Einstein (2007) Folge 27: Geniale Natur: Was wir von Muscheln und Algen lernen können
Folge 27
Geniale Natur: Was wir von Muscheln und Algen lernen können
Folge 27
Durch Evolution und die natürliche Auslese hat die Natur währen Milliarden Jahren eigene Wege und optimale Lösungen gefunden, sich ihrer Umwelt optimal anzupassen, Krisen zu überwinden und Probleme zu lösen. «Einstein» geht an eine Küste in der Bretagne, wo Flut und Ebbe den Meeresspiegel täglich zwei Mal über zehn Meter steigen und fallen lässt. Zusammen mit dem Meeresbiologen Thomas Jermann erkundet Moderator Tobias Müller die Superkräfte von Tieren und Pflanzen, die diesen ermöglichen, in diesem extremen Lebensraum zu überleben und zeigt, wie Forschende sich von der Natur inspirieren lassen, um eine nachhaltigere Welt zu gestalten. Aus mineralisiertem CO2 Gebäude wachsen lassen Rund 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses geht auf Gebäude zurück. Und die Bauwirtschaft ist auch für 40 Prozent des globalen Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Architekt Michael Pawlyn fordert deshalb einen Paradigmen-Wechsel. Angesichts der Klimakrise sei Nachhaltigkeit zu wenig, weil diese nur die negativen Auswirkungen auf die Umwelt mindert. Stattdessen müsse man regenerative Ansätze verfolgen, die die bereits verursachten Schäden wieder reparieren. Die Lösungen seien bereits vorhanden – überall in der Natur. Ein Beispiel ist sein «Biorock-Pavillon», der ähnlich wie Korallen unter Wasser zu einem fertigen Gebäude wachsen und dabei CO2 aus der Atmosphäre binden
soll. Mit dem Lotuseffekt Treibstoff sparen und Abfälle minimieren Das Lotusblatt ist extrem wasserabstossend. Fallen Tropfen auf ein Blatt, nehmen sie eine perlartige Form an und gleiten über das Blatt, ohne Halt zu finden. Dieses Phänomen ist als Lotuseffekt bekannt. Forschende lassen sich von solchen Vorbildern aus der Natur inspirieren, um neue Lacke zu kreieren, an denen sich nichts festhalten kann. So behandelte Oberflächen können helfen, Treibstoff in der Schifffahrt zu sparen. Denn Wasserorganismen, die den Schiffsrumpf besiedeln und zu einer rauen Oberfläche führen, können sich nicht mehr festsetzen. So könnten Millionen Tonnen von CO2 eingespart werden. Aber auch Abfälle können reduziert werden, weil sich Behältern und Tanks rückstandslos entleeren lassen. Vögel als Vorbild für effizientere Flugzeuge Schon Leonardo da Vinci liess sich im 16. Jahrhundert für seine Entwürfe für Flugmaschinen von den Vögeln inspirieren. Aber auch Fledermäuse dienten früh als Inspiration für Fluggeräte. Heute hat der Mensch den Himmel mit seinen Flugzeugen erobert. Pro Tag starten weltweit rund 100’000 Flüge. Um ihre wirtschaftlichen Interessen besser mit der Ökologie in Einklang zu bringen, nehmen sich die Flugzeugentwickler heute wieder mehr die Natur als Vorbild. Zum Beispiel indem Sie die Flügelform von Greifvögeln oder die Flugformationen von Zugvögeln nachahmen für optimierte Flugzeugformen. (Text: SRF)