Folge 136

  • Folge 136

    30 Min.
    Denis Scheck trifft den französischen Schriftsteller Jean Echenoz, der einen virtuosen Agentenroman vorgelegt hat, und die Journalistin Jana Hensel, die ihren ersten Roman über das Wesen der Liebe geschrieben hat. Jean Echenoz: Unsere Frau in Pjöngjang Der Autor schafft es, einen modernen Agentenroman zu schreiben – und dieses Genre damit gleichzeitig zu persiflieren. Erst auf Seite 175 erfährt die Protagonistin Constance endlich auch, was Sache ist. Sie soll als Agentin Nordkorea destabilisieren. Entführung, Observation, Mord, diplomatische Verwicklungen, verrauchte Hinterzimmer, spontaner Sex, ein Versteck auf dem Land und mysteriöse Substanzen in Einwegspritzen gehören wie selbstverständlich zum Repertoire dieser Geschichte.
    Realismus liegt dabei nicht im zentralen Interesse des Autors. Er betreibt ein amüsantes Spiel, voller Ironie, voll Anspielungen, er verweist, zitiert, mixt, dekonstruiert, kurz, Jean Echenoz führt lustvoll vor, wie ein postmoderner Roman funktioniert. Dass dieser aber auch höchst vergnüglich zu lesen ist, ist nicht den womöglich blutleeren Absichten eines Theoretikers zu verdanken, sondern der lebendigen Kunst dieses Autors: ein Virtuosenstück! Jana
    Hensel: Keinland Der Roman handelt von Nadja und Martin, die wohl ein Paar waren, eine Zeit lang.
    Oder doch nicht? Jedenfalls ist Martin jetzt weg, abgereist, zurück nach Tel Aviv, wo die beiden sich kennengelernt hatten. Nadja glaubt an die Liebe und hofft, dass alles gut wird, irgendwann, irgendwo. Sie will keinesfalls einsehen, dass manchmal auch eine Liebe ganz unmöglich sein kann. Und Martin sagt meistens nein und vielleicht einmal ja. Letztlich steht zwischen Nadja, der deutschen Frau aus Berlin, und Martin, dem Frankfurter Juden aus Tel Aviv, die Geschichte von ihren und seinen Leuten.
    Heißt das, Juden und Deutsche kommen nicht zusammen? Vielleicht nicht besser oder schlechter als Männer und Frauen überhaupt. Aber hier geht es nicht ums Allgemeine, sondern nur ums Individuelle. „Keinland“ ist ein großes, berührendes Nachdenken über die Zeit und die Vergangenheit, über das Wesen der Liebe. Eine Hymne und ein sehr schönes, zartes, zeitgemäßes Stück Literatur. Außerdem, wie immer, Denis Schecks Kommentar zu den Büchern auf der aktuellen „Spiegel“-Bestsellerliste (diesmal: Sachbuch). Und eine ganz persönliche Empfehlung Schecks: „Tim und Struppi“ von Hergé. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.10.2017Das Erste

Sendetermine

Mi 11.10.2017
16:00–16:30
16:00–
Di 10.10.2017
19:30–20:00
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So 08.10.2017
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Mi 04.10.2017
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05:00–
So 01.10.2017
23:35–00:05
23:35–
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