Eco Spezial, Seite 1

  • Amazon ist eine Maschine, die weltweit mehr als 300 Millionen Menschen gleichzeitig beobachten, vergleichen, und analysieren kann. Niemals in der Geschichte des Handels hat ein Konzern so viele Daten über das Verhalten von Käufern und Händlern gesammelt. Denn Amazon ist nicht nur Marktplatz, Marktaufsicht und Anbieter für immer mehr Dienstleistungen und Dinge – die Maschine kontrolliert auch alle Datenströme auf diesem Markt und nutzt sie in ihrem Sinn. Im Gewand des harmlosen Internet-Händlers, der immer nur das Wohl der Kunden im Blick hat, verschafft sich der Gigant intimste Einblicke in das Leben seiner Kunden. Die Regisseure Martin Herzog und Marko Rösseler gehen der Frage nach ob Amazon mit seinem ungebremsten Wachstum dabei ist, unser Wirtschaftssystem völlig umzukrempeln. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere2018ORF 2
  • Hunderte Millionen Euro Steuergeld werden innerhalb der Europäischen Union auf einer Steueroase versteckt – auf Zypern. Das belegt ein 1,3 Terrabyte-großer Datensatz, der dem Internationalen Konsortium investigativer JournalistInnen – kurz ICIJ – zugespielt wurde. 272 Journalistinnen und Journalisten aus 55 Ländern und von 69 Medien – in Österreich der ORF und „Der Standard“ – haben acht Monate lang recherchiert und die 3,6 Millionen Dokumente durchforstet. Darin tauchen rund 800 Firmen von Russinnen und Russen auf, die seit 2014 sanktioniert sind.
    Reiche Menschen, aber auch Firmen haben über abenteuerliche Konstrukte Vermögenswerte und Firmengewinne über Jahre hinweg auf der kleinen Insel im Mittelmeer geparkt, um ihr Vermögen vor Steuerbehörden zu verstecken. Und die Spur des Geldes führt auch nach Österreich. Genauer gesagt auf den Semmering in ein Grandhotel. Dessen damaliger Käufer – ein ehemaliger FPÖ-Nationalratsabgeordneter – betonte bisher immer, dass das Geld für den Kauf des Hotels von ihm komme. Die jetzt veröffentlichten Daten widerlegen seine Aussage.
    Der Fall „Panhans“ wirft die Frage auf: Woher kommt das Geld für den Kauf und war es sauber? „Eco“ hat aber nicht nur am Semmering nachgefragt, wie es zu diesem dubiosen Geschäft gekommen ist, sondern ist auch nach Zypern geflogen, um herauszufinden, wer die Firmen sind, die reichen Menschen helfen, ihr Geld außer Landes zu schaffen. Außerdem sind Elisabeth Lind und Emanuel Liedl folgenden Fragen nachgegangen: Für wen zahlt sich das Modell Steueroase aus, was unternimmt die EU gegen Steuerflucht und wie lebt es sich auf der Steueroase Zypern? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 16.11.2023ORF 2
  • Wenn Sie in Österreich leben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie seit Jahrzehnten gentechnisch veränderte Lebensmittel essen – auch wenn sie mit „Bio“ oder „Gentechnikfrei“ gekennzeichnet sind. Möglich macht das eine Ausnahme der Europäischen Union für eine alte Form der Gentechnik, die wir seit fast 100 Jahren nutzen. Aber darüber spricht niemand gerne, denn diese beiden Etiketten sind im deutschen Sprachraum längst zum Milliardengeschäft geworden. Jetzt wird in der EU über eine weitere Ausnahme von dieser Kennzeichnungspflicht diskutiert: Die sogenannte Genschere CRISPR/​Cas soll nach Plänen der EU-Kommission ebenfalls kennzeichnungsfrei bleiben und könnte damit das Image des „gentechnikfreien Österreichs“ gefährden.
    In Seibersdorf bei Wien wird die DNA von Saatgut durch radioaktive Bestrahlung oder chemische Behandlung grundlegend verändert. Eine Methode, die der Europäische Gerichtshof offiziell als „Gentechnik“ eingestuft hat, die er aber gleichzeitig von der Kennzeichnungspflicht für genetisch veränderte Lebensmittel ausgenommen hat.
