2023, Folge 133–138

  • Folge 133 (45 Min.)
    Die Großbaustellen am Berliner Alexanderplatz scheinen im Untergrund festzustecken. Unvorhergesehene Hindernisse müssen bewältigt werden, denn der Baugrund ist kompliziert. Messungen haben ergeben, dass ein Teil des unterirdischen Bahnhofs, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Stadt, bereits um einige Zentimeter abgesackt ist. Mit starken Folgen für den Berliner Nahverkehr. Seit Monaten müssen die Fahrgäste unterwegs in einen Pendelzug umsteigen. Viele sind genervt, weil sie für ihre Wege jetzt erheblich länger brauchen. Auch die Bauarbeiten am geplanten Wohnturm der Monarch-Gruppe direkt am Einkaufcenter ALEXA gestalten sich schwierig.
    Ein längerer Baustopp sorgt dafür, dass die ursprünglich ausgehandelten Fertigstellungstermine bisher nicht eingehalten werden konnten. Dass der Baugrund kompliziert ist, musste auch der amerikanische Investor Hines feststellen. Obwohl er als erster mit einem 150 Meter Hochhausplan an den Start ging, konnte er noch immer nicht mit dem Bau beginnen. Zunächst dauerte es etliche Jahre, bis sich das Unternehmen mit der BVG auf eine sichere Überbauung des U-Bahntunnels der Linie 5 einigen konnte. Und schließlich verlangte der Senat, den Turm um zwanzig Meter zu kürzen.
    Lediglich der Hochhausbau der österreichischen Signa-Gruppe am Galeria Kaufhof konnte seinen Zeitplan bisher einhalten. Gründungspfähle werden in den Boden betoniert – bei laufendem Betrieb. Nur eine Wand trennt die Verkaufsflächen von der Großbaustelle. Der zweite Film der Langzeitbeobachtung rund um die Baustelle Alexanderplatz offenbart, mit welchen Schwierigkeiten urbane Hochhausprojekte mitunter zu kämpfen haben. Zwar konnten erste Etappenziele erreicht werden, aber die Ingenieure kämpfen noch immer mit den Tücken des Untergrundes. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.02.2023 rbb
  • Folge 134 (30 Min.)
    Seit knapp 100 Tagen ist Kai Wegner Regierender Bürgermeister von Berlin. Der vorläufige Höhepunkt eines beharrlichen Aufstiegs, der dem Spandauer als Sohn eines Eisenflechters nicht in die Wiege gelegt worden ist. Mit ihm besetzt erstmals seit 22 Jahren wieder die CDU das höchste Amt der Stadt. Sein Credo: Versöhnen statt Spalten, die Ärmel hochkrempeln und ran an die Arbeit. Die drängendsten Probleme, an den er sich messen lassen möchte: eine andere Verkehrswende, der Kampf gegen den Wohnungsmangel und steigende Mieten und endlich eine Verwaltung, die funktioniert.
    Doch was kann er tatsächlich bewegen? Gelingt es Kai Wegner, neue Akzente zu setzen? Denn schließlich treffen jetzt seine wohlklingenden Worte auf die raue Berliner Wirklichkeit. Wie findet sich der Regierende im Amt zurecht und was treibt ihn an? Der rbb-Reporter Henno Osberghaus begleitet den „Neuen“ während der ersten Wochen im Amt durch die Stadt und beobachtet auch den Alltag des Regierenden Bürgermeisters. Und er spricht mit politischen Beobachtern, Weggefährten und Kritikern von Kai Wegner – und natürlich mit Berlinerinnen und Berlinern. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.08.2023 rbb
  • Folge 135 (30 Min.)
    Heißer Sommer – für Brandenburgs Wälder höchste Gefahr. Nirgends in Deutschland brennt es so häufig wie in den Kiefernforsten zwischen Prignitz und Elbe-Elster-Land. Über 500 Waldbrände zählten die Behörden hier allein 2022. An besonderen Hotspots, wie in der Region Schenkenländchen, rücken die Freiwilligen Feuerwehren mehrmals pro Woche zum Löschangriff in die umliegenden Wälder aus. – Waldbrand gelöscht, von der Freiwilligen Feuerwehr Halbe.
    Jede Minute zählt. Wenn der Alarm ertönt, sind überall in Brandenburg Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit, um die Brände möglichst im Frühstadium zu löschen. Denn jedes Mal gilt es, Großschadenslagen zu verhindern und damit Menschen, Tiere und Natur zu schützen. „Drei Tage Hitze und kein Regen – da kann ich schon fast die Uhr danach stellen, dass wieder was kommt“, erzählt Jürgen Gonschorek, langjähriger Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr in Halbe, ca.
    50 Kilometer südlich von Berlin. In dieser Gegend muss die Feuerwehr besonders häufig ausrücken. Allein im vergangenen Jahr 113-mal, zu einem großen Teil waren es Waldbrände. Es gibt Phosphormunition im Boden, die sich unter bestimmten Bedingungen selbst entzünden kann, aber auch Brandstiftungen und viele sogenannte ungeklärte Brandursachen. „Ab 12 Uhr mittags, wenn die Sonne immer höher klettert, nimmt das Risiko schlagartig zu.“, beschreibt Brandenburgs Waldbrandbeauftragter, Raimund Engel, die Situation.
