Folge 202

  • Folge 202

    30 Min.
    Ein Strich, ein Punkt, ein ganzes Buch! Florence Hazrat: Das Ausrufezeichen: Es ist laut, sorgt für Aufregung und geht vielen als Signal der Übertreibung auf die Nerven: das Ausrufezeichen. Keine Boulevardzeitung kann darauf verzichten, Theaterkönige rufen nach einem „Königreich für ein Pferd!“, Popbands nennen sich „Wham!“ – und im kanadischen Bundesstaat Quebec gibt es sogar ein Städtchen namens „Saint-Louis-du-Ha! Ha!“. In ihrem von Beispielen nur so strotzenden Buch „Das Ausrufezeichen – Eine rebellische Geschichte“ rekonstruiert die Literaturwissenschaftlerin Florence Hazrat die Karriere dieses Satzzeichens seit seiner Erfindung im 14. Jahrhundert – in Literatur und Kunst, von der mittelalterlichen Handschrift bis zum Comic.
    Expressionisten streuten Ausrufezeichen en masse über ihre Texte, Adorno ekelte sich vor den pompösen, aber hohlen „lautlosen Beckenschlägen“, Donald Trump postet fast nichts ohne !!!. Florence Hazrats Geschichte eines rebellischen Interpunktionszeichens zeigt, was alles hinter einem Punkt und einem Strich stecken kann. Manchmal lohnt es sich, das Selbstverständlichste nicht einfach selbstverständlich zu nehmen.
    Die Hölle der Bürogesellschaft. Fien Veldman: Xerox:
    Drucken – Fehlercode – Papierstau:
    Das Leben der jungen Bürokraft ist eintönig und stumpfsinnig. In einer Welt voller pseudo-wichtiger Bullshit-Jobs und einer Hackordnung, die nur oberflächlich von modischem Managementgesäusel kaschiert wird. Selten hat eine Autorin die sinnentleerte urbane Bürowelt so eindringlich beschrieben wie die Niederländerin Fien Veldman in ihrem hochgelobten Debütroman „Xerox“. Wie fühlt es sich an, wenn man aus einfachen Verhältnissen kommt, einen Bürojob annimmt und bald schon spürt, dass hier alle ihren Platz haben, alle ihre Codes verstehen, nur man selber ahnt, dass man nie dazugehören wird? Wenn am Arbeitsplatz nur der Drucker einem zuhört? Früher dachte die Ich-Erzählerin, im prekären Milieu ihrer Kindheit habe sie am Rand gelebt. „Jetzt, nach meiner Integration in die Bürogesellschaft, werde ich von der Zentrifugalkraft der Existenz erst so richtig an den äußersten Rand der Gesellschaft gedrängt.“
    Zur Leipziger Buchmesse mit dem Schwerpunkt Niederlande und Flandern empfiehlt Denis Scheck den Roman „Trophäe“ der belgischen Autorin Gaea Schoeters, in dem ein Börsenspekulant auf der Suche nach dem letzten Kick vom Großwildjäger zum Menschenjäger wird.
    Und wie immer die kritische Revue der meistverkauften Bücher in Deutschland, diesmal die SPIEGEL-Bestsellerliste Sachbuch. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.03.2024Das Erste

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