    Einerseits, weil von dieser alten Form der Gentechnik seit Jahrzehnten keine Gefahr ausgeht und andererseits, weil man mittlerweile unmöglich feststellen kann, in welchen Pflanzen und Produkten diese Gentechnik heute drinnen steckt. Eben auch in solchen, die als „Bio“- und „Gentechnikfrei“- sehr erfolgreich vermarktet werden. Die neue Züchtungsmethode CRISPR/​Cas – die „Genschere“ – ist ein viel kleinerer Eingriff in das Erbgut als die Mutationszüchtung.
    Die Pflanzen, die aus ihr hervorgehen, sind unmöglich von naturnah gezüchteten Arten zu unterscheiden. Dennoch sorgt der Vorschlag der EU-Kommission, diese neue Form der Pflanzenzüchtung von den strengen Auflagen für Gentechnik in Europa zu befreien, für Schrecken bei Biobauern, Saatgutzüchtern und NGOs wie Greenpeace, die in der Diskussion auch vor Bildern einer unkontrollierbaren biologischen Gefahr nicht zurückschrecken. Hat die Angst vor Gentechnik in Österreich den Blick auf die wissenschaftlichen Fakten verdeckt? Ein ECO-Spezial von Martin Steiner (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 25.01.2024ORF 2
  • Österreich hat ein Glücksspiel-Problem. Seit Jahren machen sich im Internet Online-Casinos breit und zocken die Spielerinnen und Spieler ohne jeden Schutz ab. Zehntausende Österreicherinnen und Österreicher haben ein problematisches Spielverhalten. Der Schaden geht in die hunderte Millionen Euro. Ganze Existenzen und die ihrer Familien stehen auf dem Spiel. Die negativen Auswirkungen sind vielfältig: Beziehungsprobleme, Privatkonkurse, Jobverlust und Suizidgedanken. Neun von zehn Menschen geben an, die Wiener Spielsuchthilfe wegen Online-Glücksspiel aufzusuchen. Das Problem: Laut Schätzungen gehen zwei Drittel aller Spielverluste auf das Konto illegaler Anbieter.
    Denn außer „Win2day“, das den Casinos Austria gehört, darf niemand in Österreich Onlineglückspiele anbieten. Immer öfter kommt es vor, dass Betroffene versuchen ihre Spielverluste einzuklagen – doch das gelingt nicht immer. Die Anbieter argumentieren mit einer Glücksspiellizenz aus Malta und berufen sich auf die EU-weite Dienstleistungsfreiheit. Der Europäische Gerichtshof gibt allerdings den Spielerinnen und Spielern recht. Deshalb laufen rund 25.000 Klagsfälle, wie Recherchen von ECO und dem Magazin Dossier zeigen.
    Und noch ein Kuriosum: Auch die illegalen Anbieter von Online-Glückspielen, die also gar nicht hier als Unternehmen tätig sein dürften, zahlen an den österreichischen Staat 40 % Steuern. Warum unternimmt der Staat trotz dieser enormen volkswirtschaftlichen Kosten nichts dagegen? Warum verlaufen mehrere Anläufe der Politik, das verbotene Glücksspiel im Internet einzuschränken und Spielsüchtige zu schützen, im Sand? Und welche Rolle spielen Sportwetten-Anbieter, die Glücksspiele eigentlich gar nicht anbieten dürften, es aber trotzdem tun? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 02.11.2023ORF 2
  • Geld ohne viel Arbeit – mit diesem Versprechen ist die Firma Tupperware vor mittlerweile über 70 Jahren angetreten und berühmt geworden. Die Verkaufsevents von wieder verschließbaren Plastikbehältern waren der Anstoß für ein neues Vertriebssystem, das weltweit kopiert und erweitert wurde: Multi-Level-Marketing. Wie der Name schon andeutet, haben dadurch selbstständige VertriebspartnerInnen – neben dem Verkauf der Produkte – die Möglichkeit, neue VerkäuferInnen anzuwerben und bekommen dafür wiederum Provision vom Unternehmen selbst.
