Noch vor 150 Jahren war es normalen Bürgern am Tegernsee nicht erlaubt, an der Lodenjoppe einen grünen Kragen zu tragen. Dieses Privileg stand nur Jägern zu und Verstöße gegen die Kleiderordnung wurden gerichtlich geahndet. Heute finden es nicht nur Einheimische ganz natürlich, ab und zu Kleidung zu tragen, die auf die regionale Herkunft des Trägers hinweist. Miesbacher Joppe und Schalk sind seit über 100 Jahren von den oberbayerischen Trachtlern als Vereinskleidung gepflegt worden, im Tegernseer Tal haben die Wittelsbacher dazu beigetragen,
dass das jagerische Gwand als Tegernseer Anzug weit über die bayerischen Grenzen hinaus bekannt geworden ist. Neben der Konfektionsware, die heute in den Kaufhäusern angeboten wird, gibt es auch noch Kleidung und Zubehör aus feinen Materialien – Weber, Schneider, Säckler, Schuhmacher und Hutmacher erzählen von ihrer Arbeit. Welchen Stellenwert das bayerische Gwand im Oberland und im städtischen Bereich heute hat, auch das hat Gerald Groß versucht, in seiner Dokumentation herauszufinden. (Text: Bayerisches Fernsehen)
Deutsche TV-PremiereMo. 01.11.1999Bayerisches Fernsehen