Ebbe und Flut geben der Nordsee den Rhythmus vor, sie sind der „Herzschlag der Küste“. Die Menschen, die hinterm Deich zu Hause sind, stellen sich auf das Kommen und Gehen der Meeresgezeiten ein. Autorin Bärbel Fening ist einen Tag lang mit verschiedenen Menschen zwischen der Krummhörn und Cuxhaven unterwegs und beobachtet, was Ebbe und Flut für deren Leben bedeuten: Das Feuerschiff „Elbe 1“ startet zu einer Tagestour nach Helgoland und gerät dabei in stürmische See. Der Krabbenfischer Peters aus Neuharlingersiel kommt gerade noch rechtzeitig wieder in den Hafen hinein. Während er sich nach einem 15-Stunden-Tag schlafen legt, beginnt Wattführer Gedat in Schillig mit seiner lyrischen Wattwanderung. Reusenfischer Tonke aus Rysum geht zwei
Kilometer weit ins Watt der Emsmündung, um nachzusehen, was die Flut in seine Reusen gespült hat. Die Männer der Schifffahrtspolizei Cuxhaven lassen ihr Boot vor Neuwerk trockenfallen. Sie setzen entlang des Fahrwassers neue Pricken, damit die Schiffe sicher den Weg nach Neuwerk finden. Und zwischen allen ist Menz Willms unterwegs. Der Bauer aus dem Wangerland will seine 49 Rinder von Wangerooge nach Hause holen. Dazu muss er sie sieben Kilometer über die Insel treiben, die Zeit sitzt ihm dabei im Nacken. Wenn sie zu spät zur Fähre kommen, ist das Wasser wieder weg und er kann die Tiere wieder zurück auf die Weide treiben. Der Film zeigt interessante Einblicke in das Leben der Menschen, die an der Nordsee leben. (Text: NDR)