Folge 183

  • Folge 183

    30 Min.
    Döris Dörrie: „Die Heldin reist“:
    In jedem Drehbuch-Grundkurs ist sie das dramaturgische Strickmuster: die „Heldenreise“. Protagonist – Herausforderung – Krise – Kampf – Sieg, das ist das Schema für eine spannende Story seit Ilias und Odyssee. Regisseurin und Autorin Doris Dörrie hinterfragt in ihrem neuen Buch die Männlichkeitsmuster, die dieser Art von Heldentum zugrunde liegen: „Lädiert, aber triumphierend kehrt der Held heim, bekommt die Frau, das Haus und das Auto und befreit auch gleich noch die daheimgebliebenen Jammerlappen.“ Wie klängen stattdessen weibliche Heldengeschichten? Wie wäre es, auf Testosteron, Pathos und Drama zu verzichten und von den Kämpfen des Alltags zu erzählen? Doris Dörrie berichtet in diesem sehr persönlichen Buch von drei Reisen, nach San Francisco, Tokio und Marrakesch, sie denkt nach über die Zwänge und Freiheiten ihres Berufs und über Männer, gegen die sie sich in früheren Jahren viel zu selten gewehrt hat.
    Auch Heldin wird man erst unterwegs. Und Reisen, schreibt Dörrie über ihre größte Leidenschaft, sind der beste Weg, mehr über
    sich selbst zu erfahren.
    Senthuran Varatharajah: „Rot (Hunger)“:
    Der Fall des „Kannibalen von Rotenburg“, ein einvernehmliches Verbrechen zweier Männer, provoziert Schrecken, Ungläubigkeit und Faszination. Auf dem Boulevard, aber seit langem auch in der Welt der Kunst. Senthuran Varatharajah beginnt sein Buch über diese extreme Brutalität mit den Worten: „Das ist eine Liebesgeschichte.“ Er hat einen sehr eigenwilligen Text verfasst, der die radikale, tödliche Verbindung der beiden Männer zum Anlass nimmt, Begehren, Sprache und Einsamkeit poetisch zu reflektieren. Obwohl er die blutige Tat beschreibt und die vorausgehende Korrespondenz der beiden zitiert, ist dies keine sensationsgeile Story. Vielmehr eine Meditation darüber, wo schon in unseren Sprachbildern und Phantasien die Wunschvorstellung steckt, sich das geliebte und doch unerreichbare Andere einzuverleiben. Ein kühner Text über Liebe, Grausamkeit und Grenzüberschreitungen.
    Denis Scheck empfiehlt:
    „Das Traumbuch“ von Martin Walser und Cornelia Schleime. Und wie immer kommentiert er die aktuelle SPIEGEL-Bestsellerliste, diesmal Sachbuch. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.05.2022Das Erste

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So 08.05.2022
23:00–23:30
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So 08.05.2022
12:30–13:00
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Mo 02.05.2022
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