Zisterziensermönche aus dem Wienerwald wollen das Kloster Neuzelle wieder besiedeln. Seit Ende August 2017 wohnt eine vierköpfige Vorhut im katholischen Pfarrhaus der kleinen Gemeinde im Landkreis Oder-Spree. Sie soll die Gründung des vom Mutterkloster Heiligenkreuz in Österreich abhängigen Priorats Neuzelle vorbereiten. Das Stift Heiligenkreuz ist das einzige Kloster weltweit, das seit der Gründung vor fast 900 Jahren durchgehend bewohnt ist. Derzeit leben dort etwa 100 Mönche, so viele wie lange nicht mehr. Die Zisterzienser wurden 2008 zu Musikstars, als eine CD mit ihren Gregorianischen Gesängen die Musik-Charts stürmte. Die Mönche kommen auf Einladung des Görlitzer Bischofs
Wolfgang Ipolt nach Neuzelle. Er hat die Zisterzienser gebeten zu prüfen, ob eine Wiederansiedlung möglich ist. Noch aber sind viele Fragen zu klären. Offen ist zum Beispiel, wo die Mönche wohnen können. Denn das ehemalige Klostergelände, das vor 200 Jahren verstaatlicht wurde und heute von einer dem Land Brandenburg gehörenden Stiftung verwaltet wird, ist durch andere Nutzer voll belegt. Wie funktioniert klösterliches Leben im 21. Jahrhundert, was wollen die Mönche in Neuzelle und wie reagieren die Neuzeller Bürger darauf? Michael Lietz hat die Mönche bei ihrer Ankunft in Neuzelle begleitet und zuvor bereits das Kloster in der Nähe von Wien besucht. (Text: rbb)