fernOst – Von Berlin nach Tokio Folge 6: Von Bangkok bis nach Südvietnam
Folge 6
6. Von Bangkok bis nach Südvietnam
Folge 6 (44 Min.)
Zwei sehr unterschiedliche Frauen trifft das Filmteam an der Silpakorn-Universität von Bangkok. Die eine war früher ein Mann, die andere ist Chefin einer Rockband. Beide begleiten das Team einen Tag lang durch Bangkok. Auf dem Friendship-Border-Market kurz vor der kambodschanischen Grenze kommt es zu einem Treffen mit einer Textilhändlerin. Kambodscha ist bekannt für seine beeindruckenden Weltkulturstätten. Doch auch die blutigen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit während der Pol-Pot-Diktatur haben ihre Spuren hinterlassen. Der Leiter einer Breakdance-Schule in der Hauptstadt Phnom Penh blickt selbst auf eine kriminelle Vergangenheit zurück. Deshalb setzt er alles daran, junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen vor dem Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren. Tradition und Moderne treffen auch in Phnom Penh aufeinander: Während sich einige Jugendliche dem Breakdance widmen, erlernen junge Mädchen den klassischen rituellen Tempeltanz. Per Fähre geht es über den Mekong
Richtung vietnamesischer Grenze. Hier trifft das Filmteam auf die Religionsgemeinschaft des „Cao Dai“. Nach Buddhismus und Katholizismus ist sie die drittgrößte Religion des Landes, die Isaac Newton und Victor Hugo zu Schutzheiligen erhoben hat. Der Caodaismus lehrt die Seelenwanderung und erklärt Grundsätze wie Vegetarismus, Alkoholverbot, Selbstlosigkeit, Nächstenliebe und Armut zu moralischen Pflichten. Auf dem Gelände des einst geheimen Tunnelsystems des Vietcong in Chu Chi, in dem sich Partisanen während des Vietnamkriegs versteckt hielten, kann ein 90 Meter langes Teilstück der extra für westliche Touristen geöffneten Gänge besichtigen werden. Als etwas absonderliche Attraktion können hier gegen ein paar US-Dollar Bezahlung, Besucher – mit Beutewaffen ausgestattet – Krieg spielen. Eine sehr erfolgreiche vietnamesische Geschäftsfrau, der das Team in Saigon – der heutigen Ho-Chi-Minh-Stadt – begegnet, hat dagegen nur einen Herzenswunsch: nie wieder Krieg. (Text: arte)