    Eine Strategie, die Firmen wie Amway, Herbalife aber auch dem steirischen Kosmetik- und Nahrungsergänzungsmittel-hersteller Ringana einen rasanten Aufstieg und hohe Gewinne beschert hat. Das Erfolgsrezept soll im persönlichen Kontakt liegen, den die VerkäuferInnen mit ihren KundInnen haben. Doch nicht immer wird der Traum vom leicht verdienten Geld Wirklichkeit. Küchenhelfer, Pflegecremes und Nahrungsergänzungsmittel sind das eine – mittlerweile werden aber auch digitale Produkte über Multi-Level-Marketing-Systeme verkauft.
    Beliebt sind aktuell Unternehmen, die Finanzanlagetipps geben oder Finanzschulungen anbieten – und ihren KundInnen den schnellen Reichtum versprechen. Hoch im Kurs ist im Moment – folgt man Bildern von protzigen Autos und teuren Urlauben in sozialen Medien – die IM Mastery Academy. Mit groß aufgezogenen Veranstaltungen und Personen-Kult rund um die Gründer, wirbt das amerikanische Unternehmen vorwiegend um die Gunst junger Menschen – die nicht selten Schule und Studium abbrechen oder ihre Jobs kündigen, um ihre ganze Energie der Academy zu widmen.
    Deshalb warnen nicht nur internationale Finanzbehörden vor dem mutmaßlichen „Pyramidenspiel“, sondern auch die Bundesstelle für Sektenfragen ist mit Rückmeldungen besorgter Eltern konfrontiert. Mutmaßlich sind mehrere tausend junge Erwachsene Mitglied der IM Mastery Academy. Doch nicht jede Geldanlage am Handy ist gleich Abzocke: Mittlerweile gibt es viele Online-Broker, die den Handel mit Finanzprodukten via App niederschwellig anbieten – und regen Zulauf haben.
    Denn das Vertrauen in herkömmliche Banken ist in den vergangenen Jahren gesunken und so nehmen vor allem junge Menschen ihre Geschäfte selbst in die Hand und werden regelrecht süchtig nach den steigenden Kursen. Das schnell verdiente Geld gibt es aber auch hier nicht, warnen FinanzexpertInnen. Denn die Apps am Handy schauen zwar aus wie harmlose Online-Games, am Ende kann man aber auch hier viel Geld verlieren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 13.07.2023ORF 2
  • Die Bürgermeisterwahl in Salzburg zeigt: das Thema Wohnen bringt politische Mehrheiten ins Wanken, denn gerade in der Stadt können sich viele die Miete nicht mehr leisten. Eine 3-Zimmer-Wohnung ist vielerorts gar nicht mehr unter 1.000 Euro zu bekommen. Gerade für Menschen, die wenig verdienen, ist das ein Problem, denn sie geben im Schnitt schon jetzt mehr als 40 Prozent ihres Einkommens monatlich nur fürs Wohnen aus – Tendenz steigend. Am Land ist die Situation eine andere, denn da lebt die Mehrheit im Eigentum. Aber auch hier wird die Situation für junge Familien immer schwieriger. Der Traum vom eigenen Haus ist für viele in weite Ferne gerückt.
