Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (45 Min.)
    Das Jagen muss den kleinen Kubakrokodilen niemand beibringen, bereits nach wenigen Tagen sind sie erfolgreich. – Bild: BR/​Marion Pöllmann/​Marion Pöllmann
    Das Jagen muss den kleinen Kubakrokodilen niemand beibringen, bereits nach wenigen Tagen sind sie erfolgreich.
    „Die Reise der Krokodile“ ist eine Reise durch die Zeit. Eine Reise zu den unbekannten, überraschenden Seiten der beiden tropischen Paradiese Kuba und Hispaniola. Sie sind die ältesten Inseln in der Karibik. Mit Salzseen, frostigen Dreitausendern, Karstgebirgen und Sümpfen. Diese Inseln entstanden, bevor sich die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika schloss, bevor es die Karibik gab. Auf ihnen entwickelten sich eigene Säugetierfamilien, die sich aufgrund der Isolation und der fehlenden Raubsäugetiere bis zur Ankunft des Menschen gut behaupten konnten. Auf Kuba leben zwei grundverschiedene Krokodile: Das Spitzkrokodil an den Küsten und das Kubakrokodil im Landesinneren, im Süßwasser.
    Die Krokodile auf Kuba sind eng miteinander verwandt, und doch ganz unterschiedlich. Während das Spitzkrokodil nach wie vor ein Wasserraubtier ist, jagt das Kubakrokodil oft an Land. Besonders kräftige Beine machen es auf trockenem Boden beweglicher als jedes andere Krokodil. Das Kubakrokodil frisst lieber für sich alleine anders, als man es von den Krokodilen erwartet und am Festland beobachten kann. Die Dokumentation erzählt, wie Kuba zu seinen beiden Krokodilarten gekommen ist, und stellt die seltenen, teilweise noch nie zuvor gefilmten, endemischen Tiere der Inseln Kuba und Hispaniola vor.
    Hutia, Nashornleguan oder der Schlitzrüssler hingegen leben schon bis zu 35 Millionen Jahren isoliert auf den beiden Inseln. Spektakulär sind die Aufnahmen vom Schlitzrüssler, einem Säugetier mit Giftzähnen, das man nur selten zu Gesicht bekommt. Alle Geschichten rund um die Krokodile zeigen, wie die Isolation auf Inseln über lange Zeiträume hinweg Arten formt, aber auch Arten erhält, die anderswo längst verschwunden sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.03.2017arte
  • Folge 2 (50 Min.)
    Die Unechte Karettschildkröte ist vom Aussterben bedroht.
    Die türkisblauen Wasser der Karibik stellen ein vielfältiges Ökosystem dar. Bizarre Korallen und verschlungene Mangroven stehen in geheimnisvoller Verbindung mit den bunten Rifffischen und den großen Räubern. Doch seit der Mensch immer gnadenloser in diese einzigartige Welt vordringt, gerät das Gleichgewicht unter Wasser aus den Fugen. Die Jäger, wie Haie, Zackenbarsche, Barrakudas oder die majestätischen Segelfische werden selbst gejagt. Das wäre an sich noch kein Problem. Doch der boomende Tourismus, Umweltverschmutzung und ausländische Hightech-Fangflotten lassen den Herrschern unter Wasser, den „Jägern“, kaum eine Chance. Zudem drohen globale Veränderungen: Planktonfressende Kleinfischschwärme wie Sardinen bleiben plötzlich aus, weil die Wetterphänomene „El Nino“ und seine kleine Schwester „La Nina“, die Vorboten einer vom Menschen beschleunigten Klimaveränderung, ganze Strömungen durcheinanderwirbeln.
    Auch die sensiblen Korallen, die „Wälder der Meere“ sterben. Und mit ihnen verschwinden die bunten Kleinfische und andere bizarre Riffbewohner. Die Raubfische finden kaum noch genug Nahrung. Und eines ist klar: Das Verschwinden der Jäger ist ein eindeutiges Zeichen, dass der Rhythmus des Lebens hier aus dem Takt gerät. Doch es gibt noch Hoffnung: Überall kämpfen Wissenschaftler für die großen Jäger. Sie forschen nicht nur, sie schmieden auch Allianzen, um Schutzgebiete und Schonzeiten durchzusetzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.03.2017arte
  • Folge 3 (45 Min.)
