Das „rasende Ei“ wurde vor mehr als siebzig Jahren in Fulda entwickelt und gebaut. Das Fuldamobil war das erste serienmäßig gebaute Kleinauto in Westdeutschland. Die „kleinen Leute“ sollten es sich leisten können. Fulda ein Automobilstandort? Von dieser Pionierleistung weiß heute kaum noch jemand. Das Fuldamobil konnte sich am Ende im Markt nicht durchsetzen, weil andere Autobauer mehr Kapital hatten. Es ist aber ein Beispiel dafür, dass die Barockstadt in Osthessen ein guter Standort ist für Tüftler, für Pioniere, für Ingenieure – bis heute. Der international erfolgreiche Fuldaer Erfinder und Stahlbauunternehmer Bernhard Hahner ist einer von ihnen, ein Tausendsassa, der vor Begeisterung sprüht bei allem, was er tut. Das war schon
so, als er als Student eine spezielle Heißklebepistole für die Schuhindustrie erfunden hat. Und es ist ihm immer noch anzumerken, wenn er ein „Puzzle“ aus 6.500 Stahlteilen zeigt, zusammensetzt zu einem futuristischen Bau für einen Dinosaurierpark. Bernhard Hahner steht ganz in der Tradition des „Fuldaer Edison“: Ferdinand Schneider war ein Ingenieur, Physiker und Erfinder, der 1895 die drahtlose Telegraphie erfunden hat. Er arbeitete mit dem ebenfalls in Fulda geborenen Ferdinand Braun zusammen. Braun verbesserte die Erfindung und bekam dann auch den Nobelpreis. Schneider ging leer aus. Für Hahner sieht es besser aus: Er kann sich den Spaß leisten, eines der von ihm bewunderten Fuldamobile zu kaufen und instand setzen zu lassen. (Text: hr-fernsehen)