Die Mafia

Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ist die „Mafia“ in Italien und in den USA in viele Lebensbereiche eingedrungen. Doch die Politiker und Behörden bestritten offiziell, dass sie überhaupt existiert. Eine zufällige Entdeckung der Polizei im Staat New York änderte dies gründlich. Wenige Jahre später brach erstmals ein Insider die „Omertà“ – das Gesetz des Schweigens: Der Gangster Joe Valachi berichtete öffentlich über geheime Vorgänge in den Banden. Währenddessen sorgten die Paten Joseph „Joe Bananas“ Bonanno und Charles „Lucky“ Luciano dafür, dass die amerikanische und die silzilianische „Mafia“ eine internationale Großmacht des Verbrechens bildeten. (Text: hr)

Carmine Galante war 1979 der mächtigste Pate in der USA. Der Handel mit Heroin hatte ihn reich und mächtig gemacht, doch nicht mächtig genug, um gegen die „Kommission“, das informelle Führungsorgan der amerikanischen Cosa Nostra, bestehen zu können. Eine Pizzaria-Kette in der Hand unauffälliger Italoamerikaner sorgte für die Verteilung von Galantes Stoff. Doch mit seiner rücksichtslosen Art hat sich der Pate noch mächtigere Feinde geschaffen: die „Kommission“. In deren Auftrag wurde Galante am hellichten Tag erschossen. Dem FBI gelang es in dieser Zeit erstmals, einen verdeckten Ermittler in die Mafia einzuschleusen. (Text: Phoenix)

Toto Riina ist der „Boss der Bosse“ von Sizilien. Man nennt ihn „die Bestie“, und er trägt den Namen zu Recht. Hunderte von Gegnern oder vermeintlichen Freunden hat er umbringen lassen. Auf der Seite des Gesetzes kämpft der Untersuchungsrichter Giovanni Falcone in Palermo seinen einsamen Kampf gegen das Verbrechen. 1984 fällt den Strafverfolgern Tommaso Buscetta in die Hände, ein hochrangiger Mafioso, der vor Riina nach Brasilien geflohen ist. Buscetta überlebt einen Selbstmordversuch und wird zum Kronzeugen des „Maxi-Prozesses“, in dem über dreihundert Angeklagte abgeurteilt werden. Doch Riina lebt noch immer unerkannt in seinem sizilianischen Versteck. (Text: hr)

Im Mai 1992 wird der Untersuchungsrichter Giovanni Falcone in Palermo durch eine unterirdische Sprengladung ermordet, wenig später auch sein Nachfolger Paolo Borsellino. Hinter den Bluttaten steht Toto Riina, der Pate von Sizilien. Niemand weiß, wo er sich versteckt hält. Der amerikanische Mafiaboss John Gotti dagegen liebt das Rampenlicht öffentlicher Auftritte. Mehrfach schafft er es sogar, in Aufsehen erregenden Prozessen frei gesprochen zu werden. Doch schließlich werden beide durch Verrat aus den eigenen Reihen zu Fall gebracht und zu langjährigen Strafen verurteilt. „Die Mafia“ allerdings ist damit noch lange nicht besiegt. (Text: hr)