Europas hoher Norden Folge 15: Mittelfinnland und Karelien
Folge 15
15. Mittelfinnland und Karelien
Folge 15 (45 Min.)
Über Hunderte von Kilometern erstrecken sich dunkle Kiefernwälder durch die Wildnis Mittelfinnlands, unterbrochen durch unzählige Seen. Der Saimasee ist der größte See Finnlands und der viertgrößte Europas. Hier wird noch Flößerei betrieben, was es in Europa sonst kaum mehr gibt. Ein Schlepper zieht Baumstämme, in Bündeln über mehrere hundert Meter zusammengeschnürt, langsam durchs Wasser. Taisto ist seit fast 30 Jahren Flößer und jetzt mit 200.000 Baumstämmen unterwegs durch seichte Gewässer und starke Strömungen. In Karelien lebt ein Ehepaar, das einen alten Reisebus zu einer rollenden Backstube umgebaut hat. Tuula backt die beliebten Piroggen, die sie dann mit ihrem Mann auf Wochenmärkten verkauft. So sind sie Tausende von Kilometern im Jahr unterwegs. Entlang der Grenze zu Russland erstreckt sich der Ruunaa-Naturschutzpark. Mitten in der Einsamkeit liegt
ein ganz besonderes Dorf, eine Filmattrappe. Zu finnischem Tango wird ein Schauspiel von Markku Pölönen geprobt, einem der bekanntesten Film- und Fernsehregisseure Finnlands. Nur zwei Kilometer von der russischen Grenze entfernt liegt das Wildcamp Arolantila. Die Seppänens veranstalten hier „Safaris“. Gäste können Braunbären aus nächster Nähe beobachten. In Oulu, der Hafenstadt am Bottnischen Meerbusen, endet die Reise. Hier arbeitet Kay Hahtonen als Lotse. Er bringt die großen Frachtschiffe sicher in den Hafen. Auch im Winter muss er im Freien arbeiten, trotz minus 33 Grad. In Oulu ist auch der international bekannte „Schreiende Männerchor“ ansässig, den Petri Sirviö 1987 gründete. Er besteht aus 30 gestandenen Männern, die nicht nur Kinderlieder schreien, sondern auch Hits von Michael Jackson, Nationalhymnen oder Gesetzestexte der Europäischen Union. (Text: arte)