerichtsvollzieher beschlagnahmen Wertgegenstände und verkaufen diese dann meistbietend auf Versteigerungen. Manchmal haben sie Mitleid und geben Schuldnern Rat, aber meist wahren sie professionelle Distanz. Denn ihr Job ist es, dafür zu sorgen, dass offene Rechnungen endlich beglichen werden. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.07.2015hr-Fernsehen
    lief zuvor bereits als "Reportage im Ersten"
  • Folge 21
    Einmal pro Jahr immer am ersten Maiwochenende entrückt ganz Freienfels, ein Ortsteil der Gemeinde Weinbach im Landkreis Limburg-Weilburg, in eine andere Zeit. Wenn die Freienfelser Ritterspiele rund um die Burg stattfinden, begegnet man Rittern, Hexen, Gauklern. Torsten Meier tritt regelmäßig auf Burg Freienfels auf. Der passionierte Reiter spielt den bösen Ritter. Als Stuntman zu Pferde hat er auch jahrzehntelange Hollywood-Erfahrung. Seinen Auftritt beim Mittelalterspektakel sieht er als Show, die Zuschauer begeistern soll. Obendrein trägt er dazu bei, die Burg Freienfels zu erhalten, denn seit über zwanzig Jahren gehört er zum Förderverein, hilft mit der ganzen Familie, die Burg wieder aufzubauen und zu sanieren.
    Ivy Springer kommt als Merowinger-Frau. Sie möchte, dass die Geschichte möglichst genau nachempfunden wird, und will das mittelalterliche Leben exakt so darstellen, wie es in der dürftigen Literatur beschrieben ist. Rund 2.500 Akteure versetzen sich ein ganzes Wochenende lang ins Mittelalter. Sie leben in Zelten, schlafen auf Fellen und selbstgebauten Betten, sitzen am Lagerfeuer, kochen wie im Mittelalter, trinken Met und Bier aus Hörnern. Hoch zu Pferde kämpfen Ritter in Rüstungen gegeneinander und messen sich bei Turnieren. Ein ganzes Dorf entsteht mit über 600 Zelten. Und einige der Bewohner reden sogar wie vor Hunderten von Jahren. Ein einmaliges Schauspiel, das Besucher aus ganz Europa begeistert. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.08.2015hr-Fernsehen
  • Folge 22
    Als Trostpflaster fürs Zähneziehen hat sie sich als Kind Ziegen gewünscht. Doch die seien zu bockig, sagte der Vater und schaffte stattdessen ein paar Schafe an. Inzwischen ist Franziska Storch erwachsen, hat „Schafe gelernt“, wie sie sagt, und ist Herrin über 360 Schafe und drei Hunde in der Wetterau. Bevor sie mit den Schafen wieder in die freie Natur geht, muss sie die Klauen schneiden, die Tiere durch ein Fußbad schicken und schauen, ob sie alle fit sind für die Tour. Dieses Jahr hat die Hüteschäferin endlich auch ein paar Ziegen dabei, doch die haben im Winter schon im Stall ganz schön viel Blödsinn gemacht.
    Hoffentlich mischen sie die Schafe nicht auf, machen nicht die Hütehunde nervös und verlangen nicht die ganze Aufmerksamkeit der Schäferin. Besonders wenn sie mit der Herde über die Bundesstraße und durch die Dörfer geht, muss Franziska besonders aufpassen. Zum Glück hat sie immer mal wieder Helfer aus der Münzenberger Gegend als Unterstützung, denn wenn ein Schaf abhaut oder die Herde irgendwie nicht so will wie sie, dann ist es gut, wenn sie nicht ganz alleine unterwegs ist. Am Anfang der Saison, sagt sie, haben ihre Hunde noch Muskelkater und sind nicht so fit – das sei wie bei den Menschen, im Winter ist man eben fauler und daher im Frühjahr untrainiert.
