D 2004
- Dokumentation
- Geschichte
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Am 30. Januar 1933 übernimmt Hitler in Deutschland die Macht und sofort beginnt die Einschüchterung und Ausschaltung jeglicher Opposition. Da die Polizei dafür noch nicht voll in Anspruch genommen werden kann, bringt Hitler seine paramilitärischen Truppen zum Einsatz. Unter dem Befehl von Ernst Röhm überzieht die „Sturmabteilung“ (SA) der NSDAP das Land mit brutalem, wildem Terror. Im Visier der als „Hilfspolizei“ eingesetzten Schläger sind vor allem Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter. Aber auch die deutschen Juden trifft von Anfang an ihr Terror. Doch der offene Terror der SA verschreckt auch manche Anhänger des neuen Regimes. Hitler befiehlt die Einstellung der wilden SA-Aktionen. Die reguläre Polizei soll wieder für Ruhe und Ordnung sorgen – nun allerdings unter nationalsozialistischer Führung. Die Polizei soll zum Machtinstrument des NS-Regimes werden. Das gilt vor allem für die politische Polizei des „Dritten Reiches“: die Gestapo.
Im Mai 1933 bezieht die Gestapo ihr Dienstgebäude in der Prinz-Albrecht-Straße 8 in Berlin. Noch ist sie nur für Preußen zuständig, noch ist sie Objekt im Machtkampf der Nazi-Größen. Heinrich Himmler, SS-Reichsführer, setzt sich schließlich durch. Im Frühjahr 1934 übernimmt er zusammen mit Reinhard Heydrich die Gestapo im gesamten Reich. Die erste Bewährungsprobe der neuen Formation: die Ermordung von SA-Chef Ernst Röhm – auf Geheiß Hitlers. Röhm, der aus der SA eine „Volksmiliz“ machen will, steht Hitler im Weg. Der von Gestapo und SS geplanten Mordaktion fallen Ende Juni 1934 etwa 90 Menschen zum Opfer. Mit der Erstellung eines reichsweiten Karteisystems zur Erfassung von „Gegnern“, der Ernennung Himmlers zum Chef der gesamten deutschen Polizei (1936) und der unaufhaltsamen Kompetenzerweiterung wird die Gestapo zur schärfsten Waffe Hitlers. Die Gestapo verhaftet willkürlich und exzessiv. Die in „Schutzhaft“ genommenen Opfer werden in Konzentrationslager verschleppt. Ihnen wird jeder Rechtsbeistand verweigert.
Zeitzeugen schildern eindringlich die mitleidslosen Methoden der Gestapoarbeit. So zum Beispiel Johann Schwert aus Frankfurt/Main, damals im kommunistischen Widerstand. Er wird verhaftet, gefoltert und muss viele Jahre in Einzelhaft verbringen. Erst 1945 kommt er frei. Nach 1935 überwacht die Geheime Staatspolizei auch die Einhaltung der „Nürnberger Rassegesetze“, und ist im Verlauf des mörderischen Pogroms von 1938 auch dafür verantwortlich, dass tausende männliche Juden verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt werden. Die wachsende Bereitschaft der Bevölkerung zur Denunziation erleichtert der Gestapo den Terror. Josef Niklasch, damals bei den Zeugen Jehovas, und Marie-Luise Schulze-Jahn, damals im studentischen Widerstand, berichten von konkreten Fällen, in denen Hinweise aus der Bevölkerung zur Verhaftung durch die Gestapo führten. Auch bei der Durchsetzung von Hitlers Expansionspolitik spielt die Gestapo eine wichtige Rolle. Ihre Aufgabe ist es, die polizeiliche Macht in den besetzten Gebieten zu übernehmen und jeden Widerstand zu unterdrücken. Sie wird sich aber auch maßgeblich am Völkermord an den europäischen Juden beteiligen. (Text: mdr)
Im Mai 1933 bezieht die Gestapo ihr Dienstgebäude in der Prinz-Albrecht-Straße 8 in Berlin. Noch ist sie nur für Preußen zuständig, noch ist sie Objekt im Machtkampf der Nazi-Größen. Heinrich Himmler, SS-Reichsführer, setzt sich schließlich durch. Im Frühjahr 1934 übernimmt er zusammen mit Reinhard Heydrich die Gestapo im gesamten Reich. Die erste Bewährungsprobe der neuen Formation: die Ermordung von SA-Chef Ernst Röhm – auf Geheiß Hitlers. Röhm, der aus der SA eine „Volksmiliz“ machen will, steht Hitler im Weg. Der von Gestapo und SS geplanten Mordaktion fallen Ende Juni 1934 etwa 90 Menschen zum Opfer. Mit der Erstellung eines reichsweiten Karteisystems zur Erfassung von „Gegnern“, der Ernennung Himmlers zum Chef der gesamten deutschen Polizei (1936) und der unaufhaltsamen Kompetenzerweiterung wird die Gestapo zur schärfsten Waffe Hitlers. Die Gestapo verhaftet willkürlich und exzessiv. Die in „Schutzhaft“ genommenen Opfer werden in Konzentrationslager verschleppt. Ihnen wird jeder Rechtsbeistand verweigert.
Zeitzeugen schildern eindringlich die mitleidslosen Methoden der Gestapoarbeit. So zum Beispiel Johann Schwert aus Frankfurt/Main, damals im kommunistischen Widerstand. Er wird verhaftet, gefoltert und muss viele Jahre in Einzelhaft verbringen. Erst 1945 kommt er frei. Nach 1935 überwacht die Geheime Staatspolizei auch die Einhaltung der „Nürnberger Rassegesetze“, und ist im Verlauf des mörderischen Pogroms von 1938 auch dafür verantwortlich, dass tausende männliche Juden verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt werden. Die wachsende Bereitschaft der Bevölkerung zur Denunziation erleichtert der Gestapo den Terror. Josef Niklasch, damals bei den Zeugen Jehovas, und Marie-Luise Schulze-Jahn, damals im studentischen Widerstand, berichten von konkreten Fällen, in denen Hinweise aus der Bevölkerung zur Verhaftung durch die Gestapo führten. Auch bei der Durchsetzung von Hitlers Expansionspolitik spielt die Gestapo eine wichtige Rolle. Ihre Aufgabe ist es, die polizeiliche Macht in den besetzten Gebieten zu übernehmen und jeden Widerstand zu unterdrücken. Sie wird sich aber auch maßgeblich am Völkermord an den europäischen Juden beteiligen. (Text: mdr)
Die Gestapo – Kauftipps
Cast & Crew
Dies & das
Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):3-tlg. Geschichtsdokumentation von Wolfgang Schön und Holger Hillesheim über die Geheime Staatspolizei im Dritten Reich.
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