bisher 7 Folgen, Folge 1–7

  • Folge 1 (45 Min.)
    In der neuen SWR-Reportagereihe „Diezemanns Reisen“ erforscht SWR-Reporter Kai Diezemann gesellschaftliche Phänomene. Mit neugierigem Blick stellt er Fragen – und probiert aus, was diejenigen erleben, deren Sicht der Dinge er verstehen möchte. „Fleisch essen“ gehört unbedingt dazu, sagen die einen. „Fleisch essen“ geht gar nicht, sagen die anderen. SWR-Reporter Kai Diezemann hängt irgendwo dazwischen. Eigentlich mag er ein gutes Steak, andererseits will er nicht, dass Tiere leiden müssen, um seinen Hunger zu stillen. Er sucht die Lösung nicht theoretisch, sondern ganz praktisch beim Schlachtseminar.
    Er ist dabei, wenn ein Schwein getötet wird, zerlegt es selbst und hilft beim Wurstmachen. Er besucht Restaurants, in denen ein Steak über 100 Euro kostet und befragt den wohl prominentesten Vegetarier der Welt, den Bestseller-Autor Jonathan Safran Foer, in New York zu Sinn und Zweck des Vegetarismus. Diezemann entdeckt Orte in Deutschland, an denen Tiere noch so leben dürfen, wie man es sich wünscht. Am Ende muss er sich entscheiden, ob er weiterhin Fleisch essen wird – oder lieber nicht? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.09.2014SWR Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Wie eine spirituelle Welle ist die Begeisterung für Yoga nach Deutschland geschwappt. Auch SWR-Reporter Kai Diezemann fragt sich, ob für ihn die indische Lehre eine Wohltat für Körper und Geist sein könnte. Oder ob hinter dem Yoga-Boom vielleicht einfach nur ein sehr gutes Geschäft für die Anbieter steckt. Diezemann probiert es aus, macht den Yoga-Selbstversuch. An der Hochschulambulanz für Naturheilkunde der Berliner Charité wird er gewogen und vermessen und bekommt sein eigenes Yoga-Programm verpasst. Lassen sich nach einigen Wochen des Trainings und der Meditation Veränderungen im Körper beobachten? In Indien sucht Diezemann nach den Wurzeln der Lehre, die dort gar nicht so verbreitet ist, wie man in Deutschland vielleicht denkt.
    Auf dem deutschen Yoga-Festival sieht er sich die verschiedensten Spielarten des Yoga an: Das Spektrum ist gewaltig. Er trifft Kritiker des Booms und fragt, ob Yoga als „Trendsportart“ nicht genau das Gegenteil von dem ist, was es im Kern bedeuten sollte: die Reduktion von Stress, Erfahrung einer tiefen inneren Ruhe. Am Ende wird gemessen: Wie geht es Kai Diezemann mit Yoga? Eine Bereicherung für sein Leben oder nur ein Trend, der kommt und geht? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.09.2014SWR Fernsehen
  • Folge 3 (45 Min.)
    Fußball-Weltmeister Miroslav Klose hat eines der in Deutschland beliebtesten Hobbys: Angeln. Wohl mehr als fünf Millionen Menschen finden Spaß und Entspannung, wenn sie versuchen Fische zu fangen. Gerade bei jungen Großstädtern findet die nur im Klischee behäbige Freizeitbeschäftigung immer mehr Anhänger. Warum? Das fragt sich SWR-Reporter Kai Diezemann, der bisher noch nie einen Fisch am Haken hatte. Er reist an Angelseen, besucht Vereine und geht auf große Szenetreffen. Er lässt sich von Schauspieler Fritz Wepper in die Kunst des Fliegenfischens einweihen und geht mit Hobbyanglern auf große Hochseeangeltour in Norwegen.