    Doch das muss sich ändern, denn ihr Chef hat einige Aufträge besorgt, die sie jetzt mit ihren Schafen abarbeiten muss. Ob werktags oder sonntags, das spielt für sie derzeit keine Rolle. Sonntags daheim auf der Couch liegen – das sei doch langweilig, sagt sie, „da bin ich doch lieber draußen – auch wenn ich dreckig und nass dabei werde“. Doch dieses Jahr macht ihr besonders die Trockenheit Sorgen – und ein Jungtier, das zum ersten Mal kalben wird … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.08.2015hr-Fernsehen
  • Folge 23
    Sie alle haben einen Traum: Nicht einsam alt werden. Eine Gruppe ganz unterschiedlicher Menschen findet zusammen, gründet eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) und einen Verein, plant und baut ein Mehrgenerationenhaus mit 16 Wohnungen in Obertshausen. Das Ziel: Singles, junge Paare mit und ohne Kinder sowie Senioren sollen hier miteinander leben. Wird das klappen? Es entsteht eine behinderten- und altersgerechte Wohnanlage, mit Gemeinschaftsflächen für Veranstaltungen, die auch für Gäste genutzt werden können. Bis auf eine Wohnung sind alle schnell verkauft. Einige der Käufer kannten sich schon vorher, andere kamen neu hinzu.
    Doch schnell wird ein Problem klar: Für den Traum vom Mehrgenerationenhaus brauchen sie auch junge Menschen, denn die meisten Interessenten sind schon älter. Nur eine einzige Mutter mit Kind will bisher einziehen. Können sie das Ruder noch herumreißen? Doch bevor die neue Gemeinschaft dieses Problem lösen kann, hat sie Ärger mit dem Baufortschritt und dann auch noch finanzielle Probleme und große Geldsorgen. Alles verzögert sich. Trotzdem gehen die Vorbereitungen weiter, heißt es Abschied nehmen vom alten Leben, von großen bisherigen Wohnungen und Häusern, von vielen liebgewonnenen Gegenständen.
    Es gilt, das alte Leben hinter sich zu lassen, Platz zu schaffen für Neues und offen zu sein für neue Erfahrungen. Bis es dann endlich so weit ist, dass die Umzugswagen anrollen können, liegen bei den meisten die Nerven blank. Doch dann beginnt er erst, der ganz normale Alltagsstress. Denn gemeinsam zu wohnen bedeutet mehr als ein Dach über dem Kopf zu haben: Wohnen ist Leben mit allen und allem, was dazu gehört. Werden sie sich verstehen können? Sie sind so unterschiedlich. Die Filmautorin Monika Birk hat das Abenteuer Mehrgenerationenhaus ein Jahr begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.08.2015hr-Fernsehen
  • Folge 24
    Das Reporter-Team Jacqueline Paus und Kamil Taylan deckt einen Umweltskandal auf, der zu einem der größten der Republik werden könnte. Es geht um gefährliche Stoffe, die in Baumaterialien verarbeitet wurden: krebserzeugende künstliche Mineralfasern, aber auch schwermetallhaltige Abfälle aus der Glasindustrie. Das Ganze erinnert an den Asbestskandal. In jahrelanger Kleinarbeit deckten die Autoren ein Geflecht aus Lügen, Täuschung und Betrug auf. Begonnen hat die Recherche mit der mittelhessischen Recyclingfirma Woolrec, die behauptete, aus Sondermüll saubere Baustoffe herstellen zu können. Ein Universitätsprofessor stellte falsche Gutachten aus, die das Produkt verharmlosten.
    Offenbar skrupellose Unternehmer verarbeiteten den gefährlichen Müll, um Geld zu machen. Und schließlich haben Bundesminister diesen „einzigartigen“ Betrieb hoch gelobt und gefördert. Die gefährlichen Baustoffe haben möglicherweise schon viele Menschen krank gemacht. Noch weiß kein Mensch, wo sie überall verarbeitet wurden. In Büros, Schulen, Krankenhäusern, Wohnhäusern? Die Reporter treffen Menschen, die fürchten, dass ihre Häuser bald nichts mehr wert sind, weil sie mit Sondermüll gebaut wurden, und sie konfrontieren die Verantwortlichen mit diesem Skandal. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.08.2015hr-Fernsehen
  • Folge 25
    Für Herrn Müller sind es die wichtigsten Wochen des Jahres. Wenn im Sommer der Campingplatz am Edersee nicht brummt, drohen rote Zahlen. So versucht der Familienunternehmer, möglichst viele Gäste zu bekommen. Er bietet längst viel mehr als klassisches Campen, denn das reiche heute nicht mehr, sagt er. Sein Rezept: Veranstaltungen, Animationsprogramm, Billig- und Luxusangebote – aber auch viele Mitarbeiter, damit den Gästen jederzeit geholfen werden kann und es keinen Ärger gibt. Auch seine Familie hilft mit, denn ankommende Gäste müssen eingewiesen werden, Krachmacher beruhigt, Boote ausgeliehen, der Einkauf für Imbiss und Laden organisiert, Schäden repariert werden.
