Am 14. Mai 1970 befreiten Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof den fünf Wochen zuvor gefassten Andreas Baader gewaltsam aus dem Gefängnis. Gemeinsam mit einer Handvoll Gesinnungsgenossen gaben sie ihre legale Existenz auf und gingen in den Untergrund. Es war der Beginn der „Rote Armee Fraktion“ und der Abschluss einer verhängnisvollen Radikalisierung eines kleinen Teils der protestierenden Studenten von 1968. Die Hoffnung der RAF, als bewaffnete Avantgarde eine
Revolution in der Bundesrepublik auslösen zu können, war von Beginn an tödliche Illusion. Der Film rekonstruiert die Eskalation der Gewalt bis hin zum blutigen Höhepunkt des Terrors 1977. Zeitzeugen und Experten erklären das Phänomen des Terrorismus in der Bundesrepublik und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft. Angehörige von Opfern schildern Ohnmacht und Schmerz angesichts des gnadenlosen – und bis heute reuelosen – RAF-Terrors. (Text: Phoenix)