    Nach den Niedrigzins-Jahren sind Kredite jetzt wieder deutlich teurer geworden, dazu kommen gestiegene Baukosten und auch die Grundstückspreise sind durch den Bauboom der vergangenen Jahre massiv gestiegen – gerade im Speckgürtel rund um die Städte. Die Politik scheint dieser Entwicklung machtlos gegenüberzustehen. Dabei sind die Probleme schon lange bekannt: Es werden zu wenig Sozialwohnungen gebaut, die von den SteuerzahlerInnen eingehobenen Wohnbauförderungsbeiträge für andere Budgetposten verwendet und gegen leerstehende Wohnungen in den Innenstädten wird auch nichts unternommen. Wird Wohnen unleistbar? Und wie lässt sich diese Entwicklung stoppen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 28.03.2024ORF 2
  • Der Krieg in der Ukraine, der vor fast genau einem Jahr durch den russischen Überfall auf das Nachbarland begann, hat auch massive Folgen für die Wirtschaft – in Russland, in der Ukraine und in Europa. ECO Spezial beleuchtet, wie die Menschen und die Unternehmen in den beiden kriegsführenden Staaten mit dem Krieg umgehen, und blickt auf einige der Auswirkungen auf Europas Wirtschaft. Wie können die Fabriken in der Ukraine trotz der ständigen Stromausfälle weiter produzieren? Warum haben die westlichen Sanktionen Russland nicht in den Staatsbankrott getrieben? Was geschieht mit dem Vermögen der Kreml-treuen Oligarchen, das eingefroren wurden? Und wie werden Österreich und Europa in Zukunft ohne russische Lieferungen von Gas, Öl, Düngemittel und anderen wichtigen Produkten auskommen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 23.02.2023ORF 2
  • Die Digitalisierung aller Gesellschafts- und Wirtschaftsbereiche schreitet seit Jahren massiv voran und erhält durch die Corona-Krise zusätzlich einen kräftigen Schub. Die menschlichen Sinne bleiben dabei manchmal auf der Strecke. Direktes Erfahren und Empfinden – Greifen, Schmecken und Riechen – wird immer öfter durch Distanzierung ersetzt. Viele fühlen sich entfremdet. Kein Wunder, dass dies auch zu Gegenbewegungen führt. „Die guten, alten Zeiten“ werden für viele zum Sehnsuchtsort, angesichts einer sich immer schneller drehenden digitalen und unsicheren Welt.
    Stile und Moden längst vergangener Zeiten sind gerade bei jüngeren Menschen heute wieder gefragt. Sogar tot geglaubte, alte, analoge Technologien finden neue Fans. Die Nachfrage nach Polaroid-Kameras und analogen Schallplattenspielern ist weltweit im Anstieg. Internationale Möbel-Hersteller haben Retro-Produkte im Sortiment und renommierte Hotelketten richten ihre Zimmer im Vintage-Stil ein. Die bestverkauften Kleinwägen der Automobil-Produzenten zitieren bewusst die Linien und Images von kultigen Modellen der 60er und 70er-Jahre.
    Bei Kinderspielzeug feiern trotz Playstation & Co auch althergebrachte Holzbaukästen von Matador ihr Revival, moderne Elektro-Fahrräder werden im Look der 40er-Jahre gestaltet und die klassische Vespa ist in Österreich der meistverkaufteste Roller. Analog wird immer mehr zur schicken Gegenkultur der digitalen Welt. ECO zeigt, wie dieser Trend die Wirtschaft beeinflusst und Unternehmen zum Umdenken bringt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 19.08.2021ORF 2
  • Zuerst die Corona-Pandemie, jetzt der Krieg in der Ukraine: Die Weltwirtschaft gerät ins Wanken, eine hohe Inflation schlägt sich bei Energiepreisen und im Supermarkt bereits nieder, Wirtschaftsforscher befürchten eine Rezession und einen damit verbundenen Anstieg der Arbeitslosigkeit. In Krisen kommen viele ins Grübeln, ob die aktuelle Wirtschaftsordnung und ihr Entlohnungssystem grundsätzlich überarbeitet oder sogar neu gedacht werden sollten. Eine Idee erfreut sich gerade in den letzten Jahren wieder größerer Beliebtheit: Das bedingungslose Grundeinkommen. Es findet Anhänger von wirtschaftsliberalen UnternehmerInnen bis hin zu linken ÖkonomInnen. Das Versprechen: Geld für alle, bedingungslos und über 1000 Euro monatlich.
