D 2008
- Drama
- Krimi
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Kaum eine andere Institution hat die Bürger der ehemaligen DDR so miteinander verbunden wie die Freie Deutsche Jugend. Der Mitgliedschaft in der FDJ konnte man sich kaum entziehen – und wenn doch, dann in der Regel nur mit negativen Konsequenzen für Biografie und Karriere. In ihrem Dokumentarfilm „Freundschaft! Die Freie Deutsche Jugend“ beleuchten Grimme-Preisträger Lutz Hachmeister und Co-Regisseur Mathias von der Heide zum ersten Mal die Gesamtgeschichte dieser merkwürdigen Institution, deren Insignien das blaue Hemd und die aufgehende Sonne waren. Der Film wurde im September 2009 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. In der FDJ lernte der gesamte Führungsnachwuchs der DDR ‚Kaderpolitik‘. Auch die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt es für ratsam, sich dort aktiv zu engagieren. So manches FDJ-Kollektiv bot Spaß, Anklänge von Popkultur und Auslandsreisen. Auf der anderen Seite wurde auch paramilitärisch gedrillt, zu öden Aufmärschen und Fahnenappellen aufgerufen und mit „Gesinnungsfreunden“ im Westen kooperiert – so mit der damaligen ‚konkret‘-Redakteurin Ulrike Meinhof.
In einem besonderen Kapitel des Films beschäftigen sich Hachmeister und von der Heide auch mit der eher unbekannten Geschichte der West-FDJ, die in der Adenauer-Zeit schon 1951 verboten wurde. Der Film schildert die Geschichte des Jugendverbandes von seinen Anfängen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts bis zum Niedergang der DDR. Ehemalige prominente und weniger prominente Blauhemden aller FDJ-Generationen erzählen ihre zumeist zwiespältigen Erlebnisse, die sich in der Kombination mit Archivmaterial und DEFA-Filmen zu einer Gesamtschau darüber verdichten, wie die DDR-Führung Schritt um Schritt ihre Jugend verlor. Hans Modrow und Wolfgang Seiffert gerieten gegen Kriegsende in russische Gefangenschaft, wo sie zu sozialistischen Kadern herangebildet wurden. 1949 kamen sie zurück nach Deutschland, Modrow begann in Ost-Berlin seine politische Karriere bei der FDJ. Seiffert ging in die Bundesrepublik, wo er mit Genossen wie Manfred Kapluck die West-FDJ aufbaute. Die inneren Auswirkungen des Kalten Krieges in der DDR beschreiben die Schriftstellerin Irene Böhme und der studentische Dissident Horst Herlemann, der 1965 wegen „staatsgefährdender Hetze“ zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Der ehemalige bundesdeutsche Regierungssprecher Klaus Bölling schildert seinen kurzen Flirt mit KPD und FDJ nach 1945. Für die mittlere DDR-Generation steht Lothar Bisky, der 1959 nach dem Abitur auf eigene Faust in die DDR übersiedelte. Die heutige Bundestagsabgeordnete Dagmar Enkelmann arbeitete als Geschichtslehrerin in der FDJ-Jugendhochschule ‚Wilhelm Pieck‘, die auf dem Gelände der ehemaligen Goebbels-Villa am Bogensee etabliert wurde. Über Jugendkultur, Musik und Film sprechen der ehemalige ELF 99 Redakteur Jan Carpentier, der mit seinen Reportagen über die Waldsiedlung Wandlitz in der Wendezeit berühmt wurde und Funktionärstochter Marion Brasch vom DDR-Jugendradio DT64. Die Ostpunks Kai-Uwe Kohlschmidt und Chris Hinze von der Band „Sandow“ und Christian „Flake“ Lorenz von ‚Feeling B‘, der heute bei „Rammstein“ spielt, erklären, wie man als DDR-Jugendlicher rebellieren und abseits der staatlich vorgegebenen Normen leben konnte. (Text: ARD)
In einem besonderen Kapitel des Films beschäftigen sich Hachmeister und von der Heide auch mit der eher unbekannten Geschichte der West-FDJ, die in der Adenauer-Zeit schon 1951 verboten wurde. Der Film schildert die Geschichte des Jugendverbandes von seinen Anfängen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts bis zum Niedergang der DDR. Ehemalige prominente und weniger prominente Blauhemden aller FDJ-Generationen erzählen ihre zumeist zwiespältigen Erlebnisse, die sich in der Kombination mit Archivmaterial und DEFA-Filmen zu einer Gesamtschau darüber verdichten, wie die DDR-Führung Schritt um Schritt ihre Jugend verlor. Hans Modrow und Wolfgang Seiffert gerieten gegen Kriegsende in russische Gefangenschaft, wo sie zu sozialistischen Kadern herangebildet wurden. 1949 kamen sie zurück nach Deutschland, Modrow begann in Ost-Berlin seine politische Karriere bei der FDJ. Seiffert ging in die Bundesrepublik, wo er mit Genossen wie Manfred Kapluck die West-FDJ aufbaute. Die inneren Auswirkungen des Kalten Krieges in der DDR beschreiben die Schriftstellerin Irene Böhme und der studentische Dissident Horst Herlemann, der 1965 wegen „staatsgefährdender Hetze“ zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Der ehemalige bundesdeutsche Regierungssprecher Klaus Bölling schildert seinen kurzen Flirt mit KPD und FDJ nach 1945. Für die mittlere DDR-Generation steht Lothar Bisky, der 1959 nach dem Abitur auf eigene Faust in die DDR übersiedelte. Die heutige Bundestagsabgeordnete Dagmar Enkelmann arbeitete als Geschichtslehrerin in der FDJ-Jugendhochschule ‚Wilhelm Pieck‘, die auf dem Gelände der ehemaligen Goebbels-Villa am Bogensee etabliert wurde. Über Jugendkultur, Musik und Film sprechen der ehemalige ELF 99 Redakteur Jan Carpentier, der mit seinen Reportagen über die Waldsiedlung Wandlitz in der Wendezeit berühmt wurde und Funktionärstochter Marion Brasch vom DDR-Jugendradio DT64. Die Ostpunks Kai-Uwe Kohlschmidt und Chris Hinze von der Band „Sandow“ und Christian „Flake“ Lorenz von ‚Feeling B‘, der heute bei „Rammstein“ spielt, erklären, wie man als DDR-Jugendlicher rebellieren und abseits der staatlich vorgegebenen Normen leben konnte. (Text: ARD)