    Die Vorfahren der Guyana-Brüllaffen lebten schon auf Trinidad, bevor es zur Insel wurde.
    Keine Insel der Karibik gleicht ihren Nachbarn. Jede hat eine andere Geschichte, andere Flora und Fauna. Eine ganz besondere Stellung innerhalb der Vielfalt der karibischen Inselwelt besitzen Trinidad und Tobago. Die beiden Inseln liegen zwar in der karibischen See, haben aber eine enge Verbindung zum südamerikanischen Kontinent. Beide waren einst Teil des Festlandes, sie besitzen eine reiche, dem Kontinent ähnliche Fauna und Flora. Und doch sind sie ganz anders: Die Zeit der Isolation hat sie verändert. Eine Legende der Warao-Indianer erzählt von „der großen Flut“, die Trinidad vom Festland trennte.
    Das war vor 1.500 Jahren, wissen die Geologen heute. Für viele Arten bedeutete das einen Glücksfall, ihr Leben ist nun karibisch entspannt. Denn die großen Räuber konnten sich auf der Insel nicht halten. Die größten Räuber an Land sind ziemlich klein, wie die etwa dackelgroße Tayra, aus der Familie der Marder, und der Ozelot eine kleine Raubkatze. Das gibt anderen Inselbewohnern Raum. Nur in den Flüssen und Sümpfen herrschen noch Anakonda und Krokodilkaiman. Aber auch dort ist Trinidad für eine Überraschung gut: Kapuzineraffen nutzen Äste als Amboss, um an das Fleisch großer Schnecken zu gelangen, den Kaiman haben die schlauen Affen dabei immer im Blick.
    Tobago, die kleinere der zwei Inseln ist schon seit 10.000 Jahren vom Kontinent getrennt: Hier haben sich am Boden nur wenige Arten wie Boa Konstriktor, Agutis oder das Gürteltier gehalten. Die Insel ist ein Vogelparadies und sicherer Hafen für zahllose Meeresvögel. Die Dokumentation „Nach der Flut“ zeigt, wie sich Flora und Fauna entwickeln, wenn sich die Voraussetzungen ändern. Auf einmal Insel: Was macht das mit der Natur? Was blieb vom Kontinent? Wer gewinnt, wer verliert im Überlebensspiel der Insel? Für die Natur sind die Inseln ein Sprungbrett zwischen Südamerika und den Kleinen Antillen.
    Diese Brückenlage und die vielfältigen Lebensräume machen sie reich an Arten. Dank besonders lichtempfindlicher Kameras aus der Weltraumforschung kann die Dokumentation mit sensationellen Bildern aus den dunkelsten Höhlen und tiefster Nacht aufwarten. Extrem lichtempfindliche Vögel konnten zum ersten Mal überhaupt gefilmt werden, und bei der Eiablage von Lederschildkröten konnte erstmals das natürliche Verhalten beobachtet und gefilmt werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.03.2017arte
  • Folge 4 (50 Min.)
    Pfauenflundern sind gierige Jäger.
    Der Vulkanismus, einerseits eine Ursache für die Artenvielfalt der Karibik, bedeutet gleichzeitig auch eine große Gefahr. Auf den Inseln Dominica und Guadeloupe hat dieses Naturphänomen viele Gesichter: Es gibt kochende Seen, giftige Schwefelaustritte, blubbernde Flachwasservulkane wie das weltberühmte Champagne Reef und, in Tausenden Metern Tiefe, die Tiefseevulkane. Doch gerade weil die titanischen Kräfte aus dem Erdinnern so rasend schnell zerstören, eröffnen sie auch immer wieder neue Nischen. So konnte hier eine Tier- und Pflanzenwelt entstehen, die untypisch ist für die Karibik, sowohl über wie unter Wasser.