    Dadurch soll die Armut verschwinden, Menschen würden freier entscheiden können, was und wie viel sie arbeiten wollen und dadurch ihr Potenzial – auch im Sinne des Staats, der Wirtschaft und der Gesellschaft – besser entfalten können, so zumindest die Hoffnung der Befürworter. Leistungsfeindlich, unfair und schon gar nicht finanzierbar sind nur drei der Argumente, die Gegner ins Treffen führen. Aber was machen Menschen, wenn sie monatlich bedingungslos vom Staat Geld bekommen? Werden sie produktiver oder landen sie in der sozialen Hängematte? Ließe sich so ein bedingungsloses Grundeinkommen überhaupt finanzieren? Oder stellt sich die Frage nach der Finanzierung gar nicht, weil in einem reichen Land wie Österreich ohnehin niemand arm sein sollte? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 21.04.2022ORF 2
  • Ein junger Tiroler schmeißt die Schule und hilft lieber mit, alte Dachböden in Luxuswohnungen zu verwandeln: So soll die sagenhafte Karriere des Rene Benko begonnen haben. Heute ist er einer der größten, prominentesten und wohl auch reichsten Immobilienunternehmer im deutschsprachigen Raum. Ihm, beziehungsweise seiner Firma Signa, gehören Gebäude wie das Chrysler-Building in New York, das berühmte Kaufhaus Kadewe in Berlin, die Handelsketten Karstadt und Kika-Leiner, ein ganzer Berg in Südtirol, Luxushotels und das Goldene Quartier in Wien.
    Rene Benkos Verbindungen in die Politik und Wirtschaft sind legendär. Er selbst tritt nur noch selten in der Öffentlichkeit auf, mit Medien redet er so gut wie gar nicht. Über ihn sagt man, er sei ein Grenzgänger, der den rechtlichen Rahmen zu seinen Gunsten ausreizt, ein kühler Rechner mit fast fotografischem Zahlengedächtnis. Aber wird tatsächlich alles zu Gold, was er in die Hand nimmt? Und warum ist sein Firmenimperium mit seinen unzähligen Gesellschaften, Beteiligungen und Stiftungen von außen so undurchschaubar? Viel Platz für Spekulationen jedenfalls.
    ECO-Spezial zeichnet den Werdegang des Immobilienkaisers nach. Auf dem Weg zu Europas größtem Immobilienentwickler, der zuletzt auch mit einer Beteiligung an der Kronen Zeitung oder als beinhart kalkulierender Online-Sporthändler für Aufsehen sorgte. Ein Blick hinter schöne Fassaden und in die Geschichte eines österreichischen Unternehmers, der in seinem Milliardenimperium nicht mehr operativ tätig sein soll, bei dem aber trotzdem alle Fäden zusammenlaufen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 07.07.2022ORF 2
  • Die Kuh als Kompromiss: Die Hälfte der nutzbaren Erdoberfläche ist Grasland. Land, das nur über Grasfresser wie Kühe für die Welternährung nutzbar gemacht werden kann. Gleichzeitig trägt das Methan aus Rindermägen zum Klimawandel bei.
    Die industrielle Landwirtschaft gefährdet ihre eigene Grundlage: Jedes Jahr verlieren wir ein Prozent des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens weltweit an fortschreitende Umweltzerstörung. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung, die er ernähren soll: Bis 2050 sollen sich bereits zehn Milliarden Menschen die Erde teilen. Wie kann eine Landwirtschaft aussehen, die die Menschheit trägt, ohne ihr Ökosystem zu zerstören? Es gilt den Spagat zwischen Ernährungssicherheit und Ökologie zu schaffen. Biologische Landwirtschaft schont zwar die Böden, bringt aber zu wenig Ertrag für die gesamte Menschheit.
    Intensivlandwirtschaft versorgt die breite Masse, ruiniert die Erde langfristig und gefährdet die Biodiversität. Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma? Um den Einsatz teurer Kunstdünger und schädlicher Pestizide zu reduzieren, setzt die industrielle Landwirtschaft große Hoffnungen in moderne Technologien. Statt wie bisher flächendeckend zu spritzen, sollen künftig Drohnen und Feldroboter die Problemzonen eines Ackers ausfindig machen und die Chemikalien gezielt und sparsam in den Boden einbringen.
