Die Fakten sind alarmierend. Lediglich drei von einhundert Flüssen und Bächen in Sachsen sind in einem ökologisch guten Zustand und nur 43 Prozent aller Seen. Damit hat Sachsen das schlechteste Wasser ganz Deutschlands, laut einer WWF-Studie. Das größte Problem ist neben dem Bergbau der zu hohe Nitratgehalt im Grundwasser und der stammt eindeutig aus der Landwirtschaft. Es wird einfach zu viel Dünger auf die Felder gebracht. Die Folge: An jeder dritten Messstelle werden die Grenzwerte überschritten. In Thüringen und Sachsen-Anhalt ist die Lage kaum besser. Das könnte uns allen teuer zu stehen kommen. Strafzahlungen an die EU drohen: 850.000 EUR pro Tag, werden die Grenzwerte weiter überschritten. Eine bundesweite Düngemittelverordnung soll das ändern. Landwirte müssen ihren Düngemittelverbrauch besser dokumentieren. Außerdem bestehen Sperrfristen. Trotzdem sieht
und riecht man es auch in diesem Herbst wieder, dass vielerorts Felder gedüngt werden. Würden sie es nicht tun, besteht für Landwirte die Gefahr von Ernteausfällen, erklärt Andreas Jahnel vom Bauernverband. Insbesondere durch die Regenarmut der letzten Jahre sind die Böden in einem schlechten Zustand. 98 Agrarbetriebe haben darum vom sächsischen Landwirtschaftsministerium eine Ausnahmegenehmigung erhalten. „Echt“-Moderator Sven Voss trifft Landwirte, die umdenken müssen. Weniger düngen, dafür unserer aller Wasser schützen. Die Bereitschaft dazu ist unterschiedlich. Viele Bauern sehen ihre Existenz bedroht. Doch gelingt es vielleicht mit High Tech das Grundwasser reinzuhalten? Im Erzgebirge bearbeiten Landwirte ihre Felder inzwischen computergestützt und düngen nur nach Bedarf. Anderswo wird die Düngung durch Satelliten überwacht und so optimiert. (Text: mdr)