    Wenn der Fisch schließlich auf dem Grill landet, ist ja eigentlich alles gut. Aber nicht nur unter Anglern gibt es eine große Diskussion, ob Fische auch nur des Fischens wegen gefangen und dann wieder freigesetzt werden dürfen. Kai Diezemann ködert, angelt und redet: mit Anglern und Experten. Am Ende wird sich zeigen, ob er künftig seine Wochenenden am Rhein- und Neckarufer verbringt oder weiterhin Fischstäbchen brät. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.09.2014SWR Fernsehen
  • Folge 4 (45 Min.)
    Rund 62.000 Menschen sitzen in deutschen Justizvollzugsanstalten eine Freiheitsstrafe ab. Die Haft ist die „Sühne“, der Schuldausgleich für eine begangene Straftat. Daneben hat die Zeit im Gefängnis aber noch eine andere Funktion: Sie soll den Täter resozialisieren und auf ein geordnetes Leben nach der Entlassung vorbereiten. Doch dieses Ziel verfehlt die Justiz in etwa der Hälfte aller Fälle. Fast jeder zweite Haftentlassene wird in den folgenden Jahren wieder straffällig. Kein Wunder, sagen Knastkritiker. Denn in unseren Gefängnissen werde niemand zu einem besseren Menschen.
    Was bringt Knast? Um dieser Frage nachzugehen, begibt sich SWR Reporter Kai Diezemann auf eine Recherche-Reise durch Deutschlands Gefängnisse. Er trifft Richter, Therapeuten – und Knastinsassen wie Hubertus Becker. Der ehemalige Häftling hat im Gefängnis ein Buch geschrieben. Sein Standpunkt: Wegsperren allein nütze der Gesellschaft nichts. Ohne Betreuung im Knast, ohne Therapien sei der Rückfall nach der Entlassung schon vorgezeichnet. Der Berliner Richter Andreas Müller sieht das ganz anders. Zuviel „Sozialromantik“ untergrabe den „Abschreckungseffekt“ von Strafe und Gefängnis, sagt er.
    Er hat täglich mit kriminellen Jugendlichen zu tun. Unsere Gefängnisse seien gut, urteilt er. Und fordert schnellere, härtere Strafen für Täter. Die Frage nach dem Sinn von Haftstrafen führt Diezemann auch in die sozialtherapeutische Justizvollzugsanstalt in Ludwigshafen. Hier gibt es intensive Einzel- und Gruppentherapien und Anti-Gewalt Trainings. Einer der Häftlinge hier ist Toni, der wegen Gewaltdelikten einsitzt. Er sagt: Diese Art des Strafvollzugs habe ihn verändert.
    Und sieht eine Chance auf ein normales Leben nach der Entlassung. Der SWR Reporter trifft aber auch die Opfer von Straftätern – wie Susanne Preusker. Sie wurde Opfer eines Verbrechens: Als Psychologin arbeitete sie in einer sozialtherapeutischen Anstalt. Und ausgerechnet dort wurde sie von einem Häftling als Geisel genommen. Sie werde nie mehr der unbeschwerte Mensch sein, der sie einmal war, sagt sie. Und: Manche Straftäter seien nicht zu ändern, egal wie viele Stunden Therapie sie bekämen. Und vor diesen Menschen müsste die Gesellschaft geschützt werden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.07.2016SWR Fernsehen
  • Folge 5 (45 Min.)
    „Der Islam gehört zu Deutschland“ – dieser Satz des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff wird seit Jahren leidenschaftlich diskutiert. Vier Millionen Muslime leben in Deutschland: als deutsche Bürger, als Zuwanderer, als Flüchtlinge. Doch ihre Religion wird von vielen ängstlich beobachtet. Passen die Glaubenssätze und Vorschriften des Koran zu deutschen Grundwerten und Traditionen? Gibt es einen „richtigen“ und einen „falschen“ Islam? Und vor allem: Wie vereinbaren die Muslime ihren Glauben mit dem weitgehend säkularisierten deutschen Alltag? Der Film begibt sich mit diesen Fragen auf eine Recherche-Reise durch Deutschland. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.07.2016SWR Fernsehen
  • Folge 6 (45 Min.)