    Ist das die Zukunft der Landwirtschaft? Oder ist es nur „weniger vom Schlechten“, wie jene meinen, die Landwirtschaft ganz ohne Land betreiben: In riesigen Wohntürmen entstehen sogenannte „vertikale Farmen“. Im Keller von Zinshäusern wachsen Delikatessen. Und die Weltraumforschung arbeitet daran, Obst und Gemüse ganz ohne „Mutter Erde“ zu produzieren. Martin Steiner berichtet in einem „ECO Spezial“ vom Dilemma eines immer kleiner werdenden Planeten, der eine immer größer werdende Bevölkerung ernähren muss. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 20.10.2022ORF 2
  • Die vergangenen Jahre haben wir als eine Aneinanderreihung von Krisen erlebt: Zuerst die Corona-Pandemie, dann die weltweiten Lieferketten-Probleme, der Krieg in der Ukraine, die explodierenden Energiepreise und als Folge die Rückkehr der Inflation. Dazu kommen die immer drastischeren Auswirkungen der Erderwärmung. Begleitet werden diese Ereignisse von einer größeren Entwicklung, die massive Folgen für die ganze Menschheit haben könnte. Die Globalisierung ist ins Stocken geraten. Der Freihandel bremst sich ein, der Protektionismus nimmt zu. Immer mehr Staaten versuchen sich abzuschotten und auf nationale Alleingänge zu setzen. Die Welt droht sich in verfeindete Blöcke aufzuspalten, Handelskriege nehmen zu, Energie ist zur Waffe geworden.
    Multinationale Konzerne schauen nicht mehr nur auf die Kosten, wenn sie über Produktionsstätten entscheiden, sondern suchen sich Zulieferer aus dem eigenen Land oder in verlässlicheren Staaten.- Was sind die Auswirkungen einer solchen „De-Globalisierung“? Wird die Welt dann gerechter und die Weltwirtschaft weniger klimaschädlich? Oder drohen durch einen Rückgang des Wachstums Wohlstandsverluste, Zunahme der Armut und möglicherweise neue politische Konflikte? Österreichische Unternehmen haben von der Globalisierung besonders stark profitiert, vor allem durch die Ostöffnung. Wird der Arbeitskräftemangel weiter verschärft, die Teuerung zunehmen und werden die Löhne stagnieren? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 17.11.2022ORF 2
  • OMV Raffinerie, Schwechat.
    Die Russland-Connection: Wie die OMV sich selbst und Österreich vom russischen Gas abhängig gemacht
    Die österreichische OMV – und die russische Gazprom. Das ist eine Schicksalsgemeinschaft seit Jahrzehnten. Oder fast schon eine Ehe. Zumindest wurde 2018 nach 50 Jahren geschäftlicher Beziehungen „Goldene Hochzeit“ gefeiert. Wladimir Putin war in Wien und es wurden neue Gaslieferverträge bis 2040 abgeschlossen. Weder die Gaskrise 2009 noch die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 konnten der Beziehung nachhaltig schaden. Im Gegenteil: Es floss immer mehr russisches Gas nach Österreich. Erst seit Beginn des Kriegs in der Ukraine werden öffentlich Fragen gestellt.
    Warum haben sich die OMV-Manager darauf eingelassen und warum hat die Politik nichts dagegen unternommen? Österreich ist nach wie vor einer der besten Kunden der Gazprom in Westeuropa, mehr als ein Jahr nach Kriegsausbruch werden noch immer über 70 Prozent des heimischen Gases aus Russland importiert. Zum Vergleich: in Deutschland sind es Null Prozent. Die EU-Kommission hat vor kurzem kritisiert, dass Österreich nach wie vor keinen klar definierten, kurzfristigen Plan zur vollständigen Abkoppelung von russischen Gasimporten vorgelegt hat.
