Felix und die wilden Tiere Folge 78: Die letzten Delfine des Mittelmeers
Folge 78
78. Die letzten Delfine des Mittelmeers
Folge 78
Noch vor 70 Jahren tummelten sich viele Delfine verschiedener Arten in der Adria, inzwischen sind sie auf eine einzige reduziert, auf die Großen Tümmler. Es sind gerade mal 220 Tiere, von denen die meisten in den sauberen Gewässern um die Kornaten-Inseln vor der Küste Kroatiens leben. Felix Heidinger berichtet über die letzten Adria-Tümmler und über die Arbeit von Martina und Tomislav Gomercic, einem jungen Forscher-Ehepaar, das häufig mit dem Schlauchboot zu den Tieren unterwegs ist. Die beiden gehören einem Team zur Rettung der Adria-Delfine an und bemühen sich, die Regierung von Kroatien aufgrund ihrer Forschungsergebnisse davon zu überzeugen, gesetzliche Schutzbestimmungen für die Tiere zu erlassen: Bestimmte Gebiete sollen für Fischzucht und Fischfang gesperrt werden, um so den Lebensraum der Tiere sicherer zu machen und ihnen mehr Chancen zu geben, sich wieder ausreichend vermehren zu
können. Denn die Delfine sind, trotz sauberen Wassers und ausreichender Nahrung, in ständiger Gefahr, weil sie nachts die Fischnetze in den Fanggründen aufsuchen und die Fische, die hineingeraten sind, fressen. Diese clevere Nahrungsbeschaffung ist sehr riskant, viele Delfine haben sich über die Jahre in den Netzen verfangen und sind jämmerlich ertrunken. Denn als Säugetiere müssen sie regelmäßig an die Wasseroberfläche und Luft holen. Es kommt auch immer wieder vor, dass Delfine beim Schnappen nach Fangfisch Netzteile verschlucken. Die Maschen der herausgebissenen Netzstücke legen sich um ihre Atemwege und sie ersticken daran. Obwohl die Tümmler regelmäßig Junge zur Welt bringen, ist ihr Bestand wegen der häufigen Netzunfälle stark gefährdet. Für das Forscherpaar Martina und Tomislav ist die Rettung der Adria-Delfine ein Wettlauf mit der Zeit. (Text: ARD)