    Der Campingplatz am Edersee als Mikrokosmos – Müller und seine Leute haben viel zu erzählen. Und wenn dann auch noch pünktlich zum Ferienanfang das Wetter schlecht wird, sind besonderes Fingerspitzengefühl ebenso gefragt wie herzhafte Entscheidungen. Werden die Macher vom Campingplatz allen Wünschen gerecht werden können? Kippt die Stimmung? Werden die Urlauber zufrieden sein? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.09.2015hr-Fernsehen
  • Folge 26
    Sanierung oder Abriss – das ist ganz oft die Frage, wenn es um alte Häuser geht. Und wenn sie dann noch ein Stück Stadtgeschichte verkörpern und denkmalgeschützt sind, dann wird es besonders kniffelig, so wie etwa bei dem 400 Jahre alten Fachwerkhaus am Marktplatz in Fulda, das schon seit dreißig Jahren leer steht. Schiefe Böden, Deckenhöhen von 1,75 Meter, bröckelnde Wände, kleine Räume, winklige, enge Treppen, angefressenes Fachwerk: Kann hier mit vertretbarem Aufwand saniert werden? Oder würde doch alles viel zu teuer und damit unzumutbar für den Besitzer? Denkmalschützer Adrian Hehl braucht viel Geduld und ein dickes Fell. Er muss entscheiden, ob ein Gebäude die Kultur- oder Stadtgeschichte verkörpert, für das Flair der Stadt wichtig ist oder eben nicht, außerdem abwägen, ob der finanzielle Aufwand dafür steht, ein Gebäude zu erhalten, und schauen, ob er Fördergelder bewilligt bekommen kann.
    Denn Eigentümer dürfen nicht über die Maßen finanziell belastet werden. Immer wieder gibt es auch Ärger, denn Besitzer können seine Entscheidungen nicht nachvollziehen, schaffen Tatsachen. Sie wollen lieber abreißen und neu bauen. Da können die Emotionen schon mal hoch kochen bei Investoren, Eigenheimbesitzern und Denkmalschützern. Hessenreporter Rütger Haarhaus hat den Fuldaer Denkmalschützer ein Jahr begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.09.2015hr-Fernsehen
  • Folge 27
    Eine uralte Tradition wird zum Ausgangspunkt für die Suche nach Heimat. Gibt es überhaupt eine Heimat Hessen? Hessen ist ein Konstrukt, setzt sich aus lange Zeit getrennten Landstrichen zusammen. Viele alte Grenzen durchziehen das Land, wie zum Beispiel jene zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt, die in der Nähe des diesjährigen „Grenzegangs“ entlang lief. Die Filmautorin Antonella Berta mischt sich in Wetter unter die Festgäste und Akteure und versucht herauszufinden, was Heimat eigentlich ausmacht. Ist es die Landschaft, ein Lebensgefühl, eine Gemeinschaft, die Familie, eine gemeinsame Geschichte, eine Tradition oder Ziel einer Vision? Was denken ein Ostfriese, der in Dagobertshausen seine Träume beackert, ein Mann in Frauentracht, der einen jahrhundertealten Brauch lebt und belebt – oder ein Amerikaner, der in Wetter durch seine schmerzhaften Kindheitserlebnisse eintaucht ins Unwetter der Geschichte? Alle drei sind beim diesjährigen „Grenzegang“ dabei, bei jener uralten Tradition, die alle sieben Jahre stattfindet und sich wie Weihnachten mit sechs Jahren Advent anfühlt.
    Und dann taucht noch ein betagter Biologe auf, der auf die große weite Welt verzichtete, weil er sie bereits um die Ecke, im heimischen Burgwald, gefunden hatte. Hessenreporterin Antonella Berta macht sich unbeholfen und neugierig auf Heimatforschung auf.