    Man tut sich hierzulande schwer, die lange gewachsene Beziehung zu beenden. Natürlich hat Österreich auch davon profitiert. Jahrzehntelang galt die Versorgung mit russischem Gas als sicher und günstig. Das war ein Segen für die heimische Industrie und die vielen Haushalte, die von Kohle- oder Ölheizungen auf Gas umgestellt haben. Ein Blick zurück bis ins Jahr 1968, als erstmals russisches Gas nach Österreich gebracht wurde – und ein Blick nach vorne, wo sich mehr denn je die Frage stellt: Wie kann Österreich aus dieser Lage herauskommen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 15.06.2023ORF 2
  • Wladimir Putin, Russlands ewiger Präsident und imperialer Kriegsherr, ist kein einsamer Alleinherrscher. Er stützt sich auf einen Kreis von Männern, die mindestes so reich wie mysteriös sind: die Oligarchen. Ohne sie könnte Putin seinen Krieg in der Ukraine nicht führen. Megajachten, Megavillen, Megamodels – das Bild der russischen Oligarchen im Westen ist geprägt von ihrem obszönen Reichtum, von Skandalen und Geheimniskrämerei. Aber hinter dieser Oberfläche sind sie die Schlüsselfiguren im politischen System Russlands. Ihre Loyalität zum Kreml ist grenzenlos, denn nur ihm verdanken sie ihren Zugriff auf die riesigen Öl- und Gaskonzerne, Banken und anderen Ressourcen.
    Im Gegenzug für ihren glamourösen Lifestyle müssen sie nicht nur den russischen Staat finanzieren, sondern auch die radikalen Ziele des Kremls umsetzen. Bis hin zum Krieg in der Ukraine. Auch deshalb sind sie so grenzenlos verschwiegen. Sie zeigen sich nicht und geben nichts preis. Doch es gibt eine Handvoll Menschen, die ihnen auf den Fersen sind. Wie zum Beispiel die junge österreichische Forscherin Elisabeth Schimpfössl, die allein 80 russische Superreiche persönlich befragt hat. Was bewegt jene superreichen Männern? Wie viel Geld und Macht besitzen sie? ECO-Spezial zeigt eine Produktion des ZDF. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 27.07.2023ORF 2
  • Österreichs Seeufer haben über die Jahrzehnte eine bemerkenswerte Wandlung durchgemacht: Von „sauren Wiesen“ die für die Landwirtschaft fast wertlos waren, zu Luxusbauland mit Quadratmeterpreisen bis zu 5000 Euro. So teuer diese Grundstücke sind – die Seen und ihre Ufer gehören uns allen. Das Wasserrechtsgesetz definiert sie als „großen Gemeingebrauch“. In der Praxis sind viele der heimischen Seen aber so dicht verbaut, dass Erholungssuchende kaum noch Wege finden um zu ihrem Recht kommen. Ein Recht, das scheinbar nur in Vorarlberg geschützt wird: Am Bodensee ist per Gesetz ein 10 Meter breiter Uferstreifen für die Öffentlichkeit bestimmt. Haben Herr und Frau Österreicher ein Anrecht auf das Seeufer? Und was würde das für die Luxusimmobilien bedeuteten, wenn sich jeder und jede davor breit machen kann? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 17.08.2023ORF 2
  • All-Macht: Wie zwei US-Milliardäre um die Herrschaft im Weltraum kämpfen
    Zwei US-Milliardäre – Jeff Bezos, der Gründer des Online-Händlers Amazon und Elon Musk, der Chef des Elektroauto-Konzerns Tesla – zählen zu den reichsten Männern der Welt und sind gleichzeitig Rivalen. Beide haben seit ihrer frühesten Jugend eine Vorliebe für den Weltraum und jeder von ihnen träumt davon, der Erste zu sein, der mit seiner Rakete zum Mond oder gar zum Mars fliegt. Doch es geht hier nicht nur um Jugendträume von exzentrischen Multimilliardären, es geht um ein wichtiges neues Geschäftsfeld. Wer von den beiden macht als erstes den Weltraum kommerziell nutzbar? Wer bringt Satelliten in die Erdumlaufbahn? Wem gelingt es ferne Planeten mit Menschen zu besiedeln und dort Städte zu bauen? All das klingt nach Science-Fiction und dennoch geht es um handfeste Wirtschaftsinteressen.
