Die Filme – 2017, Folge 94–97

  • Folge 94 (45 Min.)
    Verehrt von den einen, gefürchtet von den anderen: Margot Honecker war in den 1970er und 1980er Jahren ohne Zweifel die mächtigste Frau der DDR. Stark und unnahbar, intelligent und attraktiv: Eine Frau mit sozialistischer Bilderbuchkarriere, die sich strikt an die Regeln der Partei hielt. Mit einer Ausnahme: ihrer Liebe zu Erich Honecker. Einer verbotenen Liebe, mit der sie den Zorn vieler Genossen auf sich zog und die ihre Karriere fast beendet hätte, bevor sie richtig begann. Die Geschichte beginnt im Jahr 1946, dem ersten Nachkriegsjahr, in dem die 19-jährige Hallenserin ihre Laufbahn als Funktionärin der Freien Deutschen Jugend startet. Es ist das Jahr, in dem sie FDJ-Chef Erich Honecker kennenlernt – und dessen Stellvertreterin und spätere Ehefrau Edith Baumann.
    Er – schon bald ihre große Liebe. Sie – ihre Widersacherin im Kampf um den Geliebten. Vor der Kulisse des sich entwickelnden Jugendverbandes der werdenden DDR beginnt ein Drama voller Liebe und Hass, voll Hoffnung und Verzweiflung, gespickt mit Intrigen und dunklen Machenschaften. Ein Lehrstück in Sachen Doppelmoral, das uns die starke und scheinbar unnahbare Hauptheldin näher bringt, sie von ihrer verletzlichen Seite zeigt. Es ist die Entdeckung des Menschen Margot Honecker in einer Zeit, als von der mächtigen und gefürchteten „Frau Minister“ noch keine Rede war. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.08.2017MDR
  • Folge 95 (45 Min.)
    Gut 200 Jahre nachdem Karl Marx in Trier geboren wurde, feiert der Philosoph ein überraschendes Comeback. Seine fundamentale Kapitalismuskritik scheint im Schatten von Globalisierung und digitaler Revolution plötzlich wieder hochaktuell. Doch wer war der Mann eigentlich, unter dessen Konterfei im 20. Jahrhundert rote Diktatoren ihre Völker schikanierten? Während Marx im Osten zum unfehlbaren Heros stilisiert wurde und alle pikanten Details seiner Biografie unter den Teppich gekehrt wurden, galt er im Westen jahrzehntelang als Unperson. Höchste Zeit also, sich den Menschen Marx einmal genauer anzuschauen. In einer aufwendig produzierten Dokumentation begeben wir uns auf die Spuren des Philosophen.
    Gestützt auf private Briefe, auf Geheimdienstdossiers und die Spitzelberichte des preußischen Innenministeriums zeichnen wir das spannende Porträt eines vom Schicksal schwer gebeutelten Visionärs. Marx’ Leben gleicht einer Achterbahnfahrt. Zeitlebens zwischen Euphorie und Depression schwankend, ist er ein Genie mit vielen Macken: Geldverschwender, Macho und Ehebrecher, Dandy und Zocker, aber auch Kindernarr, einfühlsamer Poet und – last but not least – der wohl wirkungsmächtigste Philosoph, den die Welt bis heute gesehen hat. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.08.2017MDR
  • Folge 96 (45 Min.)
    Leni Riefenstahl war die gefeierte Filmregisseurin im Dritten Reich. Ein Weltstar. Für Adolf Hitler erschafft sie die Bilder, die er haben will: Bilder einer Herrenrasse, Bilder eines Erlösers, der seinem gigantischen Reich Heil bringen würde. Ihrer Karriere opfert sie alles, auch ihre Moral. Der Pakt mit Hitler wird Riefenstahl nach dem Krieg zum Verhängnis. Dem beispiellosen Höhenflug folgt ein grenzenloser Fall. Andere unter den Nazis erfolgreiche Filmkünstler wie Heinz Rühmann oder Luis Trenker fassen nach 1945 rasch wieder Fuß. Der Konsens des Wegschauens, auf den Millionen Deutsche ihre Zukunft bauen, gilt jedoch scheinbar nicht für Leni Riefenstahl. In der Bundesrepublik wird sie von Justiz, Presse und Politik beobachtet.
    In der DDR heftet sich die Staatssicherheit an ihre Fersen und sammelt kompromittierendes Material über sie. Darunter sind auch Fotos, die Leni Riefenstahl bei einem Massaker an Polen 1939 zeigen. Mit diesen Fotos will der DDR-Geheimdienst nicht nur Riefenstahl, sondern den gesamten Westen in Verruf bringen. Ist Leni Riefenstahl der Sündenbock, der stellvertretend für die Deutschen Verantwortung übernehmen soll? Bis zur ihrem Tod kämpft sie vor Gerichten und in den Medien um Anerkennung, Ruhm, Geld und Ehre. Weshalb das so ist, ergründet die „Geschichte Mitteldeutschlands“-Dokumentation „Leni Riefenstahl – Die Karrieristin“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.08.2017MDR
  • Folge 97 (45 Min.)
    Unerschrocken kämpfte sie für den lutherischen Glauben, hatte nur vor Gott Angst und baute schließlich als erste Frau in Sachsen einen eigenen Nachrichtendienst samt Agentenring auf: Elisabeth von Rochlitz – eine der herausragendsten Frauen der Reformationszeit. Täglich schrieb sie an die mächtigen Männer ihrer Zeit und mischte sich in die Reichspolitik ein. Dennoch ist sie beinahe vergessen, wie viele andere Frauen, die die Reformation vor 500 Jahren vorangetrieben haben. Der Film von Gabriele Rose stellt Elisabeth von Rochlitz und ihre geheimdienstlichen Aktivitäten gegen Moritz von Sachsen in den Mittelpunkt.
    An die 10.000 Briefe soll Elisabeth von Rochlitz verfasst haben, gut 2.000 sind erhalten geblieben. Mit Hilfe dieser Briefe lässt sich ihre Geschichte um Liebe, Verrat und den Kampf um den Glauben rekonstruieren: Im Februar 1546 stirbt Martin Luther. Nur wenige Monate nach seinem Tode ist die Lage der Protestanten im Deutschen Reich so gefährdet wie nie zuvor. Der katholische Kaiser will die Glaubenseinheit im Reich wiederherstellen und so kommt es bereits Mitte des Jahres 1546 zum Krieg.
    Gegen den Kaiser haben sich einige protestantische Landesherren und Reichsstädte seit 1531 im sogenannten Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossen – einzige Frau dabei ist Elisabeth von Rochlitz. Als überzeugte Protestantin kämpft sie nicht nur gegen den Kaiser, sondern auch gegen ihren eigenen Landesherren, ihren Neffen Moritz von Sachsen. Denn der ist zwar Protestant, aber kämpft auf Seiten des Kaisers.
    Elisabeth entschließt sich zu einem riskanten Schritt: sie wird geheime Agentin des neuen Glaubens. Auch wenn sie damit ihren Neffen hintergehen muss. Sie baut ihren Witwensitz, das Schloss Rochlitz, zur Zentrale eines Agentenringes aus und entwickelt sogar eine Geheimschrift, um verbündeten Fürsten die Truppenbewegungen der Feinde mitzuteilen. Aber kann sich die Fürstin ausreichend vor einer Entdeckung schützen? Immerhin betreibt sie Hochverrat und das kann sie nicht nur ihre Besitztümer kosten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.08.2017MDR

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