    Was sie unterwegs findet, sind faszinierende Persönlichkeiten, die ihre Heimatgeschichten mit ihr teilen: Diese sind mal absurd, mal märchenhaft, mal dramatisch, mal sehr lustig – und immer bewegend. Dass sie am Ende selbst in einen Heimatrausch kommt, hätte sie sich am Anfang nie erträumt. Nun ist sie aber bei einem Festumzug in voller Trachtenmontur dabei und weiß nicht genau, wie ihr geschieht … „Mittendrin: Heimat Hessen“ schaut mit einem Augenzwinkern auf die hessische Provinz und liefert dabei den Beweis, dass Heimat nie an einem Ort stattfindet, sondern immer nur im Herzen. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.10.2015hr-Fernsehen
  • Folge 28
    Meist früh am Morgen landen am Frankfurter Flughafen Maschinen aus Fernost, Südamerika oder Afrika. Aus diesen Ländern bringen Reisende immer wieder Souvenirs mit, die aus Tieren oder Pflanzen gefertigt sind, die unter Artenschutz stehen. Taschen und Schuhe aus Schlangen- oder Krokoleder oder Schnitzereien aus Elfenbein: All das darf nicht eingeführt werden. Für die Zöllner am Frankfurter Flughafen heißt es deshalb: Augen auf. Der Artenschutz ist ihr Spezialgebiet. Ihr Blick in die Reisekoffer gilt also nicht nur versteckten Drogen oder Alkohol, sondern auch allem, was gegen den Artenschutz verstößt.
    Das können auch Muscheln, Schnecken oder Korallen sein, die am Strand gesammelt wurden. Viele Urlauber stecken sie ahnungslos ins Gepäck und wissen nichts von den Einfuhrverboten. Aber es gibt auch die, die über Artenschutz Bescheid wissen und geschützte Produkte mit vollem Wissen in die EU schmuggeln wollen, um so Geschäfte zu machen. Der „Hessenreporter“ beobachtet, wie Zollbeamte und ihre Hunde nach Verbotenem schnüffeln. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.10.2015hr-Fernsehen
  • Folge 29
    Das Telefon klingelt, das Sozialministerium ist dran. Darmstadts Oberbürgermeister war schnell klar, was das heißt: Darmstadt muss möglichst schnell neue Flüchtlinge aufnehmen. So geht das in diesen Tagen ständig in Hessen. Die Erstaufnahmeeinrichtungen sind voll, sogenannte Überlaufeinrichtungen bzw. Durchreisestationen müssen als Notunterkünfte bereitgestellt werden, die Städte sind gefordert. Also: Krisenstab zusammen rufen, dann Mitarbeiter, Helfer, Dolmetscher und Ärzte mobilisieren sowie Turnhallen, Feldbetten, Kleidung, Essen beschaffen – und das alles binnen kürzester Zeit. Platz für 1.000 Flüchtlinge in drei Hallen wollen sie schaffen. Filmautor Christian Gropper hat sich 24 Stunden unter die Organisatoren und Helfer gemischt, war bei der Ankunft der Flüchtlinge dabei und hat morgens früh um fünf Uhr in die erschöpften Gesichter geschaut. Wie lange wohl wird dieser Ausnahmezustand noch anhalten? Wie oft ist das noch zu schaffen? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.09.2015hr-Fernsehen
  • Folge 30
    Michael Oettermann kämpft täglich für die Zukunft seines Hofes. Er will mit exzellenter Ware, viel kreativer Eigenleistung und einem neuen Investor seine Existenz langfristig sichern. Keine leichte Aufgabe, denn mehrere Hundert Biobauern geben pro Jahr in Deutschland ihren Hof auf – und das, obwohl Bio boomt. Noch nie wurden so viele Biolebensmittel gekauft wie derzeit. Doch Billigimporte aus dem Ausland und die Förderung nachwachsender Rohstoffe sind für die Bauern existenzgefährdend, das bekommt auch Biobauer Oettermann immer mehr zu spüren.
    Aber erst einmal muss er zum Spaten greifen, Kuhhörner ausgraben, die über den Winter im Boden lagen – gefüllt mit Rindermist. Die Familie betreibt in Nordhessen einen Demeter-Hof – in einer Vielfalt, die selten ist: Kühe, Rinder, Schweine, Kartoffeln, Gemüse und Getreide – alles Bio. Ein Familienbetrieb mit über zwanzig Mitarbeitern, einer Hofkäserei, einer Bäckerei und einem Laden. Alles selbst vermarktet – auch über die wöchentliche Abokiste gehen die Waren direkt an die Kundschaft.