    Tonnenschwere Lederschildkröten legen im schwarzen Vulkansand ihre Eier. An den steilen Berghängen der Vulkane konnten sich im Laufe der Evolution riesige Frösche und Insekten, wie der über 15 Zentimeter lange Nashornkäfer, entwickeln. Fast jedes der tief eingeschnittenen Täler beherbergt Tierarten, die es nur hier gibt. Wegen dieser speziellen Voraussetzungen konnten auch besondere Verhaltensformen entstehen. Die Pottwale von Dominica fressen kleinere Tintenfische als anderswo, tauchen viel öfter pro Tag und leben anders als ihre Artgenossen in direkter Küstennähe.
    Sie haben aufgehört zu wandern, und erziehen ihren Nachwuchs gemeinsam. Doch ihre Population schrumpft scheinbar unaufhaltsam. Wird die Entwicklung nicht gestoppt, wird es wohl schon 2030 hier keine Pottwale mehr geben. Ähnliches gilt für die Lederschildkröten und die Riesenfrösche, die hier immer noch gejagt werden. Die Dokumentation ist nicht nur eine Reise zu diesen einzigartigen Tieren. Die Dreharbeiten begleiten auch Einheimische und Wissenschaftler, die versuchen, die zerstörerischen Entwicklungen aufzuhalten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.03.2017arte
  • Folge 5 (45 Min.)
    Der Panamakanal wird neuer Lebensraum.
    Blumentiere, wie Korallen auch genannt werden, sind die Baumeister der Karibik. Sie schaffen artenreiche Riffe – diese werden in Hunderttausenden von Jahren durch Verkarstung zu verschachtelten Unterwasserhöhlen, nach Erosion zu weißen Sandstränden und nach tektonischen Hebungen zu ganzen Inselwelten. Doch die Baumeister sind angeschlagen, stellenweise sind über 90 Prozent der karibischen Riffe abgestorben. Besonders im Süden des Subkontinents, in Costa Rica und Panama, haben Rodungen und Bodenabtragung deutliche Spuren im Meer vor der Küste hinterlassen. Die Riffe wurden, zusätzlich zu den Auswirkungen von Wassererwärmung und -versauerung, von Sedimenten buchstäblich zugeschüttet.
    Über weite Strecken sind die Korallenstöcke erstickt, von Algen überwuchert. Welche Wege der Wiederansiedlung finden statt, wenn die Ursachen des Sterbens verringert werden? Welche Tricks und Wege kennt die tropische Natur, sich anzupassen und Lebensräume zurückzuerobern? Einmal im Jahr finden die magischen Nächte der Karibischen Unterwasserwelt statt eines der größten Wunder und zugleich Rätsel der Unterwasserwelt. Verschiedenste, noch lebende Korallenstöcke entlassen Milliarden von Eiern und Spermien ins Meer, in einer Region von mehreren Quadratkilometern, fast auf die Minute genau.
    Ihre Mission ist, sich zu finden, und als Larven neuen Untergrund zu besiedeln. Die Hoffnung für abgestorbene Riffregionen. Der Film dokumentiert diese Unterwasserorgie der Karibik in nie gesehenen Aufnahmen. Fluoreszenzkameras erlauben einen faszinierenden Einblick in das Leben einer Korallenlarve vom Zeitpunkt des Laichens bis zur Ansiedlung auf einem abgestorbenen Riff. Auch an Land besteht Hoffnung. Werden abgeholzte Berghänge wieder sich selbst überlassen, übernehmen Pionierpflanzen wie der Ameisenbaum den Anfang eines neuen Urwaldes.
    Samenverbreiter wie Papageien, Pacas, Brüllaffen und der schillernde Quetzal-Vogel helfen dabei über ganz besondere Strategien. Werden sie sich selbst überlassen, können gerodete Regionen wie der Panamakanal binnen weniger Jahrzehnte zu neuen Lebensräumen werden. Und die Schlammfracht auf die Riffe würde deutlich verringert so hätten auch die Blumentiere und damit die Unterwasserwelt der Karibik wieder eine echte Chance. Am Ende steht die Erkenntnis, dass die Küsten und Riffe Zentralamerikas angeschlagen, aber nicht geschlagen sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.03.2017arte

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