Es beginnt am 1. August mit der Sperrung einer großen Parkfläche inmitten eines Viertels von Wohn- und Geschäftshäusern. Die Geschäftsleute und Anwohner am Tibarg im Hamburger Bezirk Eimsbüttel sind zunächst überrascht und irritiert, manche auch verärgert. Ausgerechnet hier, wo Einkaufspassagen und Warenhäuser einen Stadtteil prägen, sollen Container für Flüchtlinge aufgestellt werden. Ausgerechnet hier, wo Parkplätze ohnehin Mangelware sind. Judith Rakers ist von Anfang an dabei, ist immer wieder vor Ort, beobachtet, was geschieht, wie sich die Situation mitten im Wohn- und Geschäftsviertel verändert. Sie erlebt, wie Anwohner sich engagieren, sich
auf die die Ankunft der Flüchtlinge vorbereiten, sich um sie kümmern wollen. Sie sieht, wie sich die Stimmung entwickelt und verändert angesichts der immer dramatischer werdenden Flüchtlingskrise, der immer mehr bedrückenden Fernsehbilder, die jeden Tag auch die Anwohner vom Tibarg sehen und darüber diskutieren. Sie spricht mit den Flüchtlingen, begleitet sie bei ihren ersten Kontakten mit den neuen Nachbarn. Es ist eine Reportage über Menschen mitten in Hamburg, die in den letzten fünf Monaten viel erlebt haben. Die einen während ihrer dramatischen Flucht, die anderen während der sichtbaren Veränderung in ihrer Nachbarschaft. (Text: NDR)