Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Freche Viecher“ startete am 21.03.2021 auf arte.tv und am 22.03.2021 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (43 Min.)
    Freilebender Nandu mitten in Deutschland – Bild: Erik Sick /​ Freilebender Nandu mitten in Deutschland
    Freilebender Nandu mitten in Deutschland
    Die einzige Kolonie wilder Nandus in Europa lebt in einem kleinen Areal in Norddeutschland. Dort brachen die Vorfahren der straußenähnlichen Vögel vor circa 20 Jahren aus einem Gehege aus. Seither vermehren sie sich ungestört.Nandus mögen es in der Regel eher warm, leben in den offenen Pampas und Ebenen Südamerikas und sind dort vom Aussterben bedroht. Wegen ihrer Federn, ihrer Lederhaut und auch für das Fleisch werden sie in Europa in Farmen gehalten. Einige Exemplare entwichen um die Jahrtausendwende aus einem Privatgehege bei Lübeck.
    Seitdem tauchen Nandus im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern auf.In der offenen Landschaft dominieren weitläufige Agrarsteppen. Dort finden die Nandus, was sie brauchen, um kalte Winter zu überstehen: Raps, Rüben und Maispflanzen aus der modernen industriellen Landwirtschaft. Natürliche Feinde haben die Nandus hierzulande kaum.An einigen Stellen sorgen die großen Vögel mit ihrem Appetit für Ernteschäden und Missmut bei den Bauern. Auch Naturschützer schlagen Alarm. Junge Nandus würden bedrohte Insekten und Eidechsen verspeisen.
    Obwohl streng geschützt, hat das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommerns die exotischen Laufvögel ins Jagdrecht überführt. Seither werden Nandus geschossen.Gleichzeitig locken die exotischen Vögel vermehrt neugierige Wochenendtouristen und Naturfotografen zu Nandu-Safaris an. Sie sind von den Straßen leicht zu beobachten, weil sie kaum Scheu zeigen. Sind Nandus eine Gefahr für Bauern und Natur? Ein Biologe folgt den Laufriesen und sammelt Fakten, um mehr über den potenziellen Schädling zu erfahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.03.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 21.03.2021arte.tv
  • Staffel 1, Folge 2 (43 Min.)
    Das Weibchen des Halsbandsittichs inspiziert die Baumhöhle einer Platane im Stadtpark.
    Asiatische Halsbandsittiche erobern zunehmend die Städte Mitteleuropas. Die grünen Papageien, etwa so groß wie Elstern, fallen durch lautes Gekreische und große Schwärme auf. Sie verschmutzen Straßen mit Kot und stehen unter Verdacht, Bäumen zu schaden sowie heimischen Vogelarten die Bruthöhlen zu stehlen. In Köln wollen Vogelkundler genauer wissen, ob die Vorwürfe berechtigt sind.Wegen ihres hübschen Aussehens waren die Papageien Mitte des 20. Jahrhunderts als Hausgenossen in Käfighaltung sehr gefragt. Etliche Exemplare entkamen ihren Besitzern und eroberten die Stadtparks.
    Sie überstanden die milden Winter und vermehrten sich. Vogelkundler schätzen den europäischen Bestand auf nahezu hunderttausend Sittiche.Die Europäische Union sieht die gebietsfremde Art als potenziell invasiv an. Die Sittiche mit dem kräftigen roten Schnabel brüten in Baumhöhlen und streiten mit Dohlen und Eichhörnchen um die Nistplätze. Zudem hinterlassen die Scharen der geschickten Vögel bei ihrer Nahrungssuche nach Früchten, Nüssen und Samen oft kahl gefressene Bäume.Anwohner sind genervt.
    Jeden Abend treffen sich große Schwärme unter lautstarkem Rufen zu Tausenden an einem zentralen Schlafplatz, wo sie die Straßen mit ihrem Kot verschmutzen. Wiederholt wurde vergeblich versucht, die Plagegeister zu vertreiben.Ein Kölner Ornithologe beobachtet die Vögel in ihrer Umgebung. Er stellt fest, dass sich die Art erstaunlich schnell an die neuen Lebensbedingungen angepasst hat, und macht erstaunliche Beobachtungen, die so gar nicht ins Meinungsbild vom ungeliebten Störenfried passen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.03.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 21.03.2021arte.tv
  • Staffel 1, Folge 3 (43 Min.)
    Eine Nutria nutzt ihre geschickten Pfoten zum Fressen.
    Nutrias sehen aus wie Biber mit Rattenschwanz, sind aber südamerikanische Nagetiere. Seit Jahrzehnten besiedeln sie Europas Seen, Flüsse und Kanäle. Dort bauen sie Höhlen in die Uferböschungen, knabbern an der Vegetation und gefährden damit Deiche und Dämme.Die Tiere stammen aus Pelzfarmen, in denen sie noch bis Ende des 20. Jahrhunderts wegen ihres Fells gezüchtet wurden. Viele brachen aus. Außerdem wurden nach dem Zusammenbruch des Handels viele Tiere freigelassen. Ungestört verbreiteten sie sich in den vorhandenen Wasserläufen aus.Auf Beschluss der Europäischen Union stehen die gebietsfremden Nager als Invasoren auf der Liste unerwünschter Arten und sollen bekämpft werden. Das hat gute Gründe: Im Naturschutzgebiet Bienener Altrhein im Westen Deutschlands haben sie beispielsweise die Röhrichtvegetation derart geschädigt, dass seltene Wasservogelarten Brut- und Nahrungsplätze verloren haben.
    In den Niederlanden versuchen Jäger, die Nutrias auszurotten, weil sie Dämme und Deiche unterhöhlen.In vielen Stadtparks Deutschlands hingegen sind die Tiere mit der Schweinchennase und den orangefarbenen Biberzähnen bei Spaziergängern sehr beliebt und haben kaum Jäger zu fürchten. Die zutraulichen Nager werden trotz Verbot und Strafandrohung gefüttert und weitgehend in Ruhe gelassen. In Wildtierstationen päppeln Tierfreunde verwaiste Nutrias mit viel Aufwand sogar wieder auf.Die Dokumentation fragt auch, was die eingeschleppte Tierart in ihrem neuen Lebensraum so erfolgreich macht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.03.2021arteDeutsche Online-PremiereMo 22.03.2021arte.tv

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