    Schon seit über dreißig Jahren machen die Oettermanns das so, drei Generationen leben inzwischen auf dem Hof. Doch das wirtschaftliche Überleben ist stets ein Kampf. Der trockene Sommer lässt auch in diesem Jahr schon früh das Winterfutter knapp werden, das Gemüse müssen sie mühsam bewässern. Und derzeit macht vor allem der steigende Pachtpreis für Ackerland dem Unternehmer Sorgen. Konventionelle Großbetriebe mit Biogasanlagen bieten jeden Preis, da kann der Biohof kaum noch mithalten.
    Jetzt plötzlich könnte es besser werden: Michael Oettermann verhandelt gerade mit einem Kasseler Unternehmer. Der würde gern in größerem Stil Land kaufen und langfristig an den Biobauern verpachten. Wenn das klappt, wären die Zukunftssorgen ein Stück kleiner. Filmautor Eckhard Braun hat den Biobauer Michael Oettermann über das Jahr – vom Pflanzen bis zum Ernten – begleitet, hat mit ihm Kälber auf die Welt gebracht und gehofft, dass sie gesund sind – und gespannt verfolgt, ob die Sorgen mit dem Land doch noch ein gutes Ende nehmen … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.10.2015hr-Fernsehen
  • Folge 31
    Sieben Uhr morgens. Die mobile Abfüllanlage kommt. 3.000 Flaschen wollen sie heute abfüllen, vor allem Rotwein, denn das Weingut liegt in Rüdesheim-Assmmanshausen – einem idealen Anbaugebiet für Rotwein. Auch wenn Robert König seit Monaten schon draußen im Weinberg mit dem neuen Jahrgang beschäftigt ist, muss er heute den Tag ganz dem letzten Jahrgang widmen. Er ist zufrieden mit seinem Wein, aber wird er ihn auch gut verkaufen können? Es ist nicht leicht, sich im Kampf um guten und bezahlbaren Wein am Markt zu behaupten. Die Konkurrenz schläft nicht. Sie ist groß, geht oft mit deutlich mehr Hektar Fläche an den Start.
    Daher heißt es für ihn: genau zu kalkulieren, keine Traube und keinen Tropfen bei der Herstellung des Weins zu verschwenden und vor allem sich stetig auf die Suche nach neuen Produkten und neuen Kunden zu begeben. Doch die Kunst des Weinbaus, Kenntnisse in Betriebswirtschaftslehre und Marketing alleine reichen nicht zum Überleben, weiß der Winzer. Am Ende spielt vor allem das Wetter eine entscheidende Rolle für Quantität und Qualität des Weins. Filmautorin Michaela Bergholz hat Robert König und seine Patchwork-Familie übers Jahr begleitet. Hat sich die viele Mühe gelohnt? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.2015hr-Fernsehen
  • Folge 32
    Das letzte Rennen am 15. November, dann war’s das – Schluss mit der über 150-jährigen Tradition der Frankfurter Galopprennbahn. Für Pferdesportler war dieser Ort einzigartig, ein „Lebensgefühl“, das nun unwiederbringlich verloren geht. Für Besucher war es vor allem ein schönes Ausflugsziel, mit Fiebern beim Rennen und Zocken am Wettschalter. Die Hessenreporterinnen Christine Rütten und Dorothea Windolf spüren der Atmosphäre der Rennbahn noch einmal nach. Mit den Fans des Pferdesports schwelgen sie in Erinnerungen, erleben mit Pferdebesitzern, Jockeys und Zuschauern einen Renntag. Auch wenn die große Zeit der Rennbahn bereits länger vorbei ist, in diesem Jahr tummeln sich bei den Rennen auf dem Gelände teilweise über 15.000 Menschen.
    Noch einmal dabei sein, bevor sich die DFB-Zentrale hier breit macht. Für Alexa Gräfin zu Solms ist die Rennbahn das zweite Zuhause. In den sechziger Jahren hat sie hier als eine der ersten Frauen im Jockeysattel große Siege errungen. Auch die dreißigjährige ehemalige Amateurreiterin Rebecca Unrath hat das geschafft, rund fünfzig Jahre später. Beide verbindet die Liebe zum Pferd. Hier auf der Rennbahn haben sie mit ihren Pferden gearbeitet, gelitten und gesiegt. Dass dieser Ort jetzt endgültig stirbt, wollen sie noch nicht glauben. Trainer Wilfried Kujath ist mit seinen Pferden schon Anfang des Jahres umgezogen.
