Einstein (2007) Folge 15: Einstein in der Psychiatrie – Es ist okay, nicht okay zu sein.
Folge 15
Einstein in der Psychiatrie – Es ist okay, nicht okay zu sein.
Folge 15
Alltag in einer psychiatrischen Klinik Eine Woche lang beobachtete «Einstein»-Moderatorin Kathrin Hönegger den Alltag in der psychiatrischen Klinik Beverin bei Cazis GR. Sie begleitete drei Patienten mit Depressionen zu ihren Therapien und erlebte dabei eine unerwartete Offenheit und Ehrlichkeit. Kleine Menschen in grossen Nöten Es sind Kinder wie andere auch. Aber schlimme Erlebnisse, schwierige Familiensituationen und seelische Verletzlichkeit haben sie in grösste Not gebracht. In Fällen wie diesen ist eine stationäre Therapie manchmal die beste Option. «Einstein» durfte den speziellen Alltag von Kindern und Fachleuten auf der Kinderpsychiatrischen Abteilung an der Basler Universitätsklinik dokumentieren. Unterwegs mit der Notfallpsychiaterin Freitagabend in der Stadt Zürich. Ein besorgter Vater hat Angst um seinen suizidgefährdeten Sohn, Nachbarn sorgen sich um eine verwirrte Frau, und ein Heimleiter meldet einen randalierenden Insassen. So oder ähnlich tönen die Anrufe bei der Notfallpsychiaterin. «Einstein» begleitet Hanna Steinmann bei ihrem Dienst und erlebt den normalen Wahnsinn. Borderline: Leben auf der Achterbahn der Gefühle Extremste Gefühls- und Stimmungsschwankungen, die nicht zu
ertragen sind. Typisch für die instabile Persönlichkeitsstörung Borderline und dominierendes Thema von Jlonas Kunst, die sie als «Cat_Velvet» ins Internet lädt. Dank digitalem Zeichenstift kann sie das innert Minuten wechselnde Gemütschaos mit anderen teilen. Das hilft ihr aber auch ihren immer zahlreicheren Followern auf Instagram. Das Glück aus der Steckdose Seit mehr als 80 Jahren wird Strom zur Behandlung von psychischen Krankheiten eingesetzt. Allerdings: Nach den brutalen Bildern aus den Anfangszeiten haben sich die Methoden stark verändert und erleben ein regelrechtes Comeback. «Einstein» dokumentiert eine TMS , eine EKT und sogar das Einsetzen eines Hirnschrittmachers zur Linderung von starken Depressionen. Das Outing ins Offside Früher war Ruedi Gafner gesundheitlich viel schlimmer dran als heute, doch das hat 35 erfolgreiche Berufsjahre lang niemanden interessiert. Dann outete er sich als Mensch mit bipolarer Störung und seither fühlt er sich «arbeitsrechtlich suzidiert». Psychische Erkrankungen sind heute immer noch stark stigmatisiert. Betroffene schämen sich, leiden unter Schuldgefühlen oder haben das Gefühl, versagt zu haben. Dies ist längerfristig weder für die Psyche noch für den Körper gesund. (Text: SRF)