Echt Folge 294: Die geheimnisvollen Unterwasserwelten Mitteldeutschlands
Folge 294
Die geheimnisvollen Unterwasserwelten Mitteldeutschlands
Folge 294 (30 Min.)
Im ehemaligen Tagebaugebiet nahe Merseburg ist Moderator Sven Voss zu einer ganz besonderen Wanderung verabredet: Schwebend durch einen Wald spazieren, zwölf Meter tief unten im Geiseltalsee. Die alten Landschaften mit Bäumen, verschlungenen Waldwegen, kleinen Lichtungen sind auch heute noch – nach der Flutung – sichtbar. Es ist ein Eldorado für Taucher, die hier im klaren Wasser der Tagebauseen auf Entdeckungen gehen. Im Arendsee, im Nordwesten Sachsen-Anhalts sind Taucher einem ganz besonderen Geheimnis auf der Spur. Dem Mysterium, wonach der See einst eine Mühle samt Anwohnern verschlungen haben soll. Als die Taucher unter Wasser ein altes Mühlrad entdecken, wird es Gewissheit: Die Mühle ist tatsächlich im See versunken. Der Arendsee war früher viel kleiner und hat sich Stück für Stück immer mehr vom Land geraubt. Aufnahmen der Taucher belegen, dass der Untergrund auch heute noch in Bewegung ist. Die Ursache ist ein Salzstock im Untergrund. Tiefes Grundwasser sorgt für dessen Auslaugung. Das Salz löst sich auf und kann oben zu Erdrutschen führen. Wann das
nächste Ereignis dieser Art bevorsteht? Niemand kann das genau vorhersagen. Eher salzig ist auch das Wasser am Süßen See. Dort vermuten Archäologen aus Sachsen-Anhalt versunkene Siedlungen aus der Bronzezeit am Grund. Das Wasser ist hier zu trüb zum Tauchen. Daher wird der Untergrund hier mit Tauchrobotern erkundet. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Am Grund des Süßen Sees schlummern wohl wahre Schätze. In der Nähe von Bitterfeld liegen ganz sicher Schätze auf dem Seegrund. Tonnenweise Bernstein, wie man ihn eigentlich nur an der Ostsee vermutet. Ingo Jung fördert diesen Schatz mit Saugbaggern zu Tage. Vor der Flutung der Goitzsche haben Bergleute den Bernstein massenweise im Tagebau gefunden. Beim Ostseeurlaub machten sie sich einen Scherz daraus. Als sie ihre großen Brocken aus Bitterfeld dort präsentierten, brach regelrechtes Goldfieber aus. Ahnungslose Touristen gruben wie wild nach dem vermeintlichen Schatz, der so aber nur in Bitterfeld zu finden war. Das wussten damals aber nur die Bergleute aus Bitterfeld, die sich genüsslich im Strandkorb zurücklehnten. (Text: mdr)