    Über zwanzig Jahre hat er in Frankfurt international erfolgreiche Pferde trainiert, jetzt bringt er sie hier nur noch ab und zu an den Start. Von den einst 160 Rennpferden, die auf der Rennbahn zu Hause waren, sind rund hundert schon weggezogen. Besonders hart ist das für Lutz Mielke, der seit den siebziger Jahren ein Fan der Rennbahn und seit sieben Jahren auf dem Gelände der Mann für alle Fälle ist: vom Rasenmähen bis zum Kabellegen. Er macht alles, damit sich Pferde und Besucher hier wohlfühlen. „Eher lasse ich mich hier einbetonieren, als dass ich freiwillig das Gelände räume“, sagt er, denn die Rennbahn sei sein Leben. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.11.2015hr-Fernsehen
  • Folge 33
    Günther Seitz hat kurzfristig einen neuen Job: Er ist momentan Herbergsvater für knapp 1.000 Flüchtlinge, denn er leitet die Notunterkunft in Hanau. Fast täglich kommen Busse mit Flüchtlingen, die in der Mehrzweckhalle vorübergehend leben sollen. Wie kann er gewährleisten, dass der Alltag klappt und es auf so beengtem Raum ruhig bleibt – bei so vielen Menschen aus unterschiedlichsten Regionen, mit den unterschiedlichsten Fluchterfahrungen und Bleibeperspektiven? Wie werden die Menschen verteilt, wie beschäftigt? Wann werden die Geflüchteten in eine sichere Unterkunft umziehen und endlich ihre Anträge stellen können? Viele Flüchtlinge kommen und gehen, wie und wann sie wollen.
    Nicht leicht, da die Kontrolle zu behalten und für Sicherheit zu sorgen. Günther Seitz leitet den Krisenstab, ist in ständigem Kontakt mit Polizei, Ärzten, Dolmetschern, Bundeswehr, Kinderbetreuern und Religionsverbänden, aber auch mit der Stadtverwaltung. Der Hallenbetrieb ist eine Übergangslösung. Die Bundeswehr hat die Verpflegung übernommen. In wenigen Wochen soll der Umzug in die leer stehende Kaserne stattfinden. Doch bevor es so weit sein kann, muss die Kaserne im Eilverfahren eingerichtet werden.
    Auch hier ist Günther Seitz immer mittendrin, ob beim Büromöbelkauf, bei der Bettenauswahl oder bei der Planung für die Zimmerbelegung. Doch nichts scheint den erfahrenen Katastrophenschützer aus der Ruhe zu bringen, auch wenn Schlaf für ihn in den vergangenen Wochen ein fast unbekannter Zustand war. Und dann endlich kommt der Umzugstag für die vielen Hundert Flüchtlinge vom Baby bis zum Greis. Wird alles klappen, der Umzug friedlich ablaufen, und werden alle am Ende zufrieden sein? Rütger Haarhaus hat Günther Seitz während seines Flüchtlings-Marathons über mehrere Wochen begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.11.2015hr-Fernsehen
  • Folge 34
    Er war ein halbes Jahr auf der Flucht – über die Türkei und Griechenland, durch Bulgarien, Ungarn und Österreich, bis er in Hessen ankam: Morteza, 18 Jahre alt. Der junge Afghane wurde vor gut einem Jahr von einer Kirchengemeinde in Frankfurt aufgenommen. Der Moslem nähte nun die Engelskleider für das weihnachtliche Krippenspiel der Gemeinde. Und er fand hier viel Unterstützung – etwa beim Deutschlernen. Heide Hintze kümmert sich ehrenamtlich um den Sprachunterricht und ist inzwischen eine wichtige Bezugsperson für Morteza, der so viel neu lernen muss: die deutsche Sprache, das lateinische Alphabet, die deutsche Pünktlichkeit und den Umgang mit Behörden.
    Seit dem Sommer besucht er eine Hauptschulklasse und lernt für den Schulabschluss, denn er möchte eine Schneiderlehre machen. Bislang ist Morteza hier nur geduldet, hat aber noch kein abgeschlossenes Asylverfahren. Er versucht, Wurzeln zu schlagen, doch die Angst, abgeschoben zu werden, ist immer präsent. „Hessenreporter“-Autorin Sara Bhatti hat den jungen Flüchtling ein Jahr lang begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.12.2015hr-Fernsehen

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