Hessenreporter Folge 33: Der Mann für 1.000 Flüchtlinge
Folge 33
Der Mann für 1.000 Flüchtlinge
Folge 33
Günther Seitz hat kurzfristig einen neuen Job: Er ist momentan Herbergsvater für knapp 1.000 Flüchtlinge, denn er leitet die Notunterkunft in Hanau. Fast täglich kommen Busse mit Flüchtlingen, die in der Mehrzweckhalle vorübergehend leben sollen. Wie kann er gewährleisten, dass der Alltag klappt und es auf so beengtem Raum ruhig bleibt – bei so vielen Menschen aus unterschiedlichsten Regionen, mit den unterschiedlichsten Fluchterfahrungen und Bleibeperspektiven? Wie werden die Menschen verteilt, wie beschäftigt? Wann werden die Geflüchteten in eine sichere Unterkunft umziehen und endlich ihre Anträge stellen können? Viele Flüchtlinge kommen und gehen, wie und wann sie wollen. Nicht leicht, da die Kontrolle zu behalten und für Sicherheit zu sorgen. Günther Seitz leitet den Krisenstab, ist in ständigem Kontakt mit Polizei, Ärzten, Dolmetschern, Bundeswehr, Kinderbetreuern und
Religionsverbänden, aber auch mit der Stadtverwaltung. Der Hallenbetrieb ist eine Übergangslösung. Die Bundeswehr hat die Verpflegung übernommen. In wenigen Wochen soll der Umzug in die leer stehende Kaserne stattfinden. Doch bevor es so weit sein kann, muss die Kaserne im Eilverfahren eingerichtet werden. Auch hier ist Günther Seitz immer mittendrin, ob beim Büromöbelkauf, bei der Bettenauswahl oder bei der Planung für die Zimmerbelegung. Doch nichts scheint den erfahrenen Katastrophenschützer aus der Ruhe zu bringen, auch wenn Schlaf für ihn in den vergangenen Wochen ein fast unbekannter Zustand war. Und dann endlich kommt der Umzugstag für die vielen Hundert Flüchtlinge vom Baby bis zum Greis. Wird alles klappen, der Umzug friedlich ablaufen, und werden alle am Ende zufrieden sein? Rütger Haarhaus hat Günther Seitz während seines Flüchtlings-Marathons über mehrere Wochen begleitet. (Text: hr-fernsehen)