    In den beiden Waldbrandzentralen des Landes bricht dann Stress aus. Hier laufen die Informationen von den flächendeckend installierten Überwachungstürmen zusammen. Mit Kameras erfassen sie nahezu alle Waldflächen und registrieren bei guter Sicht jedes aufsteigende Rauchwölkchen. An besonders heißen Tagen registrieren sie ein gutes Dutzend Waldbrände. Auch über einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog erkannten die Behörden anfangs nur eine kleine, weiße Rauchwolke. „Wir dachten zunächst, dass dieser kleine Brand sicher innerhalb weniger Stunden gelöscht sein wird.
    Da haben wir uns getäuscht“, so Engel. In dem munitionsbelasteten Gebiet mussten die örtlichen Feuerwehren nach ersten Explosionen zurückweichen. Nur mit Hilfe von Löschhubschraubern der Bundespolizei gelang es, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Nach gut zwei Wochen und ca. 740 ha verbrannter Waldfläche hieß es dort: „Feuer aus“. Die Reportage erzählt von der großen Herausforderung für viele, zumeist freiwillige, Feuerwehrleute, die Waldbrandsituation in Brandenburg in den Griff zu bekommen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 30.08.2023 rbbDeutsche Streaming-Premiere Mi. 02.08.2023 ARD Mediathek
  • Folge 136 (45 Min.)
    TXL, der Flughafen Berlin-Tegel ist seit drei Jahren außer Betrieb, stillgelegt. Doch längst wird an der Zukunft gearbeitet – von Stacheldraht und Bauzäunen abgeschirmt und so gut wie unzugänglich für die Öffentlichkeit. Das Ziel: Aus dem Flughafen der kurzen Wege soll die „Urban Tec Republic“ werden. Start-ups und Industrie, Wissenschaft und Forschung werden hier ein Zuhause finden. Ins alte Flughafengebäude zieht die Berliner Hochschule für Technik ein, auf dem ehemaligen Flugfeld ist ein neues Stadtquartier mit tausenden Wohnungen und viel Grün geplant.
    In den Hangars und Werkstätten haben sich erste Unternehmen angesiedelt – Vay zum Beispiel, die das autonome Fahren voranbringen wollen und ihre fahrerlosen Autos als Prototypen über die Startbahn kurven lassen. André Ruppert, der Projektleiter von Grün Berlin siedelt Schafe und Rinder an und hegt vor allem die Tegeler Stadtheide. Die wird rund um die gut drei Kilometer lange Start- und Landebahn Nord zum Naturschutzgebiet – mit Platz für erholungssuchende Spaziergänger.
    Eine Mischung aus urban und ländlich, denn bald sollen tausende Menschen im neu und aus viel Holz entstehenden Schumacher-Quartier am östlichen Ende des Flugfelds leben und arbeiten. Für Gudrun Sack und Frank Wolters, die Doppelspitze der Tegel-Projekt-Geschäftsführung, ist das alles eine riesige Herausforderung. Ein ehemaliger innerstädtischer Flughafen, der sich neu erfinden soll. Nicht alles verläuft so wie geplant: Verzögert die dringend nötige Unterbringung tausender ukrainischer Geflüchteter auf dem Flughafen-Gelände womöglich das gesamte Projekt? Kleopatra Tümmler leitet das Ankunftszentrum für die Geflüchteten, die erst im alten Terminal, später dann in einer Zeltstadt am ehemaligen Terminal C unterkommen – denn so langsam beginnt das Entkernen des alten Flughafen-Gebäudes.
    Bernd Krechting ist Bauleiter für das Terminal A, in dem die Berliner Hochschule für Technik unterkommen soll. Wo früher Taxis standen wird der Asphalt aufgerissen und im alten Gebäude wird behutsam alles abgeschraubt und genau durchnummeriert, denn TXL steht unter Denkmalschutz.
    Problematisch ist der Asbest hinter den Verschalungen – doch Tegel soll fit gemacht werden, so viel ist klar. Für ihre Dokumentation haben die beiden rbb Reporter Silke Cölln und Arndt Breitfeld ein Jahr lang spannende Einblicke in den Flughafen gewinnen können. Sie begleiten die Macherinnen und Macher vor Ort – manche von ihnen sind schon über Jahrzehnte und mit vielen Erinnerungen an TXL verbunden, andere sind erst ganz frisch dabei. Doch allen ist etwas gemeinsam: Sie glauben an die Zukunft des alten Berliner Flughafens der Herzen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.10.2023 rbbDeutsche Streaming-Premiere Sa. 07.10.2023 ARD Mediathek
  • Folge 137 (45 Min.)
