Europas hoher Norden Folge 14: Lappland und Finnmark
Folge 14
14. Lappland und Finnmark
Folge 14 (45 Min.)
Rau und herb sind Klima und Landschaft im äußersten Norden Skandinaviens, vor allem im Winter. Das beste Rezept gegen die winterliche Schwermut ist ein Terminplan voller Aktivitäten, gefüllt zum Beispiel mit Plänen, nach den riesigen Königskrabben in der eisigen Barentssee zu tauchen. Hin und wieder stößt man auf versunkene Schiffe und Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg. Rund 6.000 Einwohner hat Kirkenes, der wichtigste Ort an der norwegisch-russischen Grenze. Hier lebt Luba. Sie stammt aus Russland, wohnt aber schon lange in Norwegen und betätigt sich als interkulturelle Vermittlerin. Sie organisiert auch das alljährliche winterliche Barents-Spektakel. Diesmal kann sie sogar Königin Sonja begrüßen. Die Spitze Europas teilen sich Norwegen, Schweden, Russland und Finnland. Im finnischen Karigasniemi lebt Marja Nuorgam. Sie ist Tierärztin, die durchaus zupacken kann wie alle hier. Ins Schwitzen gerät sie nur,
wenn sie die kräftigen Rentiere impfen muss, die im Winter an Wettrennen teilnehmen. Auch Familie Pirttijärvi besitzt Rentiere. Aber Mutter Ullas Herz gehört der Musik. Sie ist eine berühmte Joikerin. Sie beherrscht eine uralte samische Kunstform des Gesangs, für die sie auch die nächsten Generationen begeistern möchte. So plant sie ein Liederbuch für Nordfinnland. Für Ulla bedeutet die samische Kultur mehr als die Zugehörigkeit zu einem Staat. Durch das Land der Samen fährt auch die Erzbahn. Die Eisenerzgrube hat Kiruna bekannt gemacht. Das unterirdische Tunnelsystem ist immer noch 300 Kilometer lang und ist bis zu 1.500 Meter tief. Es ist der größte Eisenerz-Untertagebau der Welt. Der Abtransport findet mit der Erzbahn statt. Ann-Marit Johannsson gehört zu deren Lokführern. Voll beladen kann der Zug 700 Meter lang sein. Nach 172 Kilometern ist Ann-Marit in Narvik am Nordatlantik, der Endstation. (Text: arte)