    Es geht um Aufträge von der amerikanischen NASA in Milliardenhöhe und darum wer als Pionier die kommerzielle Raumfahrt im 21. Jahrhundert dominieren wird. Denn längst erledigen private Unternehmen für die Nationalstaaten wichtige Aufträge im All. Wie weit wird diese intensive Kommerzialisierung des Weltraums gehen? Und wird es in Zukunft Weltraumtourismus für alle geben? ECO Spezial zeigt eine Dokumentation der französischen Filmemacherin Agnes Hubschman über Jeff Bezos und Elon Musk. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 14.09.2023ORF 2
  • In Rene Benkos Immobilien- und Handelsimperium geht es dieser Tage Schlag auf Schlag: die Signa Holding hat Insolvenz angemeldet, will aber nach einer Sanierung weitermachen. Ob das gelingt, ist äußerst fraglich. Benkos Signa ist in Zahlungsschwierigkeiten, sie braucht dringend Geld. Hunderte Millionen. Benkos Unternehmen kämpft mit Zinssteigerungen und dem Wertverlust von Gebäuden. Doch das Vertrauen der Investoren und Banken ist erschüttert. Baustopps bei Prestigeprojekten wie dem Hamburger Elbtower, bei Signa-Projekten in Berlin oder München haben in den letzten Wochen schon für politischen und medialen Wirbel sorgen. Benko selbst musste sich auf Druck der Investoren aus der Signa zurückziehen.
    Ein Sanierer soll jetzt retten, was zu retten ist. Ist das das endgültige Ende des Immobiliengurus Rene Benko? Jahrelang galt er als einer der größten, prominentesten und wohl auch reichsten Immobilienunternehmer im deutschsprachigen Raum. Ihm, beziehungsweise seiner Firma Signa, gehören prestigeträchtige Gebäude wie das Chrysler-Building in New York, das berühmte Kaufhaus Kadewe in Berlin, die Handelsketten Karstadt, ein ganzer Berg in Südtirol, Luxushotels und Teile vom Goldene Quartier in Wien. Doch längst wird verkauft, was geht. Stück um Stück verkleinert sich Benkos Reich. Wird sein Immobilienimperium nun zerbrechen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 30.11.2023ORF 2
  • Stefan Podlogar: Vintage Möbel als Lebensaufgabe.
    Sie helfen als Hebammen bei der Entbindung, haben ein kleines Geschäft oder können von überall aus als IT-Fachkraft arbeiten. Oft reicht ein Schreibtisch mit einem Computer, ein kleines Gassenlokal und ein Eintrag im Firmenbuch: Schon sind sie Unternehmerinnen und Unternehmer. Mehr als 60 Prozent aller Unternehmen in Österreich sind mittlerweile Ein-Personen-Unternehmen – sogenannte EPU. Ein-Personen-Unternehmer verzichten auf die Sicherheit einer Anstellung – sei es freiwillig oder unfreiwillig. Manche werden auch durch unterschiedliche Umstände in die Selbstständigkeit gezwungen.
    Sei es, weil sie sonst arbeitslos wären oder weil Betriebe Arbeitsleistungen auslagern. Auf der anderen Seite ist das Einzelunternehmertum für viele – vor allem für junge Menschen – eine Möglichkeit, ihre Begabungen und Interessen eigenverantwortlich auszuleben und ohne Zurufe aus der Chefetage kreativ und produktiv zu arbeiten. Trotz der großen Zahl haben die EPU keine große Lobby. Viele arbeiten deutlich mehr als fix Angestellte, und das ohne regelmäßige monatliche Gehaltsauszahlung mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
    Ist ein Ein-Personen-Unternehmer krank, steht der Betrieb. Derzeit laufen Verhandlungen der Sozialpartner, um bessere gesetzliche Rahmenbedingungen für Ein-Personen-Unternehmen zu schaffen. ECO hat fünf Ein-Personen-UnternehmerInnen besucht, die in ganz unterschiedlichen Bereichen ihre Selbstständigkeit im Kleinmaßstab leben. Wie geht es ihnen in ihrem Arbeitsleben zwischen Selbstverwirklichung und Selbstausbeutung? Und warum haben sie sich für diese Art der Selbstständigkeit entschieden? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 21.12.2023ORF 2
  • Original-TV-PremiereDo 23.05.2024ORF 2

zurück

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Eco online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…