    Brandenburg ist eines der moorreichsten Länder Deutschlands. Doch durch Torfabbau, Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung gingen die wichtigen Biotope größtenteils verloren. Heute sind nur noch 10 Prozent der brandenburgischen Moore in einem naturnahen Zustand. Die trockengelegten Moore setzen riesige Mengen CO2 frei. In Brandenburg stoßen sie Jahr für Jahr mehr klimaschädliche Gase aus als der gesamte Verkehr. Will Deutschland seine Klimaziele erreichen, müssen in den nächsten Jahren riesige Flächen wiedervernässt werden. Die Landwirtschaft steht deshalb vor einem riesigen Umbruch.
    Die Reporter Stefanie Otto und Alexander Goligowski haben betroffene Landwirte und Anwohner im Land begleitet. Geht es nach den Plänen von Klimaschützern, muss sich die Art der Bewirtschaftung der Flächen grundlegend ändern. Die Bauern hingegen fürchten um ihre Existenz und schlagen Alarm. Landwirt Heino Tietje zog Ende der 1990er Jahre aus Niedersachsen in die Uckermark und baute dort einen Milchviehbetrieb auf. Er befürchtet: Wenn der Wasserstand auf seinen Wiesen steigt, können sie nicht wie bisher befahren und gemäht werden. Auch hätte das Gras von nassen Wiesen nur noch mindere Qualität als Futter.
    Und erst vor kurzem hat Bauer Tietje in neue Melkroboter investiert. Auch Doris Triebsch aus Netzen macht sich Sorgen, dass ihre Weideflächen an Wert verlieren. Sie und ihre Nachbarn fürchten, dass der Ort in Zukunft regelmäßig mit nassen Kellern zu kämpfen hat, wenn das Wasser aus den Mooren nicht mehr abgepumpt wird. Moorschützerin Christina Grätz setzt im Auftrag des Landes Brandenburg Pilotprojekte für die Wiedervernässung von landwirtschaftlich genutzten Mooren um. Gemeinsam mit anderen Experten berät sie betroffene Besitzer, wie Moor- und Klimaschutz mit einer weiteren Nutzung der Flächen vereinbar sein können.
    Ein Projekt in Schleswig-Holstein zeigt, wie das gelingen kann. Dort bewirtschaftet Landwirt Dag Frerichs den deutschlandweit größten Solarpark in einem wiedervernässten Moor. Er und sein Team ließen sich 2021 auf dieses Abenteuer ein. Um die feuchten Wiesen zu mähen, nutzen Frerichs & Co.besonders leichte ferngesteuerte Maschinen, die den Boden nicht verdichten. Eine Technik, die sie sich bei der Almbewirtschaftung abgeguckt haben. In Zukunft soll die geerntete Biomasse auch als Rohstoff genutzt werden. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.11.2023 rbb
  • Folge 138 (45 Min.)
    Seit 2020 wird am Berliner Alexanderplatz an Hochhäusern gebaut. Doch das geplante Klein-Manhattan lässt auf sich warten. Noch immer ist keine einzige Etage über das Straßenniveau hinausgewachsen. Neben den Tücken des Untergrundes verzögern unvorhergesehene Ereignisse sowie Probleme bei den Investoren die ehrgeizigen Projekte. Stattdessen sorgen diverse Bauzäune vor tiefen Gruben und riesigen Kränen für Unmut bei Anwohnern und Besuchern. Ist der Platz noch zu retten? Baustopp bis auf Weiteres herrscht zum Beispiel beim Hochhausbau direkt am Einkaufszentrum ALEXA. Nur ein paar Meter weiter kämpft der französische Investor COVIVIO mit einem brüchig gewordenen U-Bahn-Tunnel, der bei Tiefbauarbeiten Ende 2022 deutlich abgesackt war.
    In einem aufwändigen Verfahren spritzen die Bauleute eine spezielle Zementmischung unter den Bahnhof der U2, um das Bauwerk aus der Kaiserzeit zu stabilisieren. Nur wenn das Vorhaben gelingt und die Züge wieder im Regelbetrieb fahren, kann der Bau des geplanten Wolkenkratzers weitergehen. Auch auf der Baustelle am GALERIA-Kaufhaus sind die Arbeiten ins Stocken geraten. Grund: Ein Eigentümerwechsel mitten im Baugeschehen. Werden das geplante 32-geschossige Gebäude sowie der Umbau des Kaufhauses bis 2025 fertig sein? Lediglich das ehemalige Haus der Statistik macht rasante Fortschritte.
    Noch 2024 soll hier das Finanzamt Mitte einziehen. Die künftige Fassade des Hauses kann bereits als originalgetreues Modell besichtigt werden – auch ein erstes Musterbüro. Die dritte Folge der Langzeitbeobachtung über die Baustellen am Alexanderplatz schaut in tiefe Gruben, marode Tunnel und offenbart Einblicke hinter die Bauzäune der ambitionierten Vorhaben an einem der geschichtsträchtigsten und beliebtesten Orte der Hauptstadt. Die Autoren Thomas Balzer und Georg Berger begleiten Ingenieure, Investorenvertreter und Anrainer. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 27.12.2023 rbb

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