    Gleich vier Polizisten sind nötig, um den Mann aus dem Streifenwagen zu heben. Immer wieder sacken ihm die Beine weg, er ist sturzbetrunken und wurde nun hierher gebracht: in die zentrale Ausnüchterung der Stuttgarter Polizei. Besonders an Wochenenden herrscht hier Hochbetrieb, dann schlafen oft mehr als zehn Menschen unter polizeilicher und ärztlicher Aufsicht ihren Rausch aus. Es ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein ernüchternder Ort, der drastisch klar macht: Deutschland hat ein Alkoholproblem. 1,8 Millionen Menschen gelten hierzulande als alkoholabhängig, mindestens 74.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen ihrer Sucht. Alkohol ist offenbar ein gefährlicher Stoff, der trotzdem in Deutschland überall und sehr günstig verfügbar ist.
    Denn Wein, Bier und andere Genussmittel sind natürlich auch fest verankert in unserer Fest- und Alltagskultur. Versuche, diese Droge und ihren Missbrauch einfach zu verbieten, sind immer wieder gescheitert. Wo endet der Genuss und wo beginnt das Alkoholproblem? SWR Reporter Kai Diezemann begibt sich auf eine Recherchereise, um zu testen, wo sein eigenes Limit liegt. Er spricht mit Ärzten und Wissenschaftlern, die die langfristigen Folgen von Alkohol erforschen. Er trifft Menschen, die an ihrer Sucht gescheitert sind. Und Menschen, die sich den Rausch, das Feiern mit Bier, Wein und anderen Alkoholika, einfach nicht verbieten lassen wollen. Wo liegt die Grenze, ab wann wird der Stoff gefährlich? (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.02.2017SWR Fernsehen
  • Folge 7 (45 Min.)
    942 Euro – wer ein Nettoeinkommen hat, das unterhalb dieser Grenze liegt, gilt in Deutschland als „armutsgefährdet“. Das sind in unserem Land etwa zwölf Millionen Menschen. Einer von ihnen ist Lothar G., ein ehemaliger Koch. SWR-Reporter Kai Diezemann trifft ihn bei der Mainzer „Tafel“, wo sich Menschen mit geringem Einkommen mit Lebensmitteln versorgen können. Lothar G. hatte in seinem Berufsleben viele Saisonverträge ohne soziale Absicherung, außerdem öfters auch Jobs im Ausland. Jetzt im Alter hat er nur Anspruch auf eine karge Rente. Einschließlich zusätzlicher Grundsicherung vom Staat kommt er auf 788 Euro. Mehr ist nicht drin. Das heißt: Er muss mit jedem Cent rechnen.
    Nach Abzug der Miete des 14-Quadratmeter-Appartements und der Kosten für Medikamente bleiben ihm zum Leben rund 330 Euro im Monat. Ohne das Brot, Obst und Gemüse, das er sich alle drei bis vier Tage von der Tafel holt, würde er nicht klar kommen, sagt er. Trotzdem ist er optimistisch, beklagt sich nicht. Er komme über die Runden, auch weil er Freunde habe, die ihm manchmal aushelfen, wenn es ganz eng wird mit dem Geld, erzählt er. Lothar G. gehört zu einer jener Gruppen, die am meisten von Armut gefährdet sind: Geringverdiener, die wenig fürs Alter vorsorgen konnten. Aber auch Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern sind stärker von Armut bedroht als der Rest der Gesellschaft.
    Und trotzdem gibt es politischen Streit darüber, ob Deutschland insgesamt immer weiter auseinander driftet. Der Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Ulrich Schneider konstatiert eine immer größer werdende Ungerechtigkeit in Deutschland. Armutsforscher Georg Cremer von der Caritas hält dagegen. Er sagt, Armutsprobleme würden skandalisiert, das werde dem Sozialstaat nicht gerecht und spiele Populisten in die Hände. Was stimmt? Kai Diezemann sucht nach Antworten, spricht mit armen Menschen und Experten. Wie fühlt sich Armut in Deutschland 2017 an? Ein Film von Kai Diezemann und Christiane Henningsen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.04.2017SWR Fernsehen

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